C I L I M A N N U S[1]

Bischof, bezeugt in einer Fälschung von angeblich 753

Das angebliche Original[2], das auf den Namen König Pippins in Attigny durch den Notar Baddilo im Juni 753[3] ausgestellt sein soll[4], bestätigt dem Erzbischof und päpstlichen Legaten Bonifatius das Exemtionsprivileg des Papstes Zacharias[5] für das Kloster Fulda. In der Zeugenreihe steht das signum Cilimanni[6] episcopi als letztes der Bischöfe.


[1] Chilimannus, Kilimannus, Kylimannus.
[2] Edmund E. Stengel, Urkundenbuch des Klosters Fulda, I (Veröffentlichungen der historischen Kommission für Hessen und Waldeck, X, 1), Marburg, 1958, Nr. 20 S. 39-43, 517-518; MGH DK I, Nr. 32 S. 44-45. Faksimile bei Stengel, Abhandlungen und Untersuchungen zur hessischen Geschichte, Marburg, 1960, Tafel 7 (nach S. 80). Vgl. Stengel, Fuldensia (Archiv für Urkundenforschung, 5, Leipzig, 1914, 41-152), S. 150-151 und S. 103-141; BM² 72 S. 34-35.
[3] Ohne Tag.
[4] Als Entstehungszeit dieser Fälschung wird die Mitte des 9. Jahrhunderts angenommen. Für die Zeugenreihe diente dem Fälscher wahrscheinlich eine Fuldaer Privaturkunde aus der Mitte des 8. Jahrhunderts. Dazu Michael Gockel, Zur Verwandschaft der Äbtissin Emhilt von Milz (Mitteldeutsche Forschungen,  74/II [= Festschrift für Walter Schlesinger, II], hrsg. von Helmut Beumann, Köln-Wien, 1974, 1-70), S. 53-57 und Anm. 218, 221-224; Heinrich Wagner, Bonifatiusstudien (Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg, 60), Würzburg, 2003, S. 173).
[5] Stengel, UB Fulda Nr. 15-16 S. 25-32, 515-516; ders., Fuldensia, S. 86-102.
[6] Der Name Cilimannus ist sonst nicht belegt. Dieser Bischof ist nicht bekannt und konnte bis heute nicht identifiziert werden, muss aber zum engeren Umkreis des Bonifatius gehört haben. Sein Name wurde sicher nicht aus der Luft gegriffen. Die Annahme einer Verschreibung des Namens bringt auch keine zufriedenstellende Ergebnisse (Wagner, w. Anm. 4, S. 173-175; Stengel, Fuldensia, w. Anm. 1, S. 59 Anm. 8; Tangl M., Die Fuldaer Privilegienfrage (Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung, 20, Innsbruck, 1899, 193-252), S. 222-223.

20.12.2009