B A D D I L O
Urkundenschreiber, Rekognoszent, später "Kanzleivorsteher"[1]
König Pippins, bezeugt von 757 bis 766,
dann möglicherweise Abt von Marmoutier (in der Touraine)
Die erste bekannte Urkunde König Pippins, in welcher der Name Baddilo[2] in der Rekognitionszeile steht[3], wurde am 10. August 757[4] in Attigny[5] zugunsten des Klosters Nantua[6] ausgestellt[7]. Es folgt die am 15. September 758[8]
in Düren[9] ausgefertigte
Urkunde, die von Baddilo[10] rekognosziert wurde und mit
welcher Pippin dem Kloster Honau[11] die Immunität verleiht.
Ab 760 wird eine Neuorganisation der "Kanzlei" sichtbar[12]:
Eine im Juni 760[13] ausgestellte Urkunde zugunsten Fulda[14], wird in Attigny
von Hitherius[15] invice Baddilone
subskribiert[16].
Die als feierliches Offertorium anzusehende Schenkungsurkunde Pippins und seiner
Frau Bertrada vom 13. August 762 für das Kloster Prüm[17]
wird am 13. August 762[18] in Trisgodros villa[19]
von Baidilo rekognosziert und subskribiert[20].
Bernericus[21] in vice Baddilonis
recognovit et subscripsit die am 03. August 763[22]
in Maslario palacio publico[23] ausgestellte
Urkunde König Pippins für Prüm.
Baddilo rekognosziert unter seinem Namen[24] die drei im Juli 766[25]
in Orléans ausgestellten königlichen Urkunden[26] zugunsten Fulda[27] und St. Denis[28].
Er wird von der Forschung als Verfasser[29]
des königlichen Kapitulars[30]
vom 11. Juli 755[31], mit welchem Pippin die Beschlüsse
des Konzils von Ver[32]
verkündigte[33], sowie des langen Prologs zur
Lex Salica und als Redaktor ihres 100 Titel-Textes[34],
ausgegeben 763/764[35],
angesehen.
Die als zuverlässig eingestuften Acta translationis S. Savini martyris[36]
berichten, dass der Pfalzkleriker Baidilus[37],
Abt von Marmoutier[38]
bei Tours[39], Grundbesitz in villa nuncupante Cerisio[40] als Eigentum
besaß. Für die übertragenen Reliquien des heiligen Savinus[41] baut er eine
Basilika zu Ehren der heiligen Maria und verschiedene Gebäude, wo er Kleriker
installierte[42].