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(? Graf) in regnum (pago) Austrasiorum (vor Juli 782)

Eine Urkunde Karls des Großen vom 04. Juli 782[1] berichtet, dass der König dem Kloster Fritzlar[2] umfangreichen Grundbesitz übergibt. Diese infra regnum Austrasiorum[3] … in ministerio[4] Rabanone et Swigario vel Agilgaudo[5] gelegenen Güter hatte Karl vom Mainzer Erzbischof Lullus erhalten, der sie rechtsmäßig erworben hatte.


[1] Abschrift des 12. Jahrhunderts: Weireich Hans (bearb. von), Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld. I. Hälfte (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, XIX,1), Marburg, 1936, Nr. 16 S. 27-29; MGH DK I Nr. 142 p. 193-194; s. BM² 251 S. 103.
[2] Hessen, Schwalm-Eder-Kreis.
[3] Damit wird die Lage dieses umfangreichen und weit verstreuten Güterkomplexes angegeben (Schwind F., Artikel "Hessen", in: Reallexikon der germanischen Altertumskunde, 14, Berlin - New York, 1999, S. 508).
[4] Mit diesem Terminus werden vermutlich Grafschaften gemeint. Dazu Schulze Hans Kurt, Die Grafschaftsverfassung der Karolingerzeit in den Gebieten östlich des Rheins (Schriften zur Verfassungsgeschichte, 19), Berlin, 1973, S. 210-211; Niermeyer J. F., Mediae Latinitatis Lexicon minus, Leiden, 1993, S. 688-689 Nr. 9ff.  
[5] Stengel Edmund E., Urkundenbuch des Klosters Fulda, I (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, X, 1), Marburg, 1958, S. 83 Anm. 3 vermutet, dass Agilgaudus mit dem Grafen Hagilgaucius einer Urkunde von (754/768) identisch ist. Kroeschell Franz, Die Zentgerichte in Hessen und die fränkischen Centene, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 73. Kanonistische Abteilung 42, Weimar, 1956, S. 327 ist der Meinung, dass diese ministeria wahrscheinlich nicht alle in Hessen lagen.

24.03.2009