B E R T R A N D U S[1]

comes (751/768)

Die Miracula S. Dionysii[2] erzählen[3] von Auseinandersetzungen des Bertrandus quidam (quondam) comes[4] mit den Mönchen von Saint-Denis[5] wegen einer Wiese, die an die Brücke von Tricina[6] angrenzte. Als er darauf starb, wurde der Graf in der Kirche Saint-Marcel[7] extra monasterium beigesetzt. 


[1] In einer Überlieferung (s. Anm. 2) wird der Graf Bertcaudus genannt.
[2] Hss. des 9./11., 14. und 15. Jahrhunderts: Luchaire Achille, Etude sur quelques manuscrits de Rome et de Paris (Université de Paris. Bibliothèque de la Faculté des lettres. VIII), Paris, 1899, S. 95-96 (Bertcaudus); Mabillon Johannes, Acta Sanctorum ordinis S. Benedicti in saeculorum classes distributa. Saeculo III quod est ab anno Christo DCC ad DCCC, pars secunda, Paris, 1672, lib. I, cap. X, S. 346-347; französische Übersetzung in: Wyss Michaël, Atlas historique de Saint-Denis. Des origines au XVIIIe siècle, avec la collaboration de Nicole Meyer-Rodrigues, par divers auteurs (Documents d'archéologie française, 59), Paris, 1996, S. 41-42; vgl. Mabillon J., Annales ordinis S. Benedicti occidentalium monachorum patriarchae, 2, Paris, 1704, S. 215, cap. XIX. Die zwei ersten Bücher der Miracula sind zur Zeit des Kaisers Ludwig der Fromme verfasst, vielleicht im Jahre 834 (Wyss, ebd., S. 38-40; Frank Hieronymus, Die Klosterbischöfe des Frankenreiches [Beiträge zur Geschichte des alten Mönchtums und des Benediktinerordens, 17], Münster in Westfalen, 1932, S. 41-43; Luchaire, ebd., S. 21-24).
[3] Nach ihrem Platz im Text der Miracula von Mabillon muss sich diese Geschichte zur Zeit des Königs Pippin ereignet haben (751/768).
[4] Siehe Wyss, wie Anm. 2, S. 39, 3. Spalte, der hervorhebt, dass der Graf in einer Kirche, die in die Zuständigkeit des Bischofs von Paris gehörte, bestattet wird (s. unten Anm. 7). Stimmt die Chronologie der Geschichten der Miracula, konnte er aber nicht Graf von Paris gewesen sein, da kurz vorher von dem comes Parisiensis Gerardus erzählt wird (Luchaire, wie Anm. 2, S. 94), der Pippin überlebt hat.
[5] Der Graf ließ seine Pferde weiden auf einer Wiese, die Saint-Denis gehörte, und, voller Zorn, wollte nach Aufforderung den Ort nicht räumen. Im Traum bekam er Stockschläge; darauf starb er, obwohl er endlich nachgegeben hatte.
[6] Frühere Brücke von Trecine (Trécines, Tricènes) in Saint-Denis (vgl. Wyss, wie Anm. 2, S. 347; www.atlas-patrimoine93.fr/pg-html/bases_doc/inventaire/fiche.php?idfic=066s018).
[7] Erste Nennung dieser Kirche, die in die Zuständigkeit des Bischofs von Paris fiel und bis ins 18. Jahrhundert bestand (hierzu Wyss, ebd., S. 212-213).

10.11.2009