S T E R F R I D U S

vir magnificus, bezeugt (748)

In einem wahrscheinlich im Mai 748[1] geschriebenen Brief wendet sich Papst Zacharias an dreizehn[2] viris magnificis[3], u. a. Sterfridus[4], um ihnen kirchliche Vorschriften für die von ihnen gegründeten Kirchen und Klöster einzuschärfen[5].


[1] MGH Epist. sel. I, Nr. 83 S. 184-187; Briefe des Bonifatius. Willibalds Leben des Bonifatius, nebst einigen zeitgenössischen Dokumenten. Unter Benützung der Übersetzungen von M. Tangl und Ph. H. Külb, neu bearb. von Rau Reinhold (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, IVb), Darmstadt, 1968, S. 276-282 (lat./dt.); vgl. Jakobs Hermann/Büttner Heinrich, Provincia Maguntinensis, pars IV: S. Bonifatius, archidioecesis Maguntinensis, abbatia Fuldensis (Germania Pontificia. Regesta pontificum Romanorum, 4), Göttingen, 1978, Nr. 83 S. 33-34; Jaffé Philippe, Regesta Pontificum Romanorum ab condita ecclesia ad annum post Christum MCXCVIII, 2e édition, 1 (a S. Petro ad a. MCXLIII), Leipzig, 1885, ND Graz, 1956, Nr. 2288 S. 267. Der Brief ist nicht datiert, ab wahrscheinlich im (Mai) 748 geschrieben worden: MGH ebd. S. 184 Anm. 2; Gockel Michael, Zur Verwandtschaft der Äbtissin Emhilt von Milz, in: Mitteldeutsche Forschungen,  74/II (= Festschrift für Walter Schlesinger, II), hg. von Helmut Beumann, Köln-Wien, 1974, S. 50-51 und Anm. 207-208).
[2] Viris magnificis filiis Throando, Sandrado, Nantherio, Liutfrido, Sterfrido, Gundperto, Agno, Haaldo, Rantulfo, Rotperto, Brunicho, Rothardo, Rocgoni
[3] Die möglicherweise zeitgenössische Überschrift, die dem Brief gegeben wurde, spiegelt die höhere soziale Stellung der Angeschriebenen: epistola zachariae papę ad principes francorum missa. Es ist nicht auszuschließen, dass diese dreizehn Laien dem Adel der Diözese Würzburg angehörten (dazu. Gockel, wie Anm. 1, S. 51-52;  Störmer Wilhelm, Klosterplanung und Spielregeln der Klostergründung im 8. und frühen 9. Jahrhundert. Ein Vergleich zwischen Franken und Bayern [Jahrbuch für fränkische Landesforschung, 59, 1999, 1-21], S. 11; Schulze Hans Kurt, Die Grafschaftsverfassung der Karolingerzeit in den Gebieten östlich des Rheins [Schriften zur Verfassungsgeschichte, 19], 1973, S. 259).
[4] Zu dem Namen Starcfridus, der zu dieser Zeit in den Fuldaer Urkunden nicht belegt ist - aber dafür im Breisgau, siehe Wartmann Hermann, Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen, I: 700-840, Zürich, 1863 , Nr. 19 und 23 -, siehe Hans Engelhardt, http://www.sterbfritz.de/Chronik_von_Sterbfritz2.pdf. Die verfälschte Urkunde Ludwigs des Frommen vom 27 August 81[7] zugunsten des Klosters Neustadt (Bayern, Unterfranken, Lkr. Rhön-Grabfeld) erwähnt einen Stercfridus, Sohn der Aldigart, der diesem Kloster mit seiner Mutter etliche Güter in Unterfranken übertragen hat (Heinrich Wagner, Zur Neustadter Privilegienfrage [Archiv für Diplomatik 46, 2000, 49-154], S. 151-152; s. ebd., S. 134-136). Dieser Name (stark frith: MGH Libri memoriales et Necrologia, NS, I, hrsg. von Johanne Autenrieth, Dieter Geuenich und Karl Schmid, Hannover, 1979, S. 151 unter s 312) findet sich wieder in dem des Ortes Starcfrideshuson (Sterbfritz, heute Ortsteil der Gemeinde Sinntal [Hessen, östlichste Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis in Osthessen], der 815 als im Saalgau in der Kinzigheimer Mark liegend erstmals erwähnt wird (Dronke Ernst Friedrich Johann, Codex Diplomaticus Fuldensis, 1850, ND Aalen, 1962, Nr. 308 S. 151). Siehe Karte der ostfränkischen Gaue, Stein Friedrich, Geschichte Frankens, 1: das Mittelalter, Schweinfurt 1885, ND Aalen, 1966, auch bei http://www.francia.ahlfeldt.se/maps.php?scale=700&elev=1&border=1&layer1=g9057&city=1593).
[5] Zu diesem Brief, Störmer, wie Anm. 3, S. 11; Schieffer Theodor, Winfrid-Bonifatius und die christliche Grundlegung Europas, 1954, ND Darmstadt, 1972, S. 254.

09.07.2009, ergänzt 09.09.2011