E R M E N T E U S[1]

Abt von Elnone (= Saint-Amand) (vor 769)

Die älteste bekannte Liste der Äbte von Elnone (Saint-Amand)[2], genannt Breve chronicon abbatum Elnonensium[3], wurde im 12. Jahrhundert verfasst[4]. Sie bringt einen Ermenteus[5] zwischen den Äbten Ostringus[6] und Gislebertus[7].


[1] Ermentheus.
[2] Heute Saint-Amand-les-Eaux, Frankreich, département Nord, arrondissement Valenciennes, chef-lieu 2 cantons. Das Kloster, das in der Diözese Tournai liegt, wurde vor 639 als Coenobium Elnonense durch den heiligen Amandus von Maastricht unter Stiftung vom König Dagobert I. gegründet. 1789 wurde es aufgehoben. Nur ein Gebäude und der barocke Kirchturm sind bis heute erhalten. Siehe die Karte in: Atlas de la France de l'an mil. Etat de nos connaissances, sous la direction de Michel Parisse avec l'aide technique de Jacqueline Leuridan, Paris, 1994, S. 19.
[3] Platelle H., Une chronique inconnue de l'abbaye de Saint-Amand, in:.Revue du Nord 37, Lille, 1955, 217-226, hier S. 224-226.
[4] Verfasst vermutlich kurz nach 1169 ist es nur durch Abschriften des 17. und 18. Jahrhunderts erhalten (Platelle, ebd., S. 217-223). Bis Giselbertus, der mit einer Notiz bedacht wurde (dazu siehe unten Anm. 7), gibt der Verfasser nur eine Liste von Namen, über die er scheinbar nichts mehr wusste: … Gherhaus, Sarawardus, Ostringus, Ermenteus, Giselbertus episcopus noviomensis … (S. 224). Die Liste findet sich wieder in der Abtsliste (Bibliothèque municipale de Valenciennes, digitalisiert: Monumenta Germaniae historica, Scriptores, hg. von O. Holder-Egger, Hannover, 1881, Nachdruck 1963, S. 386) und in der Gallia Christiana 3, Paris, 1725, S. 256.
[5] Sonst nicht bekannt. Förstemann Ernst, Altdeutsches Namenbuch, I: Personennamen, Bonn, 1900, Nachdruck München 1966, S. 483 nennt keinen Ermenteus für diese Zeit.
[6] Von Ostringus ist nichts bekannt. Vermutlich wurde er Bischof von Beauvais (siehe Artikel "Austringus").
[7] Giselbertus war vermutlich Abt von Elnone, bevor er Bischof von Noyon-Tournai wurde -seine erste Erwähnung als Bischof stammt vom Jahr 769-, und blieb es auch bis zu seinem Tode im Jahr 782, wo Arno ihm gleich folgte. Agelfridus wurde 769 Bischof von Lüttich und starb 787, kann folgenderweise nicht Giselberts Nachfolger in Elnone gewesen sein. Der Verfasser der Chronik und nach ihm alle Listen, die sie verwendet haben, scheint deswegen die Reihenfolge der Äbte Gislebertus und Agelfridus umgekehrt zu haben (Platelle Henri, Le temporel de l'abbaye de Saint-Amand des origines à 1340, Paris, 1962, S. 53 Anm. 2).

19.09.2013