V O T O

comes (? im Wormsgau), bezeugt von 754/755 (?) bis 754/764 (?)

Der Graf Voto steht als erster Zeuge[1] in den zwei Ausfertigungen der Urkunde[2], mit welcher Rantulfus[3] in Mainz dem Kloster Fulda einen Weinberg zu Bodenheim[4] im Wormsgau schenkt. Voto com(es) ist wieder Spitzenzeuge bei der Schenkung des Grafen Leidratus[5], als dieser an einem 23. Juli dem Kloster auch einen Weinberg schenkt, diesmal zu Dienheim[6] im Wormsgau [7].


[1] Da dieser Graf in diesen Privaturkunden aus dem Wormsgau als erster Zeuge genannt wird, ist es möglich, dass er Grafenrechte im Wormsgau ausgeübt hat (dazu Freise Eckhard, Studien zum Einzugsbereich der Klostergemeinschaft von Fulda, in: Münstersche Mittelalter-Schriften, 8/2.3. Die Klostergemeinschaft von Fulda im früheren Mittelalter, 2, München, 1978, S. 1146 Anm. 773; Staab Franz, Untersuchungen zur Gesellschaft am Mittelrhein in der Karolingerzeit [Geschichtliche Landeskunde, 11], Wiesbaden, 1975, S. 416-417, 561).
[2] Cartular wahrscheinlich 828 niedergeschrieben (ebd. S. XIX-XXI): Stengel Edmund E., Urkundenbuch des Klosters Fulda, I (Veröffentlichungen der historischen Kommission für Hessen und Waldeck, X, 1) - nachfolgend FUB -, Marburg, 1958, Nr. 24 a+b S. 45-48, 518, 538 mit Datierung der beiden Fassungen zum 22. (23. ?) Juli 754. Wagner Heinrich, Bonifatiusstudien (Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg, 60), Würzburg, 2003, S. 186-189, 195-196 nimmt an, dass es sich um zwei verschiedene Traditionen mit Datierung 22. Juli 755 und 22. Juli (757) handelt.
[3] Ein Rantulfus ist einer der dreizehn viri magnifici, denen der Papst Zacharias vermutlich im Mai 748 schreibt (MGH Epist. sel. I, Nr. 83 S. 184-187).
[4] Batenheim oder Pattenheim: Rheinland-Pfalz, Lkr. Mainz-Bingen.
[5] Dieser Graf Leidratus ist auch im Jahr 763 in Mainz bezeugt (FUB Nr. 40 und 41 S. 68-71).
[6] Deinenheim: Rheinland-Pfalz, Lkr. Mainz-Bingen.
[7] FUB Nr. 25 S. 48-50. Nach der Datierung der Urkunde setzt Stengel diese Urkunde in das Jahr 754: anno III. regni domni Pippini regis Francorum. Wagner, w. Anm. 2, S. 189-190, 201 schlägt eine Emendation des Jahres in 757, 759 oder 764 vor. Aber derselbe hat FUB Nr. 22 S. 43-45, in der Hatto das erste Mal als Graf (im Wormsgau?) genannt werden soll, auf den 15. Juni 764 datiert und behauptet trotzdem, dass der 23. Juli 764 nicht mit dessen Amtszeit kollidiert (!).

21.06.2009