E I L F R I D U S[1]

Abt von St. Bavo zu Gent (unbekannte Abtszeit im 8. Jahrhundert)

Ein im 11. Jahrhundert verfasster hagiografischer Text[2] erwähnt die Äbte von St. Bavo zu Gent[3] Florbertus[4], Wilfridus[5], Eilfridus et Einardus[6].
Verschiedene Quellen des 16. Jahrhunderts[7] führen zu Egilfridus Daten und Angaben an, die man außer Betracht lassen kann[8].


[1] Variante: Egilfridus. Zum Namen, vgl. Förstemann Ernst, Altdeutsches Namenbuch. I: Personennamen, Bonn 1900, Nachdruck München 1966, Sp. 31-32.
[2] Libellus de loco sepulturae Florberti abbatis, ed. Holder-Egger O., Monumenta Germaniae historica - nachfolgend MGH - Scriptorum 15/2, Hannover 1888, Nachdruck 1963, S. 641-644, 1317-1318, hier S. 1317. Vgl. Grierson Ph., The early abbots of St. Bavo's of Ghent, in: Revue bénédictine 49, Maredous 1937 [réimp. 1966], 29-61, hier S. 31, 42.
[3] Genannt zuerst monasterium sancti Petri in Ganda, dann monasterium Sancti Bavonis (Gent/Gand, Hauptstadt der belgischen Provinz Ostflandern). Dazu: Verhulst, Adriaan E., De Sint-Baafsabdij te Gent en haar grondbezit [VIIe-XIVe eeuw.]. Bijdrage tot de kennis van de structuur en de uitbreiding van het grootgrondbezit in Vlaanderen tijdens de Middeleeuwen, Brussel 1958, S. 5-6; Declercq Georges, Heiligen, lekenabten en hervormers. De Gentse abdijen van Sint-Pieters en Sint-Baafs tijdens de Eerste Middeleeuwen (7de-12de eeuw), in: Ganda & Blandinium. De Gentse abdijen van Sint-Pieters en Sint-Baafs, onder redactie van Georges Declercq, Gent, 1997, S. 13-40; Ders., Einhard und das karolingische Gent, in: Einhard. Studien zu Leben und Werk. Dem Gedenken an Helmut Beumann gewidmet, hg. von Hermann Schefers et al., Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. Neue Folge 12, Darmstadt 1997, S. 224 Anm. 8).
[4] Erster Abt des Klosters. Vgl. C. Vleeschouwers, Artikel Florbert, in: Dictionnaire d'histoire et de géographie ecclésiastiques - nachfolgend DHGE - 17, Paris 1971, Sp. 510-512.
[5] Es ist möglich, dass Wilfridus das Kloster in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts geleitet hat (vgl. Grierson, wie Anm. 2, S. 40-41; Artikel "Gand", DHGE 19, Paris 1981, Sp. 1030; Gallia Christiana in provincias ecclesiasticas distributa 5, 1731, Sp. 175). Der letzte Abt, der vor dem berühmten Einardus (s. folgende Anm.) das Kloster leitete und von dem wir einige Daten kennen, ist Hatta, gestorben Anfang des 8. Jahrhunderts (dazu MGH diplomata regum Francorum e stirpe Merovingica, hg. von Kölzer Theo, Hannover 2001, Deperditum Nr. 314 S. 630).
[6] Einhard ist erstmals als Abt von St. Bavo im Jahr 819 genannt (Gysseling M. & Koch A. C. F. , Diplomata Belgica ante annum millesimum centesimum scripta. I: Teksten, in: Bouwstoffen en Studien voor de Geschiedenis en de Lexicografie van het Nederlands, 1, 1950, Nr. 132 S. 222-223).
[7] Wie z. B. die Annales S. Bavonis, MGH Scriptorum 2, Hannover 1829, Nachdruck 1963, S. 185-191, hier S. 187 (vgl. Grierson, wie Anm. 2, S. 31-36). 
[8] Sie bringen sein obit zum 15 August, geben als Eckdaten seines Abbatiats 752-762; sie schreiben auch, dass er Bischof von Lüttich war und dass er die Reliquien der hl. Pharaïldis nach Gent brachte: Der Tag seines Todes steht nicht in den älteren Nekrologen des Klosters; die Abbatiatsdaten wurden sicherlich willkürlich vom Annalisten festegelegt, Grierson denkt an die erste Hälfte des 8. Jahrhunderts. Was die Überführung der Reliquien durch Egilfridus betrifft, so ist eher an eine Erfindung zu denken, wie die Tatsache, dass er personengleich mit dem Lütticher Bischof Agilfridus gewesen sei (vgl. Grierson, ebd., S. 42-43). Aber seine Existenz wird von der Forschung angenommen, da Eilfridus im Libellus des 11. Jahrhunderts erwähnt wird (wie oben Anm. 2 und 5).

12.07.2017