L U P U S

Abt von Schwarzach (8. Jahrhundert)

Das Reichenauer Verbrüderungsbuch enthält in seinem ältesten Teil[1] eine Liste der Nomina fratrum de coenobio, quod Swarzaha[2] nuncupatur. Sie bringt zuerst die Namen lebender, dann eine Aufzälung verstorbener Mönche[3]. Der Totenliste sind die Namen verstorbener Äbte vorangestellt[4], deren zweite Lupus[5] ist[6].


[1] Eingetragen vor November 824 (MGH Libri memoriales et Necrologia, NS I:  Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau, hg. von Johanne Autenrieth, Dieter Geuenich und Karl Schmid, Hannover, 1979, S. LXV-VIII; Rappmann Roland und Zettler Alfons, Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr Totengedenken im frühen Mittelalter (Archäologie und Geschichte, 5), Sigmaringen, 1998, S. 42).
[2] Dieser Eintrag bezieht sich eindeutig auf das Kloster Schwarzach am Rhein (Baden-Württemberg, Gem. Rheinmünster, Lkr. Rastatt), dessen Gründungs- und Frühgeschichte im Dunkel liegen (s. Quarthal Franz, Die Benediktinerklöster in Baden-Württemberg [Germania Benedictina, 5], Ottobeuren-Augsburg, 1975, S. 574-575; Angenendt Arnold, Monachi peregrini. Studien zu Pirmin und den monastischen Vorstellungen des frühen Mittelalters [Münstersche Mittelalter-Schriften, 6], München, 1972, S. 106-108).
[3] Faksimile: MGH Libri mem. NS I, pag. LI; Büll Franziskus, Das Monasterium Suuarzaha, ein Beitrag zur Geschichte des Frauenklosters Münsterschwarzach von 788 (?) bis 877 (?) (Münsterschwarzacher Studien, 42), Münsterschwarzach, 1992, S. 272. Druck: Büll, S. 270; MGH. Libri confraternitatum Sancti Galli, Augiensis, Fabariensis, ed. Paul Piper, Berlin, 1884, ND München, 1983, S. 215.
[4] (Nomina defunctorum) Agoaldus abb. Lupus abb. (Dato eps.). Bruningus abb. Albrichus abb. Ebroinus abb. ...
[5] Sonst nicht bekannt.
[6] Er wird wohl einer der ältesten Äbte von Schwarzach gewesen sein.  "Es wird kaum möglich sein, aus der Zahl der 5 Äbte vor 826 auf die Gründungszeit des Klosters zurückzuschließen, ... Man wird also höchstens sagen können, daß die Namen der Schwarzacher Äbte in das 8. Jahrhundert zurückreichen, vielleicht sogar in pirminische Zeit ..." (Schwarzmaier Hansmartin, Die Klöster der Ortenau und ihre Konvente in karolingischer Zeit, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 119 [NF 80], Karlsruhe, 1971, S. 23-25). 

26.12.2008