I O H A N N E S

Bischof von Säben (vermutlich im 8. Jahrhundert)

Laut dem im 9. Jahrhundert in Versform gedichtete De ordine conprovincialum pontificum[1] waren Mastulound dann Iohannes Bischöfe von Sebana[2] und direkte Vorgänger des Bischofs Alim[3]. Dafür gibt der Brixener[4] Bischofskatalog des 15. Jahrhunderts[5] die Reihenfolge Johannes, Mastulo[6]und Alym.    


[1] MGH SS XIII, S. 350-352. Das Werk ist vermutlich Mitte des 9. Jahrunderts geschrieben worden. Nur die Teile, die Passau und Säben betreffen, enden Anfang des Jahrhunderts.
[2] Die Nachrichten über das Säbener Bistum (Säben/Sabiona, über dem Eisack/Isarco, Nebenfluss des Adige, zwischen Bolzano und Brixen/Bressanone gelegen, Gem. Klausen/Chiusa, Italien, Prov. Bozen/Bolzano, heute ein Kloster) verstummen am Ende des 6. Jahrhunderts. Erst 769 ist Alim als Bischof wieder zweifelsfrei bezeugt. Die Säbener Kirche gehörte von der Spätantike bis zum frühen Mittelalter zum Metropolitenverband von Aquileja. Obwohl es keine Nachrichten über Beziehungen Alims zu diesem Patriarchat gibt, scheint Säbens förmliche Angliederung an die bayerische Kirche erst mit deren Neuorganisation im Jahre 798 erfolgt zu sein (dazu Riedmann, Josef, Bischof Alim von Säben und die Einbindung des Bistums Säben in die bayerisch-salzburgische Kirchenprovinz, in: Kunst und Kirche in Tirol. Festschrift zum 70. Geburtstag von Karl Wolfsgruber, hg. von Nössing Josef und Stampfer Helmut, Bozen, 1987, S. 9-13; Berg, Heinrich, Bischöfe und Bischofssitze im Ostalpen- und Donauraum vom 4. bis zum 8. Jahrhundert, in: Die Bayern und ihre Nachbarn, Teil I [Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Denkschriften, 179. Veröffentlichungen der Kommission für Frühmittelalterforschung, 8], hg. von Wolfram Herwig und Schwarcz Andreas, Wien, 1985, S. 94-97; Hageneder, Othmar, Die kirchliche Organisation im Zentralalpenraum vom 6. bis 10. Jahrhundert, in: Nationes, 5, Sigmaringen, 1985, S. 226). Im 10. Jahrhundert wird der Sitz des Bistums nach Brixen/Bressanone verlegt. Die Diözese erstreckte sich über die Kerngebiete des heutigen Tirols nördlich wie südlich des Brenners (Wolfram, Herwig, Salzburg Bayern Österreich. Die Conversio Bagoariorum et Carantanorum und die Quellen ihrer Zeit [Mitteilungen des instituts für österreichische Geschichtsforschun, Ergbd. 31], Wien-München, 1995, S. 200 mit Karte).
[3] Alim ist erst 769 bezeugt (Bitterauf, Theodor, Die Traditionen des Hochstifts Freising, 1 [Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte, NF 4], München, 1905, ND Aalen, 1967, Nr. 34 S. 61-62); seine Bischofsweihe muss aber vor 749 angesetzt werden, ohne dass man mit Sicherheit weiß, ob er zu diesem Zeitpunkt Diözesanbischof von Säben wurde oder nur die absolute Bischofsweihe erhielt.
[4] Bressanone/Brixen, Italien, Prov. Bolzano/Bozen. S. oben Anm. 2.
[5] Sparber, Anselm, Der Brixner Bischofskatalog, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, 58, Graz, 1950, S. 373-385.
[6] Über diese zwei Bischöfe ist nichts bekannt (Wolfram, Herwig, Säben und Chiemsee. Die Anfänge im 8. Jahrhundert, in: Ecclesia peregrinans. Josef Lenzenweger zum 70. Geburtstag, Wien, 1986, S. 43).

28.08.2009