Einführung

Die Website ist im stetigen Aufbau (siehe dazu die Arbeitsweise des Verfassers in dem ersten Paragrafen der Einleitung). Nur ein Teil der Personen, die in den Quellen vorkommen, ist bis heute Gegenstand eines Artikels. Es darf also den Leser nicht wundern, wenn die gesuchte Person in dieser Arbeit noch nicht behandelt wurde. Zu vielen Artikeln besteht aber schon ein Entwurf, so dass jeder sich an mich wenden kann, um möglicherweise Informationen zu erhalten. 

Gewidmet ist das Werk meiner lieben Frau, die mit viel Geduld und stets anregender Hilfe die Arbeit begleitet hat. Dank gebührt Prof. Dr. Ingrid Heidrich, Bonn, die mir überhaupt den Mut gab, diese Publikation aufzubauen und die mich immer mit ihren Ratschlägen begleitete. Professeur Guy Melançon, Monpellier, der mir bei der Erstellung der Web-Seite seine technische Hilfe anbot, habe ich auch sehr zu danken. Herzliche Dankesworte außerdem an Prof. Dr. Dieter Geuenich, Duisburg-Essen und an Herrn Dr. Kettemann, Trier für ihre stetige Unterstützung und Hilfe. Gefördert hat auch meine Arbeit das benutzerfreundliche Klima der Bibliothèque Universitaire in Montpellier und besonders der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe.

 


Urheber dieser WWW-Publikation ist Didier F. Isel.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne meine Zustimmung unzulässig.


Jedoch erlaube ich die Benutzung der Publikation zur persönlichen Information und zu Forschungs- und Lehrzwecken insofern sie kein kommerzielles Ziel haben. Sie verpflichten sich aber dann folgende Angaben zu machen:
http:www.prosopographie.eu
Name des Autors
Titel des Artikels, Jahr.


Einleitung

Die folgende Prosopografie [1] stellt die Errichtung eines zeitlich von 741 bis 768 [2] und geografisch für das regnum Francorum [3] begrenzten Personenkatalogs dar [4]. Ihr Ziel ist es, königliche Amtsträger, weltliche Großen sowie geistliche Würdenträger [5], welche für die genannte Zeit und den genannten Raum in den Quellen [6] bezeugt sind, zu verzeichnen. Außerdem war es manchmal notwendig, Personen zu behandeln, die vor 741 oder nach 768 bezeugt sind, wenn ein wichtiger Zusammenhang zur Verständlichkeit eines Artikels bestand. Als Beispiel hierfür wurde zur Ergänzung des Artikels "Milo, Bischof von Trier (und von Reims)  …723-751…" die Abhandlung über Lando, der auch als Bischof von Reims um 732 belegt ist, beigefügt. Genau aus demselben Grund musste Vervollständigung des Artikels "Gundpertus, vir magnificus, bezeugt (? 748)" die Person von "Guntbertus, Bischof(-Abt) von Ansbach, belegt 786" bearbeitet werden.
Begonnen habe ich mit den Namen, die in Pippins und Karlmanns Urkunden vorkommen [7]. Nach und nach wurde dann das Feld der Forschungen erweitert. Hinzu kommt, dass immer wieder in der Literatur neue interessante Gesichtspunkte gebracht werden, die in dem schon verfassten entsprechenden Artikel übernommen werden. Es liegt auf der Hand, dass dies eine langwierige und geradezu endlose Arbeit ist, da das eigentliche Ziel dieser Arbeit darin besteht, ein Verzeichnis aller in den Quellen dokumentierten Personen zu erstellen, die in einem Gesamtzusammenhang gesehen werden können. Hinzu kommt, dass die vorliegende Edition sich als dauerhaft offen für Ergänzungen und Änderungen versteht [8]. Das Internet bot dem Editor, der bis heute ohne finanzielle Unterstützung und Personalhilfe arbeitet, solche Möglichkeiten. Da er sich bewusst ist, dass er unter diesen Bedingungen weder alle Quellen noch die dazu gehörende Literatur erfassen kann, ist jeder Ergänzungs- oder Änderungsvorschlag willkommen. Nach Prüfung wird dieser unter der Form "Freundliche Mitteilung von X. Y., Ort, Datum" in den entsprechenden Artikel nachgetragen.

Formales Kriterium dieser Prosopografie ist die Ordnung nach Namen, vergleichbar einem Personenlexikon. Aber aufgrund der Instabilität der Personennamen im frühen Mittelalter und deren Variationen, die oft räumlich und zeitlich bedingt sind, sind die Artikel nach ihren Lemmata alphabetisch geordnet. Diese Lemmatisierung stützt sich auf die Register folgender Publikationen:
- Geuenich Dieter, Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau (MGH Libri memoriales et Necrologia, NS, I, Hannover, 1979), S. 31-179;
- Borgolte Michael und Geuenich Dieter, Subsidia Sangallensia I (St. Galler Kultur und Geschichte, 16, St. Gallen, 1986), S. 517-659;
- Morlet Marie-Thérèse, Les noms de personne sur le territoire de l'ancienne Gaule du VIe au XIIe siècle, 2 Bände, Paris, 1968 und 1972;
- Förstemann Ernst, Altdeutsches Namenbuch, 1. Band: Personennamen, ²1900, Bonn, ND München-Hildesheim, 1966, mit Ergänzungen in: Altdeutsche Personennamen. Ergänzungsband verfaßt von Kaufmann Henning, München-Hildesheim, 1968.

Inhaltliche Grundvoraussetzung für das Herstellen eines Artikels ist eine eindeutige oder an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit Personenidentität. Namensgleichheit bedeutet noch lange nicht Personenidentität. Die Träger gleicher oder ähnlicher Personennamen sind vorab kritisch durch Hinziehung weiterer Merkmale zu überprüfen. Es ist auch aufgrund oft unzureichender Kennzeichnung sowie der Namensinstabilität mitunter nicht möglich die verschiedenen Quellenbelege in eindeutiger Weise zuzuordnen.
Wissenschaftliches Kriterium ist die Nachvollziehbarkeit der im Artikel angegebenen Informationen, die durch überprüfte Quellenangaben erreicht wird [9]. Die Literatur dazu ist deutlich von diesen getrennt.
Wichtig waren dem Editor zwei zusätzliche Kriterien: Die Verständlichkeit der Informationen und ihre zuverlässige Wiedergabe [10]. Um diese Ziele zu erreichen, wird der Text der Quelle ausführlich zitiert. Die Zusammenhänge können nur hergestellt werden, wenn die Information in ihrem Kontext zu lesen ist. Ist es nicht notwendig auch schon aus Platzgründen den Text wörtlich wiederzugeben und genügt eine Exegese, so muss diese aus demselben Grund so nah wie möglich am Text der Quelle kleben.

Diese formalen, inhaltlichen und wissenschaftlichen Kriterien erklären den Aufbau der vorliegenden Prosopografie. Diese besteht provisorisch aus zwei Abschnitten: Der Teil auf Französisch erfasst die Artikel seit Bestehen der Publikation, der Teil auf Deutsch die neueren Artikel seit 2008 und einige Übersetzungen aus dem ersten Teil. Es ist geplant, alle französischen Artikel ins Deutsche zu übernehmen.
Die Artikel sind alphabetisch geordnet nach den Lemmata ihrer Namen [11]. Diese findet der Leser, indem er auf "Konkordanztabelle" klickt.
Im Kopfteil des Artikels werden Angaben aufgenommen
- zu dem Namen (der Name tritt oft in verschiedenen Variationen in den genannten Quellen auf. Liegt ein Original vor, so wird die in diesem verwendete Form angegeben. Auf eine philologisch zu erschließende Grundform kann verzichtet werden, da die Namen nach ihren Lemmata zusammengestellt sind);
- zu der Bezeichnung der Person in den Quellen (comes, vir inluster, Bischof, Abt, …; diese Bezeichnung in Klammern oder mit Fragezeichen, siehe Angabe des Jahres);
- mit Angabe des Jahres (der Jahre), in welchem (welchen) er bezeugt ist, dies unter der Form
     • 760 → die Person ist nur im Jahr 760 bezeugt;
     • ? 760 → die Person ist nur im Jahr 760 bezeugt, aber die Angabe ist unsicher;
     • (760) → das Jahr ist nicht in den Quellen belegt, ist aber sicher;
     • (? 760) → das Jahr ist nicht in den Quellen belegt, ist aber möglich;
     • (? 760 ?) → fragliche Jahresangabe;
     • 751/768 → ein Zeitpunkt zwischen 751 und 768 ("Grenzdaten");
     • …751-754… → bezeugt von 751 bis 754, keine Grenzdaten.
Im Hauptteil des Artikels folgt die Auflistung der Quellenzeugnisse[12], die unsere Person betreffen. Die Namensbelege sind aus philologischen Gründen alle zitiert. Neben den als sicher angesehenen Zeugnissen für die betreffende Person werden auch manchmal Quellenstellen berücksichtigt, deren Bezug auf dieselbe Person als unsicher aber wahrscheinlich oder möglich erscheint. Diese Belege sind aber entsprechend im Hauptteil oder in den Fußnoten des Artikels gekennzeichnet. Sowieso sollte nicht vergessen werden, dass eine eindeutige Personengleichheit sehr oft nur mit mehr oder weniger Wahrscheinlichkeit vermutet werden kann. In mehreren Fällen können die Quellennachrichten über gleichnamige Personen nicht eindeutig voneinander getrennt werden. Ein gutes Beispiel hierfür sind die zahlreichen Zeugnisse der Personen namens Milo. Es wurde versucht, sie so gut wie möglich, insofern keine Sicherheit bestand, auseinanderzuhalten, aber Personengleichheiten sind nicht ausgeschlossen und möglicherweise sogar wahrscheinlich.
In den Fußnoten befinden sich die Überlieferung der im Hauptteil genannten Quellen, die dazu gehörende Literatur sowie eventuelle persönliche Kommentare[13]. Es war manchmal erforderlich, einen bestimmten Punkt ausführlicher in einem Exkurs zu behandeln. Zu den Angaben der Fußnoten sind aber einige Erklärungen notwendig. Der Leser muss sich vor Augen halten, dass der Autor die vorliegende Arbeit seit vielen Jahren ständig nicht nur vervollständigt, sonder auch versucht hat, neue Konzepte einzubauen. Zur Entlastung des Artikels wurde zuerst der Titel des Werkes in verkürzter Form angegeben, "Autor, Anfang des Titels". Diese Form hat zu Kritik geführt. Deshalb bietet der deutsche Teil der Prosopografie sowie seit Ende 2008 jeder neue französische Artikel die vollständigen Titel an, entweder in den kurzen Artikeln direkt im Text der Fußnoten oder in den längeren zuerst unter der Form "Autor, Erscheinungsjahr" und dann gebündelt am Ende in einem Verzeichnis. Es ist klar, dass eine Änderung aller bestehenden Artikel praktisch und zeitlich nicht möglich war. Das alte Quellen- und Literaturverzeichnis der Prosopografie bleibt natürlich beibehalten.
Unter den Fußnoten steht das Datum der Verfassung und eventuell der letzten Änderung des Artikels.

Im letzteren Fall wird im Text und/oder in den Fußnoten der geänderte oder ergänzte Teil in VERDANA Schrift hervorgehoben.

Suchbeispiele:
1. Abrufen des Artikels "Rayganbaldus, belegt 741 als comes":
     • Auf Konkordanztabelle klicken → Rayganbaldus → ragin balth.
     • Am Ende der Tabelle auf Datei klicken.
     • Auf der neuen Seite, Knopf "R" anwählen. Die Linie "ragin balth" und dann "comes 741" suchen
       (die Zahl in Klammern am Ende der Linie gibt das Publikations- oder das Jahr, in dem der Artikel zuletzt geändert wurde, an).
     • Die Zahl am Anfang der Linie anklicken. Der gesuchte Artikel erscheint. Ist er nicht in deutscher Sprache vorhanden, steht dem Leser die französische Fassung zur Verfügung.
       Es besteht die Möglichkeit von einem Artikel zu einem anderen zu übergehen, wenn die entsprechende Verknüpfung (Hyperlink, blau gekennzeichnet) vorhanden ist.
2. Quellen- und Literaturverzeichnis.
       Den entsprechenden Knopf anklicken, dann der erste Buchstabe des gesuchten Namens (befindet sich nach der Liste der Abkürzungen).

Linkenheim-Hochstetten, 27.02.2009;

Letzte Änderung: 15.04.2009

Didier F. Isel



[1]An dieser Stelle soll nicht näher auf den Begriff Prosopographie (auch Prosopographie) eingegangen werden. Dieses Thema ist besonders in den letzten Jahrzehnten ausführlich behandelt worden (ich verweise den Leser hier auf die zahlreichen Webseiten im Internet). Als solche bezeichnet man in der Geschichtswissenschaft die systematische Erforschung eines bestimmten Personenkreises, "ein nach der Buchstabenfolge geordnetes Verzeichnis aller einem bestimmten Lebenskreis angehörenden Personen mit Quellenangaben" (Duden Fremdwörterbuch, 8. Auflage, 2005, S. 852).
[2] Dieses zeitliche Kriterium beginnt mit dem Tod des Hausmeiers Karl Martell und endet mit der Thronbesteigung Pippins Söhne Karl und Karlmann. Meines Wissens gibt es für diesen Zeitraum keine umfassende Prosopografie, nur einzelne Studien, wie zum Beispiel "Die Grafen Alemanniens in merowingischer und Karolingischer Zeit, von Michael Borgolte, erschienen 1986", die entweder geografisch begrenzt sind und/oder einen breiteren Zeitraum behandeln.
[3] Die Artikel dieser Prosopografie begrenzen sich überwiegend auf Personen aus Austrasien, Neustrien, Burgund, Provence und Aquitanien, gelegentlich auch aus Alemannien, Bayern und Thüringen.
[4] Es ist logisch, dass dieses zeitliche Kriterium nicht Quellen ausschließt, die über ihn hinausgehen.
[5] Die Auswahl der Personen erfolgt also in einer Kombination aus geografischen und zeitlichen aber auch sozio-politischen Kriterien. Deshalb sind auch Personen ohne jegliche Bezeichnung, die aber eine wichtige Rolle in ihrer Zeit gespielt haben können, verzeichnet.
[6] Schriftliche Quellen, also Urkunden, Chroniken, Briefen, Heiligenviten, andere Texte, wie Inschriften, und numismatische Zeugnisse.
[7] Weggelassen sind Personen, wie Fulrad, Abt von Saint-Denis, Erzbischof Bonifatius, usw., über die es schon genügend Literatur gibt.
[8] Ingrid Heidrich schrieb schon 2002 in der Einleitung zu ihrer Internet-Edition der Arnulfingerurkunden: "Insofern hat die Editorin die Editionsarbeit als dauernden Prozess erfahren, den sie für zukünftige Veränderungen nicht nur offen halten wollte, sondern aus methodischen Erwägungen meinte, offen halten zu müssen." .
[9] Sollte ausnahmsweise die genannte Quelle vom Verfasser dieser Prosopografie nicht eingesehen werden können, so wird dies vermerkt.
[10] Der Leser wird sich vielleicht wundern, diese zwei Kriterien, die ihm wahrscheinlich als selbstverständlich erscheinen, hier erwähnt zu sehen. Der Verfasser dieser Prosopografie hat aber in seinen langjährigen Recherchen feststellen müssen, dass in der Literatur nur zu oft Informationen unkritisch übernommen oder aus der Sicht des Autors wiedergegeben werden. So können mit der Zeit aus reinen Vermutungen effektive Tatsachen werden.  
[11] Einige wenige Zuweisungen sind unsicher und bedürfen einer näheren Untersuchung.
[12] Hierzu siehe oben die Bemerkungen zu den "zusätzlichen Kriterien".
[13] Wie Anm. 12.