H E R M E N A L D U S[1]
Graf von Auxerre,
vermutlich derselbe, der 768 und wahrscheinlich 775 bezeugt ist
Die im 9. Jahrhundert verfassten Gesta episcoporum Autisiodorensium[2]
berichten, dass der erste Graf von Auxerre[3] namens Ermenoldis[4] auf Eigengut ein Kloster zu Ehren
des hl. Erlösers[5],
das Bischof Maurinus[6] von Auxerre[7] einweihte und mit
dem Gut Coucy[8] aus dem Besitz der Kathedralkirche[9] ausstattete, erbaut hat. Später
schenkte dann der Graf das Kloster der Kirche Saint-Etienne mit dem Eiverständnis
des Bischofs[10].
Während der langen Kampfhandlungen, die Pippin und der aquitanische Herzog Waifarius
von 760 bis 768 führten[11], hatte der fränkische
König Waifarius' Onkel Remistanius, der sich auf Seite Pippins geschlagen
und ihm Treue geschworen hatte[12],
mit der Verteidigung der Hälfte des Gaues Berry bis zum Fluss Cher beauftragt[13]. Einige Zeit
später brach Remistanius seinen Eid und unterwarf sich wieder Waifarius'
Herrschaft[14]. Daraufhin schickte Pippin Anfang 768[15] Hermenaldus[16],
Beringarius, Childeradus[17] und Unibertus, der Graf
im Berry, mit seinen anderen Grafen und Gefolgsleuten heimlich aus, um Remistanius
zu ergreifen. Nachdem es ihnen gelungen war, diesen gefangen zu nehmen, wurde
er vor den König gebracht und auf Pippins Befehl von Unibertus und dem
Grafen Gislarius in Bourges[18] am Galgen gehängt.
Ein Graf Ermenaldus[19]
ist Beisitzer des königlichen Gerichts[20], als Karl der Große in der Pfalz
Düren[21] am 28. Juli 775[22] im Streit zwischen Abt Folradus von Saint-Denis
und Bischof Herchenradus von Paris wegen des Klosters Plaisir in Pincerais[23] dieses Saint-Denis zuspricht.