S A R A W A R D U S[1]

Abt von Elnone (Saint-Amand) (8. Jahrhundert)

Die älteste bekannte Liste der Äbte von Elnone (Saint-Amand)[2], genannt Breve chronicon abbatum Elnonensium[3], wurde im 12. Jahrhundert verfasst[4]. Sie bringt einen sonst nicht bekannten Sarawardus[5] zwischen den Äbten Gherhaus[6] und Ostringus[7].


[1] Sarauvardus.
[2] Heute Saint-Amand-les-Eaux, Frankreich, Département Nord, Arrondissement Valenciennes. Das Kloster, das in der Diözese Tournai lag, wurde vor 639 als Coenobium Elnonense durch den heiligen Amandus von Maastricht unter Stiftung vom König Dagobert I. gegründet. 1789 wurde es aufgehoben. Nur ein Gebäude und der barocke Kirchturm sind bis heute erhalten. Siehe die Karte in: Atlas de la France de l'an mil. Etat de nos connaissances, sous la direction de Michel Parisse avec l'aide technique de Jacqueline Leuridan, Paris 1994, S. 19.
[3] Platelle H., Une chronique inconnue de l'abbaye de Saint-Amand, in: Revue du Nord 37, Lille 1955, 217-226, hier S. 224-226.
[4] Verfasst vermutlich kurz nach 1169 ist es nur durch Abschriften des 17. und 18. Jahrhunderts erhalten (Platelle, ebd., S. 217-223). Bis Giselbertus, der mit einer Notiz bedacht wurde, gibt der Verfasser nur eine Liste von Namen, über die er scheinbar nichts wusste: …Guntbertus, Gherhaus, Sarawardus, Ostringus, Ermenteus, Giselbertus episcopus noviomensis [Bischof von Noyon, bezeugt ab 769; es ist aber möglich, dass der Verfasser des Breve chronicon die Abtszeiten von Giselbertus und seines Nachfolgers, des Lütticher Bischofs Agelfridus, umgekehrt wiedergegeben hat, vgl. Platelle Henri, Le temporel de l'abbaye de Saint-Amand des origines à 1340 [Université de Paris, Faculté des Lettres], Paris 1962, S. 53-54 und Anm. 2] (S. 224). Die Liste findet sich wieder in der Abtsliste (Manuscrit bibliothèque de Valenciennes n° 343 (330bis) fol. 66: www.valenciennes.fr/bib/fondsvirtuels/microfilms/accueil.asp; Monumenta Germaniae historica, Scriptores, hg. von O. Holder-Egger, Hannover 1881, Nachdruck 1963, S. 386) und in der Gallia Christiana 3, Paris 1725, S. 256. Danach wird Sarawardus das Kloster im 2. Viertel des 8. Jahrhunderts geleitet haben. [Ich konnte die Chronica brevis de fundatione et abbatibus elnonensibus aus dem 13. Jahrhundert nicht einsehen, vgl. Platelle, wie Anm. 3, S. 217, 222-223; Ders., Le temporel, ebd., S. 11-12].
[5] Zu dem Namen Sarawardus, siehe Förstemann Ernst, Altdeutsches Namenbuch, I: Personennamen, Bonn 1900, Nachdruck München 1966, S. 41300.
[6] Sonst nicht bekannt.
[7] Über Ostringus als Abt von Elnone schweigen die Quellen. Vermutlich ist er Bischof von Beauvais geworden (siehe Artikel "Austringus").

19.09.2013, überarbeitet 04.08.2017