H O D I N G U S[1]

Bischof von Le Mans (762/ 774), später Bischof von Beauvais

Hodingus ist nur durch die Actus pontificum Cenomannis[2] und die Bischofslisten[3] bekannt. Die Actus berichten, dass nach dem Tod des Bischofs Gauziolenus von Le Mans[4] Karl der Große diesem als Nachfolger einen Priester seiner Kapelle[5], Hodingus, gab, der das episcopatus von Le Mans in einem solch desolaten Zustand fand[6], dass er ungefähr nach zwei Jahren[7] vom König seine Versetzung nach Beauvais durchsetzte[8]. Dabei nahm er viele Urkunden mit[9].


[1] Audingus, Odingus.
[2] Actus pontificum Cenomannis in urbe degentium, publiés par Busson, G. und Ledru, A. (Archives historiques du Maine, 2), Le Mans, 1901, S. 264-266. Diese Actus wurden zur Zeit des Bischofs Aldricus von Le Mans niedergeschrieben (837 nach der Meinung von Le Maître, Philippe, L'oeuvre d'Aldric du Mans et sa signification (832-857) [Francia, 8, 1980, München-Zürich, 1981, 43-64], S. 64) und sind uns nur durch spätere Abschriften erhalten. Sie sind also mit Vorsicht zu verwenden.
[3] Duchesne, L., Fastes épiscopaux de l'ancienne Gaule, II: l'Aquitaine et les Lyonnaises, Paris, 1910, S. 312-335 (für Le Mans); III: Les provinces du Nord et de l'Est, Paris, 1915, S. 119-120 (für Beauvais).
[4] Gauziolenus ist das letzte Mal 762 bezeugt (MGH DK I, Nr. 16 S. 21-25), aber nach dem Bericht der Actus (wie Anm. 2), soll er noch unter Karl dem Großen gelebt haben (S. 259-262).
[5] Dazu Fleckenstein, Josef, Die Hofkapelle der deutschen Könige. I. Teil: Grundlegung. Die karolingische Hofkapelle (Schriften der Monumenta Germaniae Historica. Deutsches Institut für Erforschung des Mittelalters, 16/2) Stuttgart, 1959, S. 58, 105.
[6] Die Actus berichten über die Beraubungen des Vidam Abraham (Actus, wie Anm. 2), S. 264-265; siehe auch den Artikel "Gauziolenus du Mans").
[7] Sein Nachfolger als Bischof von Le Mans, Merolus, ist erst ab dem 19. Februar 774 bezeugt (MGH DK I, Nr. 79 S. 113-114; s. Duchesne, II, wie Anm. 3, S. 340-341).
[8] Er folgt auf diesem Bischofssitz einem Andreas, von welchem nichts Sicheres bekannt, und ist der Vorgänger von Adalmanus, der um 798/799 belegt ist (s. Duchesne, III, wie Anm.3, S. 120; Gallia Christiana, t. 9, Paris, 1751, Sp. 696-697).
[9] Actus, p. LXVII.

20.09.2010