G E R A R D U S[1]
urkundlich genannt seit 748,
belegt als Graf von Paris von 753 bis 775 (oder 779)
In einem Streit zwischen Christiana einerseits und dem advocatus des
Klosters St. Denis Hrodgarius[2]
sowie dem Abt Amalbertus[3]
andererseits wegen Besitz[4] in Mareil[5]
entscheidet der inluster vir Pippin maior domus[6],
zusammen mit genannten Getreuen[7] und dem Pfalzgrafen Ermenaldus,
darunter Garehardus[8],
am 11. Februar 748[9]
in der Pfalz Vernum[10] zugunsten des Klosters.
Gerichardus(Charichardus)[11]
ist wieder Beisitzer beim königlichen Gericht mit anderen proceribus vel fidelibus[12]
in Verberie[13] am 01. März 752[14]: Auf die vorgetragene Klage
des Abtes Fulradus[15]
beurkundet König Pippin, dass ein gewisser Gislemarus die villa Avezé[16]
im Maine oder im Oxmois[17]
und den von dessen Mutter Loba dem Kloster geschenkten Teil von Civry[18]
in Madrie[19] widerrechtlich
innehat und dass dieser Besitz dem Kloster Saint-Denis zusteht.
Am 8. Juli 753 beurkundet König Pippin[20], dass er auf
übersandte Klage des Abtes und der Mönche von Saint-Denis[21]
in Sache Erhebung einer Kopfsteuer während des Dionysiusmarktes durch Graf Gairehardus
von Paris [22]
infra pago Parisiaco et in ipsa civitate mit 14 genannten fideles[23] und dem Pfalzgrafen
Wicbertus geurteilt habe, keine Gerichtsperson irgendeinen Marktzoll erheben
dürfe und dem Kloster erneut den Zoll bestätigt. Die Könige Dagobertus et Chlodouius
seu et postea Hildericus et Theudericus et Chlotharius[24]
… et Hiltbertus[25] et avunculus noster Grimoaldus maiorum domus[26] hatten den Zoll des St. Dionysiusmarktes dem
Kloster geschenkt und bestätigt[27].
Ante hos annos[28] sollen Soanachyldis[29]
und der Pariser Graf Gairefredus[30] von jedem freien
Handelsmann eine Kopfsteuer von 4 Denaren erhoben sowie später Graf Gairehardus
von Paris und dessen Beamten als hergebrachtes Recht diese Steuer eingetrieben
haben.
In Compiègne, am 30. Oktober 759[31], beurkundet König Pippin, dass
auf die von Aderulfus et Rodegarius agentes Sancti Dionisio und
Follerado[32]
abbate vor sein Gericht in der Pfalz Compiègne am 23. Oktober vorgebrachte
Klage, Graf Gerardus erhebe widerrechtlich in Paris während der
Dionysiusmesse die seit König Dagoberts Urkunde[33] dem Kloster zustehenden Zölle
infra Parisius[34]
ausgehend vom Fest des Heiligen[35].
Während einer zweiten Verhandlung am 29. Oktober[36]
erklärte dann Graf Gerardus, sich dem Rechtsbeweis und der Sentenz
des königlichen Gerichts[37]
zu fügen.
Das signum Gerhardi[38]
comitis steht unter denen der zahlreichen Zeugen[39]
des wichtigen Diploms[40], mit welchem König Pippin mit
seiner Frau Bertrada am 13. August 762[41]
in Trisgodros[42]
villa puplica etliche Güter in verschiedenen pagi[43] dem Kloster Prüm[44], das sie gegründet haben[45], überträgt; Pippin bestätigt
auch frühere Schenkungen, stellt das Kloster unter seinen Schutz und erteilt ihm
die freie Abtswahl.
In der am 28. Juli 775[46] in Düren[47]
ausgestellten Urkunde wird Ghaerardus als erster[48]
Beisitzer[49] des königlichen Gerichts in einem Urteil Karls
des Großen genannt, welches das Kloster Sainte-Marie und Saint-Pierre de Plaisir[50] infolge eines
Rechtsstreites zwischen Bischof Herchenradus von Paris[51]
und Folradus, Abt von Saint-Denis diesem das Kloster zuspricht.
Mit einer in der Pfalz Herstal[52] am 27. März 779 ausgestellten
Urkunde[53] bestätigt Karl
der Große auf Bitte des Abtes Hrotbertus dem Kloster Saint-Germain-des-Prés
Zollfreiheit laut der vorgelegten Urkunde seines Vaters Pippin und schenkt ihm
den bisher vom Grafen Gaerhardus[54] eingenommenen
Zoll in Villeneuve[55], curte sancti Germani[56].
Die Miracula S. Dionysii[57] erzählen eine kleine Geschichte,
die sich zur Zeit König Pippins abspielte und in der Rotrudis[58], Frau des Pariser Grafen Gerardus,
der im Fiskus Rueil[59]
wohnte, die Hauptperson war.
Die depositio … Girardi comitis ist zum 26. April[60]
im ältesten Teil des Necrologs des Klosters Saint-Germain-des-Prés eingetragen[61],
aber das Todesjahr ist nicht bekannt[62]. Seine Frau, Hrottrudis[63], ist zum 3. Dezember[64], seine Tochter Chrotildis[65] zum 24. Mai eingetragen.
Stephanus, der wohl auch Graf von Paris wird, ist vermutlich auch sein
Sohn[66] wie auch ein Leuthardus[67].