T H E O D A L D U S[1]

getötet im Jahr 741

Verschiedene Annalen[2] bringen zum Jahr 741 Karl (Martells) Ableben sowie die Tötung[3] des Theodaldus[4] . Es ist nicht unmöglich, dass es sich hier um Theodaldus[5], Sohn des Hausmeiers Grimoaldus [6], handelt[7], von dem die Annales Mettenses priores [8] wissen wollen, dass er kurz nach der Schlacht von Compiègne starb[9].


[1] Theodald, Thietpaldus, Theodolot, Teudaldus, Theobaldus, Teodoldus.
[2] Die Annales Laureshamenses (MGH SS I, S. 26) und die Annales Mosellani (MGH SS XVI, S. 495; vgl. Hauck, 1968, S. 95-96), die Annales Alamannici (Lendi, 1971, S. 150-151; MGH SS I, S. 26-27; vgl. Lendi, a.a.O., S. 83-84, 91, 134, 142-143) und die Annales Guelferbytani (MGH SS I, S. 27; vgl. Lendi, a.a.O., S. 93), die Annales Petaviani (MGH SS I, S. 11), die Annales Sangallenses Baluzii (MGH SS I, S. 63). Zu den Verbindungen zwischen diesen Quellen, siehe die Stemmata bei Lendi, a.a.O., S. 100, 113; Schröer, 1975, S. 71-78, 116ff., 215.
[3] Bonifatius berichtet in einem Schreiben an den Papst Zacharias, dass der Bruder des Priesters, den er bestimmt hatte, um sein Nachfolger zu werden, den avunculus des dux Francorum (Karlmann) erschlagen hat (Rau, 1968, Nr. 50, S. 140-149 lat./dt.; dieser Brief wurde wahrscheinlich zwischen März 742 und März 743 verfasst, vgl. Werner, 1982, S. 312 Anm. 594. Zu dieser Angelegenheit, die sich zwischen Anfang/Mitte 739 und Ende 742 ereignet haben muss, siehe Werner, a.a.O., S. 310-313). Es ist noch nicht einmal möglich, diesen avunculus namentlich zu fassen. Hahn, 1863, S. 19-20 und Anm. 4, bezieht die Nachricht auf Theodalds Tod, obwohl dieser Karlmanns Neffe und nicht Oheim war (hierzu Werner, a. a. O., S. 311 und Anm. 592-593).
[4] Karolus mortuus (= Karl Martell) et Theodaldus interfectus est.
[5] Theudoaldus trat die Nachfolge seines ermordeten Vaters Grimoaldus als neustrischen Hausmeier wohl im April/Mai 714 an, flüchtete aber nach der verlorenen Schlacht von Compiègne im Herbst 715 (vgl. z. B. Joch, 1999, S. 71, 81).    
[6] Sohn Pippins der Mittlere, ermordet April 714 (cf. BM² 29k p. 12).
[7] Joch, 1999, S. 97-99, hat aufgrund der Todesmeldung des Theodaldus in den o.g. Annalen glaubhaft dargestellt, dass dieser wahrscheinlich unter den Großen des fränkischen Reiches zu suchen ist. Weiterhin vermutet sie, dass der getötete Theodaldus von 741 mit dem Sohn Grimoalds identisch ist (S. 92-102). Wenn auch ihre ausführlichen Darlegungen sehr logisch klingen (sie erwähnt aber den oben in Anm. 3 genannten Brief von Bonifatius nicht), eine endgültige Antwort auf diese Frage kann nicht gegeben werden (vgl. auch Semmler, 1998, S. 19 und Anm. 179; Nonn, 1997, Sp. 688-689; Collins, 1994, S. 229-235; Settipani, 1993, S. 163-165; Eckhardt, 1975, S. 122-130; Hahn, 1863, S. 19-20 n. 4; Böhmer/Mühlbacher, BM² 29k, S. 12, bezweifeln es).
[8] Wie auch das späte von den Annales abhängige Chronicon Vedastinum (MGH SS XIII, S. 699; hierzu Joch, 1999, S. 92 Anm. 524). Dieser Tod wird in keiner anderen Quelle erwähnt. Daraus schließt Joch, S. 93, dass Misstrauen angemessen ist.
[9] MGH SS rer. Germ [10], S. 20. Der Hausmeier Theodoaldus sowie die weiteren Identifizierungsvorschläge sind nicht Gegenstand dieses Artikels (siehe dazu Joch, 1999, passim; Settipani, 1993, S. 163-165; Eckhardt, 1975, S. 122-130).

16. April 2007