E I U S

Rekognoszent des Königs Pippin, bezeugt von 753 bis 759

Drei Diplome des Königs zugunsten von Saint-Denis sind von Eius[1] rekognosziert und unterschrieben. Es handelt sich um das am 08. Juli 753[2] ausgestellte Original, in dem Pippin dem Kloster den vor ihm gerichtlich erstrittenen Marktzoll im Pariser Gau bestätigt[3]. Zweimal tritt Eius als Rekognoszent in Compiègne[4] auf, wo Pippin am 29. Juli 755[5] beurkundet, dass er Saint-Denis den Ort und das castellum St. Mihiel im Gau von Verdun[6] schenkt, das zweite Mal am 30. Oktober 759[7], als Pippin den agentes des Klosters ein Urteil des Königsgerichtes folgend die Rechte auf die Zölle des Dionysiusmarktes beglaubigt[8] .


[1] Zu diesem Namen, s. Menke Hubertus, Das Namengut der frühen karolingischen Königsurkunden (Beiträge zur Namenforschung, NF, Beiheft 19), Heidelberg, 1980, S. 103. Eius ist sonst nicht bekannt; vermutlich war er ein Geistlicher (hierzu Fleckenstein Josef, Die Hofkapelle der deutschen Könige. I. Teil: Grundlegung. Die karolingische Hofkapelle [Schriften der Monumenta Germaniae Historica. Deutsches Institut für Erforschung des Mittelalters, 16/2] Stuttgart, 1959, S. 76-77; Schlesinger Walter, Beiträge zur deutschen Verfassungsgeschichte des Mittelalters. Band I: Germanen, Franken, Deutsche, Göttingen, 1963.
[2]Original: Chartae Latinae Antiquiores, ed. Albert Bruckner (†) and Robert Marichal, XV: France III, 1986, Nr. 598 S. 15-21; MGH DK I Nr. 6 S. 9-11. Tironische Noten: Confitemini domino quoniam bonus, quoniam in seculum misericordia Eius rogante Fulrado (= Abt von Saint-Denis).
[3] Eius iussus recognovi et subscripsi.
[4] Zu dieser Zeit verteilen sich die wenigen bekannten Rekognoszenten auf verschiedene Pfalzen und zunächst nur dort. In Compiègne tritt nur Eius auf (dazu Tessier Georges, Diplomatique royale française, Paris, 1962, S. 40; Fleckenstein, w. o. Anm. 1, S. 230).
[5] Original. ChLA XV , w. o. Anm. 2, Nr. 599 S. 22-25; MGH DK I Nr. 8 S. 12-13. Die Urkunde ist insgesamt von Eius geschrieben.
[6] Eius iussus recognovi et s(ubscripsit)
[7] Original. ChLA XV , w. o. Anm. 2, Nr. 600 S. 26-29; MGH DK I Nr. 12 S. 17-18. Französische Übersetzung von Riché Pierre et Tate Georges, Textes et documents d'histoire du Moyen Age Ve-XE siècles (2 volumes) (Regards sur l'histoire), Paris, 1972-1974, Textes, S. 256-257. Diese Urkunde ist vermutlich auch von Eius' Hand (s. ChLA XV S. 26).
[8] Eius, iussus, recognovit et subscripsit.

27.01.2009