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Bischof von Besançon vermutlich im 2. Quartal des 8. Jahrhunderts
Die verschiedenen Bischofskataloge von Besançon[1] nennen einen Abbo[2], der sonst nicht bekannt ist[3]. Er folgte vermutlich dem Bischof Tetradius[4]. Sein Nachfolger war Bischof Wandelbertus[5].[1]
Verschiedene Kataloge, vermutlich alle aus dem 11. Jahrhundert, Abschriften
des 17. und 18. Jahrhunderts: Duchesne L., Fastes épiscopaux de l'ancienne
Gaule. 3: Les provinces du Nord et de l'Est, Paris 1915, S. 198-203; Kundert
Werner, in Helvetia sacra I/1, Bern 1972, S. 442-449, hier S. 443; Monumenta
Germaniae historica - nachfolgend MGH - Scriptorum 13, Hannover 1881, Nachdruck
1963, ed. Holder-Egger O., S. 370-373; Dunod de Charnage François-Ignace,
Histoire de l'Eglise, ville et diocèse de Besançon, 1, Besançon 1750, Preuves
S. I-V. Ein Katalog hat den folgenden Zusatz: Hic magne abstinentie fuit,
pro qua episcopatum obtinuit (dazu Chifflet Jean-Jacques. Vesontio. Traduction
de l'ouvrage de 1618 et notes de Jean Girardot, Besançon, 1988, S. 488-491,
der den Bischof Albon nennt; Dunod de Charnage, ebda., S. 72; Gallia Christiana
in provincias ecclesiasticas distributa 15, Paris 1860, Sp. 19. Er soll ein
tugendhaftes Leben geführt haben und unter dem Einfluss vom Erzbischof Bonifatius
- was unwahrscheinlich ist - um die Jahre 740 zum Bischof von Besançon erhoben
worden sein). Er hätte sein Amt zu Lebzeiten Wandelbertus übertragen.
Zum Namen Abbo, vgl. Förstemann Ernst, Altdeutsches Namenbuch. I: Personennamen,
Bonn 1900, Nachdruck München 1966, Sp. 11.
[2] Lothar II.,
in einem am 22. Januar 869 ausgestelten Diplom zugunsten der Kirche von Besançon,
erwähnt Güter, die im Besitz ab episcopis
Gedeoni scilicet et
Adoni/Adam waren ((MGH Diplomatum Karolinorum 3: Lotharii I. et Lotharii
II. Diplomata, 1966, Nr. 33 S. 438-440). Gedeon steht auf den Bischofslisten
zwischen den Grenzdaten 762 bis 811, aber nicht Ado/Adam. Deswegen
ist es manchmal vorgeschlagen worden, diesen mit dem Abbo der Bischofskataloge
zu identifizieren (vgl. Fohlen Claude, Histoire de Besançon, 1, Paris 1964,
S. 202 Anm. 1; Kundert, wie Anm. 1, S. 443 und 444). Könnte Ado/Adam vielleicht
zu Gedeons Zeit ein Chorbischof gewesen sein?
[3] Duchesne,
wie Anm. 1, S. 207, bemerkt, dass il semble bien que ce soit conservé à
Besançon quelques souvenirs écrits sur le temps de Charles Martel et de Pépin.
Im 17. Jahrhundert bringt Chifflet (wie Anm. 1, S. 169-172; französische Übersetzung
S. 488-491) eine Überlieferung, die das Episkopat des Albo und die
Umstände, die zu seiner Erhebung zum Bischof von Besançon geführt haben, schildern
soll.
[4] Die Bischöfe
Felix und Tetradius fehlen auf mehreren Listen, da bei deren
Verfassung im 11. Jahrhundert ihr Leben als schlecht beurteilt wurde (Duchesne,
wie Anm. 1, S. 200, 206, 207). Kundert, ohne Erläuterung, (wie Anm. 1, S.
443) vermerkt Felix, aber nicht Tetradius in seiner Bischofsliste.
[5] Wandelbertus
ist sonst nicht bekannt. Heriveus,
sein wahrscheinlich zweiter Nachfolger, ist im Jahre 757 bezeugt.
21.12.2008, überarbeitet 22.12.2016