A R I D I U S

Abt von Saint-Bénigne in Dijon, belegt vermutlich im Jahr 751

Mit einer Urkunde[1], die das Datum anno XIIII regni domini nostri Hludovicis regis[2] trägt, schenkt Dodolenus sive Dodo, filius Arulfi condam, servus servorum dei, der Gemeinschaft von Saint-Bénigne[3] unter der Leitung des Abtes Aridius[4] die von seinen Eltern geerbten Güter in Barges[5] sowie die Hälfte seines Besitzes in Mons Farulfus[6].
Die Chronik von Saint-Bénigne aus dem 11. Jahrhundert[7] erwähnt auch diese Schenkungen, aber bringt Aridius nach Waldricus[8]. Von Letzterem will der Chronist wissen, dass er Abt wurde, als Karl der Große den Thron bestieg[9].
Die im 12. Jahrhundert verfasste Liste der Äbte von Saint-Bénigne[10] setzt Aridius' Abtszeit in das 10. Jahrhundert[11].


[1] Chevrier, Georges et Chaume, Maurice, Chartes et documents de Saint-Bénigne de Dijon, prieurés et dépendances, des origines à 1300. I: VIe-Xe siècles, publié et anoté par Robert Folz, avec la collaboration de Jean Marilier (Analecta Burgundica), Dijon, 1986, Nr. 23 S. 60-61.
[2] Während eines im Oktober 815 stattgefundenem mallus publicus wird bestätigt, dass die hier genannten Güter seit Pippins Zeit - nicht als König betitelt, also vor November 751 - im Besitz von Saint-Bénigne waren (Chevrier/Chaume, wie Anm. 1, Nr. 37 S. 71-72). Es kann sich also nicht um einen König Hludovicus handeln, sondern es wird eine Verschreibung für Hildericus sein. Childerich III. (743-751) ist der einzige König, der für die Zeit des Hausmeiers Pippin (741-751) in Frage kommt (dazu ebd., S. 37-38).
[3] So wie die Gemeinschaft von Saint-Bénigne in dieser Urkunde bezeichnet wird, besteht sie nicht mehr aus Mönchen, sondern aus säkularen Geistlichen (s. Chevrier/Chaume, wie Anm. 1, S. 61 Anm.).
[4] Zu diesem Namen, s.Morlet, Marie-Thérèse, Les noms de personne sur le territoire de l'ancienne Gaule du VIe au XIIe siècle, II, Paris, 1972, S. 21.
[5] in villa Sancto colonica, sive Bargis: Laut Chevrier/Chaume, ebd., S. 196, handelt es sich um die Wüstung Barges-le-Petit, Gem. Norges-la-Ville, Côte-d'Or, arr. Dijon, cant. Fontaine-les-Dijon.
[6] Abgegangener Ort, wahrscheinlich in finagio de Bellofonte: Bellefond, Côte-d'Or, arr. Dijon, cant. Fontaine-lès-Dijon (Chevrier/Chaume, ebd., S. 206).
[7] Bougaud E. et Garnier Joseph, Chronique de l'abbaye de Saint-Bénigne de Dijon, suivie de la Chronique de Saint-Pierre de Bèze (Analecta Divionensia, V), Dijon, 1875, S. 78-80. Diese Chronik, die auch eine Art Chartular ist, wurde Mitte des 11. Jahrhundert vor 1066 geschrieben (Dahlmann, Charlotte, Untersuchungen zur Chronik von Saint-Bénigne in Dijon [Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde, 49, Berlin, 1932, 281-331], S. 284-285).
[8] Bezeugt von 775 bis 783 (Chevrier/Chaume, wie Anm. 1, Nr. 27 und 31 S. 64-65 und 67-68).
[9] 768.
[10] MGH SS XIII, S. 380-381.
[11] Wahrscheinlich weil der Chronist Dodolenus' Schenkung in das Jahr 949 setzte (s. Schamper, Barbara, S. Benigne de Dijon. Untersuchungen zum Necrolog der Handschrift Bibl. mun. de Dijon, ms. 634 [Münstersche Mittelalter-Schriften, 63], München, 1989, S. 40-41 Anm. 14; oben Anm. 2).

01.06.2010