D E O D A T U S

belegt im Jahr 741

Das Signum Deodati[1] steht unter denen der Zeugen[2] der in Quierzy[3] am 17. September 741[4] ausgestellten Urkunde des Hausmeiers Karl (Martell), mit welcher dieser ad basileca sancti Dyonisiivilla nuncupata Clippiacum[5] in pago Parisiaco mit allem Zubehör, worunter auch Weinberge schenkt.


[1] Hervorzuheben sind die zwei nacheinander genannte Zeugen dieser Urkunde Hrodericus und Hadabaldus und die zwei Beisitzer Karl Martells Gerichtsurkunde vom 15. August 747 (Heidrich, wie Anm. 4, Nr. 16 S. 95-98), die Bischöfe Hildebaldus und Hrodericus. Eine Personengleichheit ist wegen der unsicheren Orthografie der Namen nicht auszuschließen (dazu Heidrich Ingrid, Synode und Hoftag in Düren im August 747 [Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, 50, 1994, Weimar-Wien, 415-440], S. 415-416 Anm. 4). Diese Hypothese wird damit bestärkt, dass der folgende Zeuge dieser Urkunde den Namen Deodatus trägt: Deodatus heißt ein bezeugter Bischof von Beauvais, ebenso ein vermutlicher Bischof von Soissons.  
[2] ...Signum Hroderici. Signum Hadabaldi. Signum Deodati. Signum Helineberti ...
[3] Actum Careciaco villa, in palatio.
[4] Original verloren. Abschrift des 13. Jahrhunderts, sowie Abschriften des Originals aus dem 17. und 18. Jahrhunderts: Heidrich Ingrid, Die Urkunden der Arnulfinger, Bad Münstereifel, 2001, Nr. 14 S. 90-92 (mit Aufzählung der Abschriften und der Drucke). Siehe dieselbe, Titulatur und Urkunden der arnulfingischen Hausmeier (Archiv für Diplomatik, 11/12, Köln Graz, 1965/66, 71-279), Nr. A 12 S. 242; Schüssler Heinz Joachim, Die fränkische Reichsteilung von Vieux-Poitiers (742) und die Reform der Kirche in den Teilreichen Karlmanns und Pippins. Zu den Grenzen der Wirksamkeit des Bonifatius (Francia, 13, 1985, Sigmaringen, 1986, 47-112), S. 54 ff. 
[5] Clichy, Frankreich, Hauts-de-Seine, arr. Nanterre, ch.-l. 2 cant.

19.04.2010