E R L E B A L D U S

Abt von Montier-en-Der (unbekannte Amtszeit vor 815)

Eine Äbteliste von Montier-en-Der[1], die im 11. Jahrhundert verfasst wurde[2], kennt zwischem dem Klostergründer Bercharius im 7. Jahrhundert[3] und Abt Hauto, der ab 815 bezeugt ist[4], nur zwei Namen[5], Synaulius[6] und Erlebaldus[7].


[1] Bercharius, Abt von Hautvillers, gründete dieses Kloster (Frankreich, Haute-Marne, arr. Saint-Dizier, ch.-l. cant.) in der zweiten Hälftte des 7. Jahrhunderts auf der Voire (Nebenfluss der Aube). Es erhielt die Immunität von den Merowingerkönigen sowie ein Privileg des Diözesanbischofs Berthoendus von Châlons (Bouchard Constance Brittain, The cartulary of Montier-en-Der 666-1129, in: Medieval Academy 108, University of Toronto, 2004, Nr. 1, 2 und 4 S. 45-50 und 52-58, siehe auch S.1-8 und Karten S. 2 und 5; Droste Claus-Dieter, Das Polyptichon von Montierender. Kritische Edition und Analyse, in: Trierer historische Forschungen 14, 1988, S. 9-10; Neiske Franz, Konvents- und Totenliste von Montier-en-Der, in: Frühmittelalterliche Studien 14,  1980, 243-273, hier S. 245).  

[2] Neiske, S. 248-249, auch S. 260.
[3] Vielleicht 696 verstorben (Neiske, S. 251-252; Bouchard, S. 363).
[4] Siehe die Liste der Äbte bei Bouchard, S. 363.
[5] Da diese Liste nach Hauto unvollständig ist (Neiske, S. 260) und da sie nur zwei Äbte über eine Spanne von mehr als 100 Jahren nennt, ist es so gut wie sicher, dass auch zwischen Bercharius und Hauto Namen fehlen. Es ist also unmöglich das Abbatiat des Erlebaldus auch nur ungefähr zu datieren.
[6] Nur in den Äbtelisten belegt. Ein Indossat auf der Fälschung, die auf den Namen des Papstes Johann VI. oder VII. ausgestellt ist (Bouchard, Nr. 5 S. 59-61) lautet: "Datum abbati Sinaulis qui successit Beato Berchario".
[7] Am 28. Februar février 815 bestätigt Kaiser Ludwig d. Fr. dem Kloster die von König Pippin verliehene Immunität (Bouchard, Nr. 7 S. 64-66). Pippins Urkunde ist verloren (Böhmer Johann Friedrich, Regesta Imperii I. Die Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern 715-918, neubearb. von Engelbert Mühlbacher, vollendet von Johann Lechner (Innsbruck ²1908), mit Ergänzungen von Carlrichard Brühl – Hans H. Kaminsky, Hildesheim 1966, Verl. Urk. Nr. 340 S. 859). Am 25. Juni 760 schenkt eine gewisse Erlesenna der Kirche Sanctum Petrum Deruensis verschiedene Güter (Bouchard, Nr. 8 S.66-67). Die Urkunde nennt keinen Abt.


01.07.2011