H E D D O[1]

Abt von der Reichenau von 727 bis 734,
Bischof von Strasbourg (dt.: Straßburg), bezeugt von 734 bis 762,
wahrscheinlich nicht Abt von Munster im Gregoriental

Der Mönch Hermann von Reichenau, in seiner im 11. Jahrhundert verfassten Chronik[2], bringt in großen Zügen die ersten Informationen zu Eto: Als der erste Abt der Reichenau[3], Pirminius, sich gezwungen sah, sein Kloster im Jahr 727[4] zu verlassen[5], konnte er seinen Nachfolger ernennen, der Eto[6] wurde. 732 verbannte ihn der Alemanne Theodebaldus[7] nach Uri[8], aber im selben Jahr wurde er durch den fränkischen Hausmeier Karl Martell[9] wieder in sein Amt eingesetzt und schließlich im Jahr 734[10] zum Bischof von Straßburg[11] ernannt[12].
Das Breviarium Urolfi[13], vermutlich Ende des 8. Jahrhunderts[14] verfasst, berichtet, dass der bayerische Herzog Otilo das Kloster Altaha[15] erbauen und von Alemannien zwölf Mönchen mit Unterstützung des Königs Pippin und mit Hilfe des Bischofs Eddoni[16] an diesen Ort kommen ließ[17].
In einem undatierten Brief[18], der vielleicht am 01. Mai 748 oder schon 747[19] geschrieben wurde, bedankt sich Papst Zacharias bei dreizehn fränkischen genannten Bischöfen[20], darunter Heddo Stratburgnensi episcopo, für ihre Glaubensbekenntnis und Verbundenheit mit dem römischen Stuhl und legt ihnen die Unterstützung seines Legaten Bonifatius nahe. Dieses Schreiben bezieht sich zweifelslos auf eine Synode, die sicherlich im Frühjahr 747 im Teilreich des Hausmeiers Karlmann stattgefunden hat[21].
Für die Gründung eines Klosters auf der Rheininsel Arnulfsau[22] durch Graf Rothardus[23] stellt Heddo … in Stradburgo civitate vocatus episcopus am 27. September 749[24] ein Exemtionsprivileg aus[25].
Am 08. März 780[26] bestätigt Karl der Große einen zwischen dem Konstanzer Bischof Sedonius[27] und Abt Johannis[28] von St. Gallen mit Zustimmung des Bischofs Haeddo[29 abgeschlossenen Vertrag[30], nach welchem die Äbte des der Kirche von Konstanz gehörigen Klosters St. Gallen gegen einen jährlichen Zins über das Klostereigentum selbständing verfügen können[31].
Mit seinem sogenannten Testament[32] vom 13. März 762[33] regelt Eddo peccator vocatus Argentinensis urbis episcopus die Besitzausstattung[34] und die inneren Verhältnisse[35] seiner Klostergründung[36] in der Gemarkung Ettenheim[37]. Im Verbrüderungsbuch des Klosters Reichenau steht auf der Seite der Nomina fratrum de monasterio quod Etinheim nominatur[38] eine Liste des Konvents[39] geführt von Domnus Eddo eps. und Helidulfus [40] .
Edo episcopus civitas Stradburgo unterschreibt als zweiter[41] die Gebetsverbrüderung, die zwischen den anwesenden Bischöfen und Äbten des synodalis conventus[42] von Attigny[43] mutmaßlich im Jahr 762[44] vereinbart wurde[45].
Die Annales Monasterienses aus dem 12. Jahrhundert[46] wollen wissen, dass Heddo Abt des elsässischen Klosters Munster (dt.: Münster)[47] war, aber diese Angabe ist vermutlich eine Fälschung.
Es folgen einige zweifelhafte Zuweisungen:
In einem undatierten[48] Brief[49] schreibt Papst Gregor III. den Bischöfen[50] in provincia Baioariorum et Alamannia[51] constitutis[52] Uiggo[53], Liudoni[54], Rydolto[55] et Phyphylo[56] seu Addę[57] seinen Gesandten Bischof Bonifatius mit gebührender und schuldiger Ehrerbietung aufzunehmen und wo dieser befiehlt, an der Donau oder in Augsburg oder wo er sonst angibt[58], zur Abhaltung einer Synode zusammenzukommen[59].
Am 21. April 742[60] versammelt der Hausmeier Karlmann die Bischöfe seines Teilreiches[61] mit ihren Priestern zu einem Concilium et synodum[62], und zwar Erzbischof Bonifatius mit sechs Bischöfen[63], Burghardus[64], Regenfridus[65], Witta[66], Willibaldus[67], Dada[68] und Edda[69].
Ein Bischof Audo steht als Subskribent der Urkunde, die im Mai 757 in Compiègne[70] zugunsten des Klosters Gorze vom Metzer Bischofs Chrodegangus ausgestellt wurde[71]. Es ist die einzige Erwähnung dieses Bischofs, dessen Name für diese Zeit auf keiner bekannten Bischofsliste steht[72] und vielleicht emendiert werden muss[73].


[1] Varianten: Haeddo, Eto, Eddo, Etho, Edo, Etto. Über Heddos Herkunft ist viel gerätselt worden (Weber Karl, Die Formierung des Elsass im Regnum Francorum. Adel, Kirche und Königtum am Oberrhein in merowingischer und frühkarolingischer Zeit, in: Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland 19, Ostfildern 2011, S. 169; Mordek Hubert, Die Hedenen als politische Kraft im austrasischen Frankenreich, in: Beihefte der Francia, 37. Karl Martell in seiner Zeit, hg. von Jörg Jarnut, Ulrich Nonn und Michael Richter, unter Mitarbeit von Matthias Becher und Waltraud Reinsch, Sigmaringen 1994, 345-366, hier S. 347-348 Anm. 19). Zu Heddo, vgl. den Überblick von  Schnyder Hans, Heddo, Abt der Reichenau und Bischof von Strassburg (-727-762-), in: Historisches Neujahrsblatt. Doppelheft für die Jahre 1982/1983 (1250 Jahre Name "Uri"), NF 37/38, 1. Reihe, 73./74. Heft,  S. 19-50. 
[2] Herimannus Augiensis Chronicon,  ed. Pertz, in: Monumenta Germaniae historica - nachfolgend MGH -, Scriptorum 5, Hannover 1844 - nachfolgend Hermann -, 67-133, hier S. 98. Vgl. Schnyder, ebd., S. 30 Anm. 1-3. Hermann ist der Erste, der in großen Zügen die Anfänge der Geschichte des Klosters bringt: Private Urkunden für diese Zeit gibt es nicht mehr, nur Zeugnisse des 9. Jahrhunderts. In welchem Maß seine Angaben der Wirklichkeit entsprechen, kann heute nicht mehr überprüft werden (dazu die kritische Abhandlung von Schütz Alois, Zur Frühgeschichte der Abtei Reichenau, in: Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte e.V., Protokoll über die Arbeitssitzung am 08. Dezember 1984, Nr. 274, S. 1-25, von Richter Michael, Neues zu den Anfängen des Klosters Reichenau, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 144 (NF 105), Stuttgart 1996, 1-18, hier S. 18 und von Jarnut Jörg, Untersuchungen zu den fränkisch-alemannischen Beziehungen in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts, in: Ders., Herrschaft und Ethnogenese im Frühmittelalter: Gesammelte Aufsätze von Jörg Jarnut. Festgabe zum 60. Geburtstag, hg. von Matthias Becher unter Mitarbeit von Stefanie Dick und Nicola Karthaus, Münster, 2002, 107-128 (= Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 30, Basel 1980, 7-28, hier S. 18-21). Schnyder, wie Anm. 1, S. 19-24 sowie Gilomen-Schenkel Elsanne, Frühes Mönchtum und benediktinische Klöster des Mittelalters in der Schweiz, in: Helvetia sacra III,1,1, Bern 1986, 33–93, hier S. 44-45 halten diese Angaben für angebracht.
[3] Das Kloster Reichenau (lat. Monasterium Augiensis) wurde auf der Insel dieses Namens im Bodensee (Baden-Württemberg, Lkr. Konstanz) laut zwei Fälschungen des 25. April 724 (Die Urkunden der Arnulfinger, hg. von Heidrich Ingrid, in: Monumenta Germaniae historica. Diplomata maiorum domus regiae e stirpe Arnulforum, Hannover 2011, Nr. 33-34 S. 72-79) von dem Wanderbischof Pirminius gegründet, wahrscheinlich im Auftrag des fränkischen Hausmeiers Karl Martell (vgl. Begrich Ursula, Reichenau, in: Helvetia sacra, III,1,2, Bern 1986, 1059-1100, hier S. 1059, 1062 Anm. 1-3, 1067; Behr Bruno, Das alemannische Herzogtum bis 750, in: Geist und Werk der Zeiten 41, Frankfurt/M. 1975, S. 181-182). 
[4] Hermann, S. 98; Visio Wettini von Walahfrid Strabo (Die Vision Wettis. Lateinisch-deutsch. Übersetzung, Einführung und Erläuterungen von Hermann Knittel, Sigmaringen 1986, verfasst um 825/826, vgl. S. 111 Anm. 116), S. 44. Das Datum, 727, ist akzeptabel, da Pirminius sich im Jahr 728 im Elsass befand (Chartae latinae antiquiores. Facsimile-Edition of the latin charters prior to the ninth century, ed. by Albert Bruckner † and Robert Marichal, Part XIX: France VII, publ. by Hartmut Atsma + Jean Vezin + Robert Marichal, Dietikon-Zürich 1987, Nr.  671 S. 5-11; eine Fälschung auf den Namen Theuderichs IV. trägt das Datum 727: Die Urkunden der Merowinger, MGH, Diplomata regum Francorum e stirpe Merovingica, nach Vorarbeiten von Carlrichard Brühl hg. von Theo Kölzer unter Mitwirkung von Martina Hartmann und Andrea Steildorf, I, Hannover 2001, Nr. 188 S. 468-471).
[5] Hermann schreibt dazu: ob odium Karoli a Theodebaldo, Gotifridi ducis filio, ex Augia pulsus.  Aber es scheint, dass Pirminius sein Kloster verlassen musste nicht wegen Theotbaldus (zu diesem, vgl. Geuenich D., Artikel "Theudebald", in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 35, 2007, S. 114-116; Behr, wie Anm. 3, S. 188-196) sondern wegen Schwierigkeiten mit dem Konstanzer Bischof (Schütz, wie Anm. 2; Schnyder, wie Anm. 1, S. 31 Anm. 9, S. 32-33 Anm. 13; Gilomen-Schenkel, wie Anm. 2, S. 44-45; Begrich, wie Anm. 3, S. 1067-1068). Zu Gotifridus, ein  alemannischer Herzog, gest. 709, vgl.: Dieter Geuenich, Artikel: Gotefrid [Godafrid, Cotefred], in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 2. Auflage. Band 12, Berlin/New York 1998, S. 401–402.
[6] Der Liber confraternitatum der Reichenau, in seinem ältesten vor November 824 verfassten Teil, enthält unter dem Titel Nomina defunctorum fratrum Insolanensium eine Liste von Bischöfen und Äbten, die mit: Pirminius eps. – Eddo eps. - … anfängt (MGH Libri memoriales et Necrologia. Nova series I: Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau (Einleitung, Register, Faksimile), hg. von Autenrieth Johanne, Geuenich Dieter und Schmid Karl, Hannover 1979, pag. VI; Libri confraternitatum Sancti Galli, Augiensis, Fabariensis, ed. Piper Paul, in: MGH Necrologia Germaniae, Berlin 1884, Nachdruck München 1983, Sp. 24 S. 160). Diese Liste beweist, dass zum Zeitpunkt der Eintragung (ebd., S. LXV-LXVIII), es noch keinen Äbtekatalog gab (vgl. Schütz, wie Anm. 2, S. 11-12).
[7] Vgl. oben Anm. 5.
[8] Heute Kanton in der Zentralschweiz.
[9] Eto Augiae abbas a Theodebaldo ob odium Karoli in Uranium relegatus, sed eodem anno, pulso Theodebaldo, a Karolo restitus est (Hermann, S. 98. Vgl. Schnyder, wie Anm. 1, S. 25-26 und Anm. 86-90 S. 45; Behr, wie Anm. 3, S. 189).
[10] Walahfrid Strabo, in seiner Visio Wettini (wie Anm. 4), gibt Eto eine Amtszeit von sieben Jahren als Abt. Wahrscheinlich hat Hermann diese Zeitangabe übernommen, um das 734 zu errechnen (Hermann, S. 98; Knittel, Visio Wettini, Anm. 128 S. 112). Vgl. auch der Abtskatalog des 13. Jahrhunderts (MGH Scriptorum - nachfolgend SS - 2, Hannover 1829, Nachdruck 1963, ed. Pertz Georg Heinrich, S. 37 und MGH SS 13, S. 331) und die Chronik des Gallus Öhem, bearb. von Brandi Karl, in: Quellen und Forschungen zur Geschichte der Abtei Reichenau 2, Heidelberg 1893, S. 36-37 (verfasst Ende des 15./Anfang des 16. Jahrhunderts).
[11] Die Bischofsliste von Strasbourg, deren älteste unter Ludwig dem Frommen verfasst wurde, bringt Heddo (Eddo) als Nachfolger von dem sonst nicht bekannten Wandalfridus, dessen Vorgänger Widegernus durch ein Privileg von 728 belegt ist (ChLA XIX, wie Anm. 4, Nr. 671 S. 5-11; vgl. Duchesne L., Fastes épiscopaux de l'ancienne Gaule, III: Les provinces du Nord et de l'Est, Paris 1915, S. 166-170; MGH Scriptorum 13, Hannover 1881, Nachdruck 1963, ed. Holder-Egger O. - nachfolgend MGH SS 13 -, S. 322-323; Wentzcke Paul, Regesten der Bischöfe von Strassburg bis zum Jahre 1202, in: Regesten der Bischöfe von Strassburg, Band I/2, Innsbruck 1908, S. 222 Nr. 38; Gallia Christiana in provincias ecclesiasticas distributa 5, Paris 1731, Sp. 784).
[12] Augiae Eto abbas post septem annos Kebam succesorem relinquens, ipse Argentinae aecclesiae episcopus a Karolo promutus (Hermann, S. 98; cf. Schnyder, wie Anm. 1, S. 21).
[13]Tiefenbach Heinrich, Die Namen des Breviarius Urolfi. Mit einer Textedition und zwei Karten, in: Beiträge zur Namenforschung, NF, Beiheft 29 - Ortsname und Urkunde. Frühmittelalterliche Ortsnamenüberlieferung. Münchener Symposion 10. bis 12. Oktober 1988, hg. von Rudolf Schützeichel, Heidelberg 1990, 60-96, hier S. 86-87; Monumenta Boica, Band 11, 1771: Monumenta Nideraltacensia, S. 14; deutsche Übersetzung: Stadtmüller Georg, unter Mitarbeit von Bonifaz Pfister, Geschichte der Abtei Niederaltaich 741-1971, Augsburg 1971, S. 75.
[14]Tiefenbach, ebd., S. 65-68. Handschriften des 13. Jahrhunderts (S. 61-65).
[15] Niederaltaich (Gemeinde Niederalteich), Niederbayern, Lkr. Deggendorf, Diözese Passau.
[16] Das Jahr 741, das die Annales Altahenses maiores (MGH SS 20, Hannover 1868, S. 774) und die Vita Godehardi posterior (MGH SS 11, Hannover 1854, S. 198), beide im 11. Jahrhundert verfasst, geben, ist nicht sicher (Holzfurtner Ludwig, Gründung und Gründungsüberlieferung. Quellenkritische Studien zur Gründungsgeschichte der bayerischen Klöster der Agilolfingerzeit und ihre hochmittelalterlichen Überlieferung, in: Münchener historische Studien. Abteilung Bayerische Geschichte 11, Kallmünz 1984, S. 84-91). Hermann, in seiner Chronik, schreibt zu Jahr 731, dass  Tria coenobia, id est Altaha, …, ex Augensibus fratribus instructa sunt,duodenis ad singula fratribus deputatis, et totidem Augiae remanentibus. Aber dieses Datum stimmt nicht mit den chronologischen Angaben des Breviarius überein (vgl. Jahn Joachim, Ducatus Baiuvariorum, in: Monographien zur Geschichte des Mittelalters 35, Stuttgart 1991, S. 193-199). Die Frage kann nicht mit Sicherheit entschieden werden (vgl. Rappmann Roland, Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr Totengedenken im frühen Mittelalter, in: Archäologie und Geschichte 5, 1998, S. 292-293; Semmler Josef, Das Klosterwesen im bayerischen Raum vom 8. bis zum 10. Jahrhundert, in: Passauer Historische Forschungen 8, Köln 1994, 291-324, hier S. 310-311; Schnyder, wie Anm. 1, S. 22-24 und S. 35-40 Anm. 30-55; Angenendt Arnold, Monachi peregrini. Studien zu Pirmin und den monastischen Vorstellungen des frühen mittelalters, in: Münstersche Mittelalter-Schriften 6, 1972, S. 119-120; Stadtmüller/Pfister, wie Anm. 13, S. 50-56, 404 Anm. 28; Fink Wilhelm, Das Gründungsjahr der niederbayrischen Benediktinerabtei Niederaltaich, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 48 [NF 17], 1930, S. 441-446).
[17] […] quando ipse casam (Altaha) dei edificare iussit, et de Alamannia duos denos monachos per comeatum Pippini regis et Eddoni episcopi donanti […]. Zum Gebrauch dieses Verb donare, vgl. Schnyder, wie Anm. 1, S. 23; Niermeyer Jan Frederik, Mediae Latinitatis lexicon minus. Lexique latin médiéval français/anglais = a medieval Latin-French/English dictionary, Leiden 1993, S. 355.
[18] Briefe des Bonifatius. Willibalds Leben des Bonifatius, nebst einigen zeitgenössischen Dokumenten, unter Benützung der Übersetzungen von M. Tangl und Ph. H. Külb neu bearb. von Reinhold Rau, in: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe IVb, Darmstadt 1968, Nr. 82 S. 272-276 (lat. /dt.); Die Briefe des heiligen Bonifatius und Lullus, hg. von Michael Tangl, in: MGH Epistolae selectae 1, Berlin 1916, Nachdruck München 1989, S. 182-184; MGH Legum sectio III. Concilia II/1: Concilia aevi Karolini I/1, recensit Albert Werminghoff, Hannover-Leipzig 1906 - nachfolgend MGH 1, S. 48-50. Vgl. Jakobs Hermann/Büttner Heinrich, Provincia Maguntinensis, pars IV: S. Bonifatius, archidioecesis Maguntinensis, abbatia Fuldensis, in: Germania Pontificia. Regesta pontificum Romanorum 4, Göttingen 1978, Nr. 82 S. 33; Jaffé Philippe, Regesta Pontificum Romanorum ab condita ecclesia ad annum post Christum MCXCVIII, 2e édition, 1 (a S. Petro ad a. MCXLIII), Leipzig 1885, Neudruck Graz 1956, Nr. 2287 S. 267.
[19] In einem auf den 01. Mai 748 datierten Brief an Bonifatius teilt der Papst diesem mit, dass er den fränkischen Bischöfen dankend schon geschrieben habe: [...] Quia et nos dilectioni eorum gratias agentes apostolicas misimus litteras [...] (Briefe, wie Anm. 18, Nr. 80 S. 256-271; MGH Ep. sel. 1, S. 172-180. Die im Perfekt formulierte Absendung bedeutet nicht unbedingt, dass dieser Brief früher abgeschickt wurde). Dieses Schreiben bezieht sich hier mit Sicherheit auf Brief Nr. 82 (Tangl Michael, Studien zur Neuausgabe der Briefe des hl. Bonifatius und Lullus, I [= Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 40, 1916, 639-790], wiederabgedruckt in: Ders., Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte 12: Das Mittelalter in Quellen und Diplomatik 1, Graz 1966, 60-177, hier S. 172-174). Wagner Henrich, Bonifatiusstudien, in: Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg 60, 2003, S. 156-164 will die Gruppe der drei Briefe (Nr. 80, 82, 83) in das Jahr 747, vielleicht auch zum 01. Mai, setzen. Seine Argumente haben einiges für sich. Doch hat er Schwierigkeiten die genaue Datierung von Nr. 80 auf das Jahr 748 zu erklären.
[20] Dilectissimis nobis Reginfrido Rodomagensi episcopo, Deodato Belbocanensi episcopo, Rimberhto Ambianensi episcopo, Heleseo Novianensi episcopo, Fulcrico Tungriensi episcopo, David Spironensi episcopo, Aethereo Toroanensi episcopo, Trewardo Camorocanensi episcopo, Burhardo Wirzaburcnensi episcopo, Genebaudo Laudensi episcopo, Romano Meldensi episcopo, Agilolfo Colonensi episcopo, Heddo Stratburgensi episcopo et ceteris amantissimis chorepiscopis […].
[21] Wir besitzen kein direktes Zeugnis über diese Synode. Aber in einem Brief des Bonifatius an Erzbischof Cudbehrt (von Canterbury), der vor dem Clofeshoer Konzil von Anfang September 747 datiert wird, teilt er ihm mit, was […] in nostro sinodali conventu […] beschlossen worden sei (Briefe, Nr. 78 S. 238-255; MGH Epist. sel. 1, S. 161-170. Siehe dazu Glatthaar Michael, Bonifatius und das Sakrileg, in: Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte 17, Frankfurt am Main 2004, S. 253-261, S. 325-331; Hartmann Wilfried, Die Synoden der Karolingerzeit im Frankenreich und in Italien, in: Konziliengeschichte, hg. von Walter Brandmüller, Reihe A: Darstellungen. Paderborn 1989, S. 60-61). In der Forschung wird angenommen, dass die Erklärung, für die sich Papst Zacharias bedankt (Brief Nr. 82), auf dieser Synode bekundet wurde. Demnach sind die angeschriebenen Bischöfe eine gewisse Zeit vor September 747, vermutlich im ersten Halbjahr, bei einer Synode zusammengekommen. Nach Lage der erwähnten Sitze wird sie in Karlmanns Teilreich stattgefunden haben (Glatthaar, ebd., S. 326-331; Wagner, wie Anm. 19, S. 160; Schipperges Stefan, Bonifatius ac socii eius. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung des Winfrid-Bonifatius und seines Umfeldes, in: Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 79, 1996, S. 32 Anm. 179; Heidrich Ingrid, Synode und Hoftag in Düren im August 747, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 50, 1994, 415-440, hier S. 421-422 Anm. 23 mit Literaturangaben).
[22] […] in insola, qui vocatur Arnulfoauga, juxta fluvium Reni […]: Die Lage der Insel Arnulfsau bei Drusenheim (Frankreich, Département Bas-Rhin, Arrondissement Haguenau, Canton Bischwiller) lässt sich aufgrund der Veränderungen der Rheinarme nur ungefähr angeben (Gartner Suso, Kloster Schwarzach in Rheinmünster. Studien zur Geschichte des ehemaligen Klosters Schwarzach am Rhein von den Anfängen bis zum Jahr 1600, Bühl 2012, Karten S. 79-80). Das Heddo-Privileg stellt das einzige zuverlässige Zeugnis für Kloster Arnulfsau dar, dessen Bestehen kurz gewesen sein muss. Nach der späteren fraglichen Klostertradition soll es Anfang des 9. Jahrhunderts verbrannt und nach Schwarzach (Baden-Württemberg, Gemeinde Rheinmünster, Lkr. Rastatt) verlegt worden sein  (Gartner, ebd., S. 78-79, 139-143; Angenendt, wie Anm. 16, S. 106-108).
[23] […] vir inluster Rothardis quomis […]: Dieser Graf wird von der Forschung ohne Zweifel mit dem gleichnamigen Großen Rothardus identifiziert, über den später die St. Galler Historiographie mit seinem Genossen Warinus zu berichten weiß.
[24] Original verloren. Überlieferung: Gallia Christiana in provincias ecclesiasticas distributa … opera et studio monachorum Congregationis S. Mauri Ordinis S. Benedicti 5, 1731: Ubi de provinciis Mechliniensi et Moguntinengi agitur Sp. 458-461; Schöpflin Jo. Daniel, Alsatia aevi merovingici, carolingici, saxonici, salici, suevici diplomatica, Operis I, Mannheim 1772, Nr. XVI S. 17-19 ex autographo tabularii episcopi Argent.  mit Abbildung tab. IV; Grandidier Philippe André, Histoire de l'église et des évêques-princes de Strasbourg depuis la fondation de l'évêché jusqu'à nos jours 1, Strasbourg 1776, pièces justificatives Nr. 43 S. 72-77 ex autographo tabularii Episcopalis Tabernensis. Drucke in Auswahl: Regesta Alsatiae aevi Merovingici et Karolini (496-918), I: Quellenband, bearb. und hg. von Bruckner Albert, Strasbourg-Zürich, 1949, Nr. 166 S. 97-100 und Anm. S. 543; Pardessus Jean Marie, Diplomata. Chartae, epistolae, leges aliaque instrumenta ad res Gallo-Francicas spectantia, II, Paris 1849, Neudruck Aalen 1969, Nr. 596 S. 408-411. Vgl. Weber, wie Anm. 1, Anhang Nr. 166 S. 45; Wentzcke Paul, Regesten der Bischöfe von Strassburg bis zum Jahre 1202, in: Regesten der Bischöfe von Strassburg, Band I/2, Innsbruck 1908, S. 223 Nr. 43; Wiegand Wilhelm, Urkundenbuch der Stadt Strassburg, I. Band: Urkunden und Stadtrechte bis zum Jahr 1266, in: Urkunden und Akten der Stadt Strassburg, I. Abteilung, Strassburg 1879, Nr. 9 S. 5.
[25]Zu dieser Urkunde, vgl. Weber, wie Anm. 1, S. 169-170.
[26] Original. Chartae latinae antiquiores, ed. Bruckner Albert and Marichal Robert, II. Switzerland: St. Gall - Zurich, Olten, Lausanne  1956, Nr. 157 S. 97; Die Urkunden Pippins, Karlmanns und Karls des Grossen, bearb. von Engelbert Mühlbacher u. a., in: MGH Diplomatum Karolinorum 1, Hannover 1906, Neudruck München 1991,  Nr. 130 S. 180-181. Vgl. Böhmer Johann Friedrich, Regesta Imperii I. Die Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern 715-918, neubearb. von Engelbert Mühlbacher, vollendet von Johann Lechner (Innsbruck ²1908), mit Ergänzungen von Carlrichard Brühl – Hans H. Kaminsky, Hildesheim 1966, Nr. 228 S. 95.
[27] Bischof von Konstanz und Abt der Reichenau, gestorben vermutlich im Jahr 760 am 4. Juli.
[28] Johannes ist Nachfolger des Abtes Otmarus, gestorben 16. November 759.
[29] Vgl. Schnyder, wie Anm. 1, S. 39 Anm. 54.
[30] Der Vertrag wurde demnach zwischen dem 16. November 759 und dem 04. Juli 760 geschlossen..
[31] Dazu: Das Bistum Konstanz. 2. Die Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1206, bearb. von Maurer Helmut, in: Germania Sacra, hg. vom Max-Planck-Institut für Geschichte NF 42,1. Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz, Berlin – New York 2003, S 47-48.
[32] = Urkunde (Weber Karl, Das Heddo-Testament - eine bischöfliche Straßburger Fälschung des 12. Jahrhunderts?, in: in frumento et vina opima. Festschrift für Thomas Zotz zu seinem 60 Geburtstag, hg. von Krieg Heinz und Zettler Alfons, Ostfildern 2004, 195-215, hier S. 200, 204; Niermeyer, wie Anm. 17, S. 1026).
[33] Original verloren. Diese Urkunde ist nur in einem sehr viel späteren Vidimus von 1457, nach einer 1121 niedergeschriebene "Erneuerung" der Heddo-Urkunde, auf uns gekommen: Original des Vidimus in Reproduktion: Beilage in Beiträge zur Geschichte des Klosters Ettenheimmünster. Vom "Heddo- Testament" von 762 bis zur Säkularisation 1803. Ettenheimmünster 1250 Jahre, 2013; Abschrift im vermutlich im 16. Jahrhundert angelegten Kopialbuch des Klosters Ettenheimmünster: Abdruck ebd., S. 91-95. Drucke in Auswahl: Regesta Alsatiae aevi Merovingici et Karolini (496-918), I. Quellenband, hg. von Bruckner, wie Anm. 24, Nr. 193 S. 116-119; Kocher Ambros, Solothurner Urkundenbuch, erster Band 762-1245, in: Quellen zur Solothurnischen Geschichte, Solothurn 1952, Nr. 1 S. 1-3. Dieses Vidimus bietet "eine getreue Wiedergabe der im 12. Jahrhundert angefertigten Verfälschung der ursprünglichen Urkunde. Dies macht es schwer bis fast unmöglich, den ursprünglichen Text der Heddo-Urkunde sicher zu rekonstruieren und im Einzelnen zu entscheiden, welche Textbestandteile noch der Urkunde von 762 entstammen und welche gegebenenfalls auf das Konto des Fälschers aus dem 12. Jahrhundert gehen. Dass eine Heddo-Urkunde des Jahres 762 wirklich existiert hat und zumindest Teile davon auch noch im überlieferten, spätmittelalterlichen Text des Vidimus vorliegen, darüber besteht in der Forschung weitgehend Einvernehmen" (Krieg Heinz, Die Gründung des Klosters Ettenheimünster und das sogenannte Heddo-Testament des Jahres 762: Probleme der Überlieferung einer urkundlichen Ersterwähnung. Festvortrag in Ettenheimmünster am 16. März 2013 ..., in: ebd., 61-75, hier S. 68. Zu den Hintergründen der Fälschungsaktion des 12. Jahrhunderts, vgl. Krieg, ebd., S. 68-69.
[34] "Die Urkunde bietet weder die tatsächliche Gründungsausstattung des Klosters Ettenheim aus dem Jahr 762, noch etwa die ältere Besitzkerne der Straßburger Kirche, sondern eine genetisch gewachsene Besitzlandschaft über einen Zeitraum von fast 400 Jahren bis in des 12. Jh." (Krieg, wie Anm. 33, S. 71). Deshalb wird hier auf die Zusammenstellung der umfangreichen aufgeführten Besitzungen verzichtet.
[35] Die Mönchen sollen nach der Benediktiner Regel leben; Eddo setzt einen Abt mit dem Namen Hildolfus ein.
[36] Die Urkunde berichtet, dass Heddo das Klösterchen im Schwarzwald in der Gemarkung Ettenheim, genannt Mönchszell (Monachorum cella), angelegt von seinem Vorgänger Wicgerinus (= Widegern), verwaist gefunden und es zu neuem Leben erweckt habe. Der spätere Reichenauer Chronist Hermann der Lahme schreibt, dass Bischof Eddo, nicht lange, nachdem er im Jahr 734 zum Bischof von Strasbourg/Straßburg erhoben worden war, einen  Mönchskonvent, der seinen Namen trug, nämlich Ethenheim, errichtet (Hermann, S. 98). Zur Landelinslegende, vgl. Krieg, wie Anm. 33, S. 61-64.
[37] Baden-Württemberg, Ortenaukreis. Ettenheimmünster als Bezeichnung für das Kloster scheint erst im 13. Jahrhundert aufzukommen und dann im 14. Jahrhundert gebräuchlich zu werden (Krieg, ebd., S. 73 Anm. 15). Vgl. Karte: Klostergründungen des frühen Mittelalters, in: Germania Benedictina 5: Die Benediktinerklöster in Baden-Württemberg, bearb. von Quarthal Franz, 1975. Krieg, ebd., S. 64 macht darauf aufmerksam, dass, nimmt man den entsprechenden Teil der Urkunde ernst, der von der Gründung des Klosters spricht, dann wäre "das Kloster nach dem nahegelegenen Ettenheim und nicht nach Heddo benannt worden". Das Kloster wurde 1803 aufgehoben und die Klostergebäude im Laufe des 19. Jahrhunderts dem Erdboden gleichgemacht.
[38] MGH Libri memoriales et Necrologia, Nova Series 1: Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau, hg. von Johanne Autenrieth, Dieter Geuenich und Karl Schmid, Hannover 1979, pag. XLVIII = MGH Libri confraternitatum Sancti Galli, Augiensis, Fabariensis, ed. Piper Paul, Berlin 188, Nachdruck München 1983, S. 212 Sp. 188.
[39] Mit dem Datum der Heddo-Urkunde wird diese Liste in die "unmittelbare Nähe der Synode von Attigny gerückt. … Die Liste darf als ein Verzeichnis des 762 von Eddo eingesetzten neuen Ettenheimmünsterer Konvents bezeichnet werden" (Schmid Karl, Oexle Otto Gerhard, Voraussetzungen und Wirkung des Gebetsbundes von Attigny, in: Francia 2, 1974, 71-122, hier S. 107; vgl. Angenendt Arnold, Pirmin und Bonifatius. Ihr Verhältnis zu Mönchtum, Bischofsamt und Adel, in: Vorträge und Forschungen 20 - Mönchtum, Episkopat und Adel zur Gründungszeit des Klosters Reichenau,  1974, 251-304, hier S. 301-304; Schwarzmaier Hansmartin, Die Klöster der Ortenau und ihre Konvente in karolingischer Zeit, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 119, NF 80, 1971, 1-31, hier S. 3-6).
[40] Vgl. oben Anm. 35. Bemerkenswert die Liste der Straßburger Bischöfe, wo als Nachfolger des Heddo ein Aglidulfus steht (vgl. unten Anm. 45).
[41] Unmittelbar nach Hrodegangus von Metz.
[42] MGH  Conc. II/1, S. 72-73. Von diesem Konzil besitzen wir heute nur noch eine noch im 8. Jahrhundert angefertigte Abschrift des Textes einer Gebetsverbrüderung, die zwischen den anwesenden Bischöfen und Äbten mit Namen und Sitz abgeschlossen wurde. Die Reihenfolge der Namen stimmt wahrscheinlich nicht mit dem Original überein. Dazu Hartmann, wie Anm. 21, S. 79-81; Fichtenau Heinrich, Die Reihen der Zeugen und Konsentienten, in: Ders., Beiträge zur Mediävistik. Ausgewählte Aufsätze, 3: Lebensordnungen - Urkundenforschung - Mittellatein, Stuttgart 1986 (= Palaeographica, diplomatica et archivistica. Studi in onore du Giulio Battelli - Storia e letteratura 140/2, Roma 1979), S. 176-177; Ewig Eugen, Saint Chrodegang et la réforme de l'église franque, in: Beihefte der Francia 3/2, 1979. Spätantikes und Fränkisches Gallien. Gesammelte Schriften 1952-1973, hg. von Atsma Hartmut, 2. Band 232-253 (= Saint Chrodegang. Communications présentées à l'occasion du centenaire de sa mort, 1967, 25-53), S. 240-242; Carlos de Clercq, La législation religieuse franque de Clovis à Charlemagne (507-814), Louvain-Paris, 1936, S. 143; Oelsner Ludwig, Jahrbücher des fränkischen Reiches unter König Pippin (Jahrbücher der Deutschen Geschichte), Leipzig, 1871, S. 361-363, 366; Werminghoff Albert, Verzeichnis der Akten fränkischer Synoden, in: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 24, 1899, 457-462, hier S. 469.
[43] Die Königspfalz Attigny war im 8. und 9. Jahrhundert eine der wichtigen Residenzen der Karolinger. Entgegen ihrem Namen stand sie nicht in Attigny am Ufer der Aisne (Frankreich, Département Ardennes, Arrondissement Vouziers, Canton Attigny), sondern in einem höher gelegenen und damit vor Hochwasser geschützten Nachbarort, der heute Sainte-Vaubourg heißt (Wikipedia, Artikel: Königspfalz Attigny, mit Literatur; Remmler Bernd, Spurensuche, die Karolinger: die verschwundenen Paläste Karls des Grossen, Pro Business, 2010, S. 115-140; Barbier Josiane: Palais et fisc à l’époque carolingienne: Attigny, in: Bibliothèque de l’école des chartes 140, 1982, S. 133-162).
[44] Der Gebetsbund ist nicht datiert, aber Oelsner, wie Anm. 42, S. 474-477, hat das Jahr 762 als wahrscheinlich dargestellt. Die Schlussfolgerungen von Schmid Karl und Oexle Otto Gerhard, Voraussetzungen und Wirkung des Gebetsbundes von Attigny, in: Francia 2, 1974, 71-122, hier S. 107 Anm. 50 scheinen dieses Datum zu bestätigen. Siehe auch Heidrich Ingrid, Synode und Hoftag in Düren im August 747, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 50, 1994, 415-440, hier S. 440. Isphording Bernd, Prüm. Studien zur Geschichte der Abtei von ihrer Gründung bis zum Tod Kaiser Lothars I. (721-855), in: Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 116, Mainz 2005, S. 100-106 kommt in seinen Überlegungen zum Actum-Ort der Urkunde Pippins vom 10. Juli 762 (Die Urkunden Pippins, Karlmanns und Karls des Grossen, bearb. von Engelbert Mühlbacher u. a., in: MGH Diplomatum Karolinorum 1, Hannover 1906, Neudruck München 1991, Nr. 15 S. 20-21) zum Ergebnis, dass, hält man an der Datierung der Synode von Attigny auf 762 fest, diese in der ersten Julihälfte "recht wahrscheinlich" stattgefunden habe.
[45] Es ist der letzte sichere Beleg für Heddo als Bischof von Straßburg. Laut Bischofslisten (oben Anm. 11), hatte Heddo (Eddo) als Nachfolger einen sonst unbekannten Aglidulfus (Audilolfus) und dann Remigius, urkundlich belegt im Jahr 778. Weder Heddos Todesjahr noch den sicheren Todestag sind bekannt (Wentzcke Paul, Regesten der Bischöfe von Strassburg bis zum Jahre 1202, in: Regesten der Bischöfe von Strassburg, Band I/2, Innsbruck, 1908, S. 226 Nr. 53). Die letzte Ruhestätte soll Heddo nach der Mitteilung des Humanisten Jakob Wimpheling (Catalogus episcoporum Argentinensium, Straßburg 1660, S. 20) in dem Kloster Ettenheimmünster gefunden haben (Paul Wentzcke, Artikel "Hatto", in: Neue Deutsche Biographie 8, Berlin 1969, S. 61).  Zum Jahr 775 gibt es die zweifelhafte Nachricht, dass er die kanonische Regel des Bischofs Chrodegangus von Metz an der Straßburger Kirche eingeführt haben soll (Regesta Alsatiae, wie Anm. 24, Nr. 256 S. 158; Wentzcke, ebd., S. 226 Nr 52; Dumas Auguste, Artikel "Eddon", in: Dictionnaire d'histoire et de géographie ecclésiastiques 14, Paris 1960, Sp. 1414-1415).
[46] Annales Monasterienses ad a. 745, Martène Edmond et Durand Ursin, Thesaurus novus anecdotorum 3, Paris 1717, Sp. 1435; MGH Scriptorum 3, Hannover 1839, Nachdruck 1963, ed. Pertz G. H., 152-154, hier S. 153: Heddo abbas, post Argentinae episcopus (vgl. Schnyder, wie Anm. 1, S. 21; Weber, wie Anm. 1, S. 93-95). Im 1774 verfassten Obituarium des Klosters steht zum 05. Januar: Obiit anno 746 R. R. Heddo Abbas huius monasterii, postea Episcopus argentinensis (Herzog Emile, L'Obituaire de l'Abbaye de Munster, in: Jahrbuch des Geschichtsvereins für Stadt und Tal Münsterer 7, 1933, Münster 1934, 9-106, hier S. 28).
[47] Frankreich, Département Haut-Rhin, Arrondissement Colmar. Dieses Kloster war im Mittelalter unter dem Namen monasterium sancti Gregorii, in Deutsch Gregorienmunster bekannt, und das Tal, in dem es sich befindet, hat den Namen Val Saint-Grégoire, Gregoriental, angenommen.
[48] Der Brief ist in der Überlieferung ohne Datum erhalten. Er erwähnt aber, dass Bonifatius gegenwärtig beim Papst weile. Die Datierung "um 738" gewinnt deshalb an Wahrscheinlichkeit, weil Bonifatius sich 737/738 in Rom befand (zum Datum des Aufenthaltes in Rom, siehe Schieffer Theodor, Winfrid-Bonifatius und die christliche Grundlegung Europas, 1954, Nachdruck Darmstadt 1972, S. 172-174, 331-332). Dem Bericht von Willibalds Vita Bonifatii zufolge (Rau. wie Anm. 18, c. 7, S. 500-503 [lat./dt.]), besuchte der Angelsachse Bayern auf dem Rückweg. In seinem Gepäck brachte er einige päpstliche Schreiben mit, darunter sicherlich diesen Brief. Der Vorschlag von Koller Heinrich, Bischof, Wanderbischof, Chorbischof im frühmittelalterlichen Baiern, in: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Gesellschaft für Landeskunde, 136, Linz 1991, S. 66, den Brief auf "vor 736" umzudatieren, ist wahrscheinlich zurückzuweisen (dazu Glatthaar, wie Anm. 21, S. 426-428).
[49] Rau, ebd., Nr. 44 S. 126-129 (lat./dt.); MGH Epist. sel. 1, wie Anm. 18, S. 70-71. Vgl. Jakobs Hermann/Büttner Heinrich, Provincia Maguntinensis, pars IV : S. Bonifatius, archidioecesis Maguntinensis, abbatia Fuldensis, in: Germania Pontificia. Regesta pontificum Romanorum 4, Göttingen 1978, Nr. 34 S. 16-17 mit weiteren Angaben zur Literatur; Volkert Wilhelm, Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg. I. Band, I. Lieferung von den Anfängen bis 973 (unter der Leitung von Friedrich Zoepfl), in: Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für Bayerische Landesgeschichte IIb, S. 14-16 Nr. 2.
[50] Die Namen in der Adresse sind sehr wahrscheinlich nach der Rangordnung oder möglicherweise auch geographisch geordnet.
[51] "Nicht nur die Deutung der Adresse und die in ihr genannten Bischofsnamen sind seit Jahrzehnten heftig umstritten, sondern v. a. auch die Interpretation und die Einordnung in den politischen Kontext" (Kaiser Reinhold, Bistumsgründung und Kirchenorganisation im 8. Jahrhundert, in: Eichstätter Studien. NF 30. Der hl. Willibald - Klosterbischof oder Bistumsgründer?, hg. von Harald Dickerhof, Ernst Reiter und Stefan Weinfurter, Regensburg 1990, S. 60 Anm. 120). "In der Deutung dieses Briefes gehen die Meinungen weit auseinander; sie hängen letzten Endes davon ab, ob man sie an die Bischöfe von Bayern und Schwaben oder nur an die von Bayern gerichtet sein läßt" (Reindel Kurt, Die politische Entwicklung, in: Spindler Max, Handbuch der bayerischen Geschichte. I: Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts [B. Grundlegung: Das Zeitalter der Agilolfinger, - bis 788] München 1967, S.165-166). Die Forschung tendiert aber mehr zu der Meinung, als vermittle dieses päpstliche Schreiben den Eindruck einer vorübergehenden Zusammengehörigkeit Bayerns und eines Teils Alemanniens - das Gebiet links des Lechs - unter Herzogs Odilo Führung (Wagner, wie Anm. 19, S. 105-106; Weitlauff Manfred, Sankt Afra, ihr früher Kult und die Anfänge des Bistums Augsburg, in: Verein für Augsburger Bistumsgeschichte. Jahrbuch 40, Augsburg 2006, S. 29; Schieffer, wie Anm. 48, S. 181-182; Zibermayr Ignaz, Noricum, Baiern und Österreich. Lorch als Hauptstadt und die Einführung des Christentums, 2. Auflage, Horn 1956, S. 174-176 ; Karte des bayerischen Herzogtums bei Diepolder Gertrud, Bayerischer Geschichtsatlas, hg. von Spindler Max, München, 1969, Nr. 14 und S. 70-71). Zusammenfassend, Jahn, wie Anm. 16, S. 138-139, der schreibt: "Fragen, die sich angesichts der desolaten Überlieferungssituation kaum mehr endgültig beantworten lassen werden".
[52] Eum Begriff constitutis, hier vermutlich zu übersetzen mit "eingesetzt, mit allen Rechten ihres Amtes ausgestattet", vgl. Freund Stephan, Von den Agilolfingern zu den Karolingern. Bayerns Bischöfe zwischen Kirchenorganisation, Reichsintegration und Karolingischer Reform 700-847, in: Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte 144, München 2004, S. 56; Glatthaar, wie Anm. 21, S. 167-168; Mittellateinisches Wörterbuch bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert, II/C, red. von Otto Prinz, …, München 1999, Sp. 1624-1627; Niermeyer, wie Anm. 17, S. 257. Bayern war also vor Bonifatius "Reorganisation" von 739 ein Land mit einer in Grundzügen vorhandenen kanonischen Ordnung, die vermutlich einer Reform bedurfte (Glatthaar, ebd., S. 55-59; Weitlauff, wie Anm. 51, S. 29-30; Freund, ebd., S. 55 Anm. 162; Zibermayr, wie Anm. 51, S. 173-174). Da Bonifatius nur Vivilo, der vom Papst selbst geweiht wurde,  in seinem Amt belässt, bedeutet, dass in Bonifatius' Augen nach Prüfung die anderen nicht ordentlich - geweiht ? - eingesetzt wurden (vgl. Jahn, wie Anm. 16, S. 138-140).
[53] Zu diesem umstrittenen Bischof - vielleicht von Neuburg (Neuburg an der Donau, Oberbayern, Lkr. Neuburg-Schrobenhausen) -, siehe: Isel Didier, Hat das Bistum Neuburg schon vor der Reorganisation der bayerischen Kirche durch Bonifatius im Jahr 739 bestanden?, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 123, 2012, S. 115-140. Siehe auch online: Kaps Wolfgang, Neuburg an der Donau: Kurzer Abriss seiner Geschichte von der prähistorischen Zeit bis zur Gründung des Fürstentums Pfalz-Neuburg im Jahr 1505, 2015, 1-49, der aber die Studie von Isel ignoriert.
[54] Ein Liudinus ep. ist im älteren Teil des Liber vitae von St. Peter zu Salzburg zwischen den verstorbenen bayerischen Bischöfen eingetragen (MGH Necrologia Germaniae 2: Diocesis Salisburgensis, ed. Herzberg-Fränkel Sigismund, Berlin 1904, S. 26 c. 63). Während der Auseinandersetzung von Virgilius, Bischof von Salzburg, mit dem bayerischen Herzog Otilo (gestorben am 18. Januar 748) um die Maximilianszelle im Pongau (Bischofshofen, Österreich, Provinz Salzburg), wurde dort eine Kirche durch einen episcopus vacans nomine Liůti eingeweiht (Jahn, wie Anm. 16, S. 206-211, 407; Koller Heinrich, Die bairische Kirchenorganisation des 8. Jahrhunderts: Ansätze, Konzepte, Verwirklichung, in: Passauer Historische Forschungen 8, Köln-Weimar-Wien 1994, 273-289, hier S. 281 und Anm. 44-45). Siehe hier Artikel "Liudo, bayerischer Bischof".
[55] Den sonst unbekannten Rydoltus (rid/walt) identifizieren zu wollen, bereitet Schwierigkeiten (vgl. Zoepfl/Volkert, wie Anm. 49, S. 15-16; Bauerreiß Romuald, Das frühmittelalterliche Bistum Neuburg im Staffelsee, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens …, 60, München 1946, S. 394-395; Wagner, wie Anm. 19, S. 115-117).
[56] = Vivilo, Bischof von Passau 739, in Bayern seit 731/736 (Jahn, wie Anm. 16, S. 120-121, 157-158, 572).
[57] Die Identifizierung dieses Bischofs Adda ist umstritten und kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Des Öfteren ist die Gleichsetzung mit Heddo von Straßburg vorgeschlagen worden (Jahn, ebd., S. 137; Berg Heinrich, Zur Organisation der bayerischen Kirche und zu den bayerischen Synoden des 8. Jahrhunderts, in: Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Denkschriften 201. Veröffentlichungen der Kommission für Frühmittelalterforschung 12: Typen der Ethnogenese unter besonderer Berücksichtigung der Bayern 1, hg. von Herwig Wolfram und Walter Pohl, Wien 1990, 181-197, hier S. 181 Anm. 3; Schnyder, wie Anm. 1, S. 48 Anm. 117. Schieffer, wie Anm. 48, S. 181-182, 332-333, verwirft zuerst diese Identifikation, um nachher seine Unsicherheit zu bekunden). Dagegen spricht aber der Name (Adda = hath, Heddo = haith. Der Brief wurde geschrieben, als Bonifatius noch in Rom war und demzufolge sicher nach seinen Angaben; Bonifatius wird aber den Namen des Straßburger Bischofs gekannt haben) und die politische Lage (vgl. oben Anm. 51). Vgl. Reindel, wie Anm. 51, S. 166 Anm. 11. Zibermayr, wie Anm. 51, S. 172, ist der Meinung, das seu zwischen den vier ersten (bayerischen) Bischofsnamen und Adda bedeute, dass dieser auf Augsburg (Alemannien) zu beziehen sei, was einiges für sich hat, da die Liste der Amtsinhaber hier lückenhaft ist (vgl. oben Anm. 53).
[58] Gregor überlässt es Bonifatius, diese Synoden an der Donau oder in der Stadt Augsburg oder wo immer er es angibt, zu versammeln. Da der Papst keine Stadt "an der Donau" nennt, war es sicher nicht aus Unkenntnis. Vielleicht gab es mehrere Möglichkeiten, sodass er alle Optionen offen ließ: Zu denken wäre an Neuburg (zu diesem Bistum, vgl. die Abhandlung von Isel, wie Anm. 53), an Regensburg oder an Passau als Bischofssitz des Vivilo.
[59] Ob diese Synode jemals stattgefunden hat, ist nicht bekannt.
[60] Die Handschriften des Kapitulars (8./9. Jahrhundert) nennen als Datum den 21 April 742. Eine Umdatierung des Jahres 742 in 743 wird auch vertreten. Zu dieser Kontroverse, siehe die Literaturangaben bei: Kraus Andreas, Der heilige Willibald von Eichstätt: Person, Zeit, Werk, in: Eichstätter Studien NF. 30. Der hl. Willibald - Klosterbischof oder Bistumsgründer?, hg. von Harald Dickerhof, Ernst Reiter und Stefan Weinfurter, 1990, 9-28, hier S. 19 und Anm. 53, aber auch Hartmann, wie Anm. 21, S. 50-51 und Anm. 14; Staab Franz, Die Gründung der Bistümer Erfurt, Büraburg und Würzburg durch Bonifatius im Rahmen der fränkischen und päpstlichen Politik, in: Archiv für Mittelrheinische Kirchengeschichte 40, 1988, 13-41, hier S. 16 und Anm. 15, S. 39-40 und Anm. 110; Wagner Heinrich, Zur Frühzeit des Bistums Würzburg, in: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 33. Archiv des Historischen Vereins für Unterfranken und Aschaffenburg 104, 1981, 95-121, hier S. 102; Ders., Zur Frühzeit des Bistums Würzburg (II), in: Würzburger Diözesan-Geschichtsblätter 48, 1986, 111-131, hier S. 114-115; Schüssler Heinz Joachim, Die fränkische Reichsteilung von Vieux-Poitiers (742) und die Reform der Kirche in den Teilreichen Karlmanns und Pippins. Zu den Grenzen der Wirksamkeit des Bonifatius, in: Francia 13, 1985, 47-112, hier S. 88-91 und Anm. 268; Dierkens Alain, Superstitions, christianisme et paganisme à la fin de l'époque mérovingienne. A propos de l'Indiculus superstitionum et paganiarum, in: Laïcité. Série Recherches 5. Magie, sorcellerie, parapsychologie, Bruxelles 1984, S. 14-15 mit Anm. 25-28. Die Quellen, die wir besitzen, erlauben also keine restlose Klärung der Datierung des Konzils und der Gründung der obengenannten mitteldeutschen Bistümer. Hierzu Reuter Timothy, "Kirchenreform" und "Kirchenpolitik" im Zeitalter Karl Martells: Begriffe und Wirklichkeit, in: Beihefte der Francia 37: Karl Martell in seiner Zeit, hg. von Jörg Jarnut, Ulrich Nonn und Michael Richter, unter Mitarbeit von Matthias Becher und Waltraud Reinsch, 1994, 35-59, hier S. 47-51.
[6] Schüssler, wie Anm. 60,  S. 88-91 vertritt die Meinung, dass an dieser Synode nur die Bischöfe der neuen provincia Germaniae mit ihrem Metropoliten Bonifatius teilnahmen (hierzu auch Kaiser Reinhold, Bistumsgründung und Kirchenorganisation im 8. Jahrhundert, in: Eichstätter Studien NF. 30, wie Anm. 60, S. 61 und Anm. 125).
[62] MGH Conc. II/1, S. 1-4; Documents d'histoire du Moyen Age Ve-Xe siècles (2 volumes), in: Regards sur l'histoire, Paris 1972-1974, S. 262-264 (lat./fr.). Erst seit dem 18. Jahrhundert wird das Konzil, das an einem unbekannten Ort zusammentrat, als Concilium Germanicum bezeichnet (vgl. Hartmann, wie Anm. 21, S. 50-53; Carlos de Clercq, wie Anm. 42, S. 116-120).
[63] [...] cum consilio servorum Dei et optimatum meorum episcopos, qui in regno meo sunt, cum presbiteris et concilium et synodum pro timore Chrissti congregavi, id est Bonifatium archiepiscopum et Burghardum et Regenfredum et Wintanum et Willibaldum et Dadanum et Eddanum [...].
[64] Würzburg.
[65] Köln.
[66] Büraburg (früheres oppidum auf dem hessischen Büraberg bei Fritzlar (Schwalm-Eder-Kreis) und Ungedanken (heute Ortsteil von Fritzlar) gelegen.
[67] Bis heute besteht noch keine Klarheit darüber, ob Willibaldus für Erfurt oder für Eichstätt geweiht wurde. Dazu die verschieden Abhandlungen in: Der hl. Willibald – Klosterbischof oder Bistumsgründer? Eichstätter Studien N.F. Band 30, 1990.
[68] Wagner Norbert, Eobanus und Dadanus (Beiträge zur Namenforschung 34, 1999, 145-150), hier S. 148, bringt ihn unter der Form Dada. Es ist die einzige bekannte Erwähnung dieses Dada(nus), was zu etlichen Vermutungen führte. Einige Abhandlungen bringen ihn in Verbindung mit Utrecht, aber ohne Begründung: Schmidt Michael, Germanien unter den Merowingern und frühen Karolingern. Auf den Spuren  der ersten Herzöge, Bischöfe und Missionare [von 482 bis 755], Frankfurt Main 2001, S. 242; Staab Franz, Rudi populo rudis adhuc presul. Zu den wehrhaften Bischöfen der Zeit Karl Martells, in: Beihefte der Francia 37, wie Anm. 1, 249-275, hier S. 263 als Dado.
[69] Der Name Eddanum, den wir leider nur in der Akkusativ-Form kennen, erinnert an Hedan mit seiner vermutlichen Variante Eddanam, Name, den zwei Würzburger Herzöge trugen. Hedan der Jüngere ist noch 717 bezeugt (dazu Mordek Hubert, Die Hedenen als politische Kraft im austrasischen Frankenreich, in: Beihefte der Francia 37, wie Anm. 1, 345-366, hier S. 356-358 Anm. 70; Schimpff Volker, Bemerkungen zu den fränkisch-thüringischen Beziehungen im ersten Drittel des 7. Jahrhunderts, in: Neue Ausgrabungen und Funde in Thüringen - Sonderband 2007. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 48: Terra praehistorica. Festschrift für Klaus-Dieter Jäger zum 70. Geburtstag, Langenweißbach, 2007, 400-429, hier S. 420). Deswegen besteht eine gewisse Möglichkeit in Eddanus einen Bischof von Erfurt in Thüringen, Sprengel der von Bonifatius mit denen von Würzburg und Büraburg gegründet wurde, zu sehen (vgl. Schmidt, wie Anm. 68, S. 245-249; Mordek, ebd., S. 347-348 und Anm. 22). Bisher wurde Eddanus meistens mit dem Bischof Heddo von Strasbourg/Straßburg gleichgesetzt. Aber es scheint, dass das Elsass zu Pippins und nicht zu Karlmanns Reich gehörte, was Heddos Teilnahme am Concilium Germanicum ausschließen würde (vgl. Mordek, ebd., S. 347-348 und Anm. 20. Schüssler, wie Anm. 60, S. 70-74, aufgrund seiner Identifizierung des Edda[nus] mit dem Bischof von Straßburg, erwägt eine Teilung dieses Gebietes, der Norden unter Karlmanns, der Süden unter Pippins Herrschaft. Diese Hypothese ist aber hinfällig, wenn Edda[nus] Bischof in Erfurt ist). Es muss auch bemerkt werden, dass die neueren Namensregister zwischen den Lemmata ed/et (Eddanus)und hed/het/aid (Heddo) unterscheiden (z. B. MGH Libri memoriales et Necrologia, NS, I, hrsg. von Johanne Autenrieth, Dieter Geuenich und Karl Schmid, Hannover, 1979, S. 72 et 97; Morlet Marie-Thérèse, Les noms de personne sur le territoire de l'ancienne Gaule du VIe au XIIe siècle, I, Paris, 1968, S. 78-79, 121). Es ist wohl möglich, dass Willibaldus 741 Bischof für Erfurt geweiht wurde, aber es ist ungewiss, wie lange er diese Funktion ausübte (s. Anm. 67). Wagner, Eobanus, wie Anm. 68, S. 148, bringt den Namen unter der Form Edda wie Dada(nus) und Eoba(nus). Man kann auch an den irischen Namen Aidan denken. Ein hl. Aydanus stehtunter den Bischöfen des Klosters Honau in einer Notiz des im 15. Jahrhundert verfassten Chartulars, aber es handelt sich sehr wahrscheinlich um einen fremden Bischof (Wilsdorf Christian, Le monasterium Scottorum de Honau et la famille des ducs d'Alsace au VIIIe siècle. Vestiges d'un cartulaire perdu, in: Francia 3, 1975, 1-87, hier S. 16-20, 45-46).
[70] Diese Urkunde wurde auf der Synode von Compiègne ausgestellt (dazu Hartmann, wie Anm. 21, S. 76-70; Carlos de Clercq, wie Anm. 42, S. 137-142).
[71] Original verloren. Sehr schlechte Abschrift der Urkunden von vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts: A. d'Herbomez, Cartulaire de l'abbaye de Gorze, in: Mettensia 2. Mémoires et documents publiés par la Société Nationale des Antiquaires de France, 1898, Nr. 4 S. 9-13, vgl. auch S. IV, VIII-XI; MGH Conc. II/1, S. 59-63.
[72] Duchesne L., Fastes épiscopaux de l'ancienne Gaule, 3, Paris, 1915, S. 230-259.
[73] Die Überlieferung der Bischofsliste steckt voller Lesefehler (s. Anm. 71). Sie bedarf sicher einigen Emendationen, die sehr nützlich wären, um die Lücken der Bischofslisten dieser Zeit zu füllen (Wagner, wie Anm. 19, S. 154). Diese Bemerkung gilt vielleicht auch für Audo. Vorgeschlagen wurde eine mögliche Gleichsetzung mit Bischof Heddo von Strasbourg/Straßburg oder mit Audulfus von Orléans (Ewig, wie Anm. 42, S. 244 Anm. 54; Böhmer Johann Friedrich, Regesta Imperii I. Die Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern 715-918, neubearb. von Engelbert Mühlbacher, vollendet von Johann Lechner (Innsbruck ²1908), mit Ergänzungen von Carlrichard Brühl – Hans H. Kaminsky, Hildesheim 1966, Nr. 85a S. 44.

23.06.2009, überarbeitet 15.12.2016