B A U G U L F U S[1]

Graf (vermutlich im Speyergau), von 762 bis 771 urkundlich erwähnt,
vermutlich schon (als fidelis des Königs) im Jahr 753

Am 08. Juli 753[2] beurkundet Pippin, dass er, auf Klage von Abt Folradus und der Mönche von Saint-Denis gegen Graf Gairehardus von Paris[3] wegen dessen Erhebung einer Kopfsteuer von den Handelsleuten während des St. Dionysiusmarktes im Pariser Gau[4], mit genannten Getreuen[5], darunter Baugulfus[6], dem Kloster den Marktzoll bestätigt habe.  
Graf Baugulfus steht unter den zahlreichen geistlichen und weltlichen Zeugen[7] der feierlichen, am 13. August 762[8] in Trisgodros[9] villa puplica ausgestellten Urkunde, mit welcher König Pippin mit seiner Frau Bertrada dem von ihnen gegründeten[10] Kloster Prüm[11] viele Güter in verschiedenen Gauen[12] überträgt, ihm die vorausgegangenen Schenkungen bestätigt, das Kloster unter seinen Schutz nimmt und ihm die freie Abtswahl verleiht. Unter den geschenkten Gütern befindet sich die Medarduszelle in Altrip[13] im Speyergau, die Herlebaldus[14], Weolentio[15] und Bagulfus[16] ihm tradiert hatten[17].
Mit einer am 20. Dezember 770[18] in Worms[19] ausgestellten Urkunde schenken Folcradus und Agilolfus dem Kloster Fulda zum Seelenheil Irminolfi[20] die Hälfte des Besitzes, der ihnen Letzterer im Speyergau in Friedelsheim[21], Deidesheim[22] et Gönnheim[23] übertragen hat. Graf Baugolfus ist erster Zeuge[24].
Am 26. Mai 771[25] übergibt Graf Baugulfus[26] selbst demselben Kloster seinen Besitz in Gönnheim[27], den Waningus zu Lehen hat[28].
Am 20. Januar 773[29] schenkt Karl der Große dem Kloster Lorsch die villa Heppenheim[30] im Rheingau[31] als immunen Besitz. Der Abschrift dieser Urkunde in der im 12. Jahrhundert verfassten Lorscher Chronik folgen zwei Grenzbeschreibungen[32]: Die vermutlich im Jahr 795 oder kurz danach niedergeschriebene ältere und zuverlässigere berichtet, dass[33] Wegelenzo[34], Vater des Warinus, Lehensinhaber dieser villa mit ihrem Wald war, und nach ihm sein Sohn Graf Warinus[35] sie verwaltete, und nach ihm Graf Bougolfus[36]>, der sie behielt, bis Karl der Große sie dem Kloster Lorsch[37] übergab[38].
Ein Paugolf com. ist in der ältesten Anlageschicht[39] des Liber confraternitatum der Reichenau[40] bei den verstorbenen Wohltätern des Klosters genannt.


[1] Baugolfus, Bougulfus, Paugolf, Bagulfus?
[2] Original: Chartae latinae antiquiores. Facsimile-Edition of the latin charters prior to the ninth century, ed. Albert Bruckner † and Robert Marichal Jahrhunderts, XV: France III, publ. by Hartmut Atsma, Jean Vezin, Dietikon-Zurich, 1986, Nr. 598 S. 15-21. Anderer Druck in Auswahl: Die Urkunden Pippins, Karlmanns und Karls des Grossen, bearb. von Engelbert Mühlbacher u. a., in: Monumenta Germaniae historica –fortan MGH-, Diplomatum Karolinorum 1, Hannover 1906, Neudruck München 1991, Nr. 6 S. 9-11. Vgl. Sonzogni Daniel, Le chartrier de l'abbaye de Saint-Denis en France. Essai de reconstitution, in: Pecia. Ressources en médiévistique 3, 2003, Nr. 89 S. 109; Böhmer Johann Friedrich, Regesta Imperii I. Die Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern 715-918, neubearb. von Engelbert Mühlbacher, vollendet von Johann Lechner (Innsbruck ²1908), mit Ergänzungen von Carlrichard Brühl – Hans H. Kaminsky, Hildesheim 1966 – fortan BM² -, Nr. 73 S. 35; Oelsner Ludwig, Jahrbücher des fränkischen Reiches unter König Pippin, in: Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Leipzig, 1871, S. 69-73; Tessier Georges, Diplomatique royale française, Paris, 1962, S. 115. Der Ort der Beurkundung ist nicht genannt, genau so wenig wie die Stätte der Gerichtsverhandlung. Deshalb vermutet Oelsner, ebd., S. 72-73, dass unter den Beisitzern - da die lange Liste - sich auch mehrere Teilnehmer Pippins Zug gegen die Sachsen befanden.
[3] Gerardus, Graf von Paris, belegt von 753 bis 775 oder 779.
[4] […] infra pago Parisiaco et in ipsa civitate […].
[5]  […] cum plures nostris fidelibus, id sunt Milone, Helmegaudo, Hildegario, Chrothardo, Drogone, Baugulfo, Gyslehario, Leuthfredo, Rauhone, Theuderico, Maganario, Nithado, Uualthario, Uulfario et Uuicberto, comite palatii nostro […]. Die Bezeichnung fidelis noster (fidelis regis) wurde vermutlich "nur dem verliehen, der in einem besonderen Verhältnis zum König in seiner Eigenschaft als Herrscher gestanden hatte" (Dietrich von Gladiss, Fidelis regis, in: Zeitschrift für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung 57, 1937, 441-451, hier S. 451).
[6] Angesichts des ziemlich seltenen Namens (Förstemann Ernst, Altdeutsches Namenbuch. I: Personennamen, Bonn 1900, Neudruck München 1966, Sp. 252) kann davon ausgegangen werden, dass dieser Baugulfus mit dem erst später urkundlich bezeugten Grafen personengleich ist (vgl. Mayr Gottfried, Studien zum Adel im frühmittelalterlichen Bayern, in: Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte 5, München 1974, S. 82). Verwandtschaftliche Beziehungen sind deshalb auch mit dem gleichnamigen späteren Abt von Fulda (779-802) sehr wohl möglich (Hussong Ulrich, Studien zur Geschichte der Reichsabtei Fulda bis zur Jahrtausendwende, 2, in: Archiv für Diplomatik 32, 1986, 129-304, hier S. 143-144; siehe auch unten Anm. 26).
[7] Signa von Karl, Karlmann (Pippins Söhne), neun Bischöfen und zwölf Grafen: Droconi comitis, Chrodardi comitis, Warini …, Welanti …, Baugulfi …, Gerhardi …, Troanie …, Waltarii …, Herloini …, Gunberti …, Rachulfi …, Warini comitis. Erfolgt hier auch die Nennung der Grafen "nach dem Ehrenvorrang" (Bergmann Werner, Untersuchungen zu den gerichtsurkunden der Merowingerzeit, in: Archiv für Diplomatik 22, 1976, 1-186, hier S. 16), dann hätte Baugulfus vor 753 (erste Erwähnung Gerhards als Graf von Paris) sein Amt übernommen.  
[8] Verlorenes Original. Überlieferung: Liber aureus Prumiensis, Das "Goldene Buch" von Prüm. Faksimile, Übersetzung der Urkunden. Einband, hg. im Auftrag des Geschichtsvereins "Prümer Land" e.V. von Nolden Reiner, Trier, 1997, fol. 2a-4a S. 15-19 (in dem zwischen 891 und 919/920 eingetragenen älteren Bestand, vgl. Kuchenbuch Ludolf, Bäuerliche Gesellschaft und Klosterherrschaft im 9. Jahrhundert. Studien zur Sozialstruktur der familia der Abtei Prüm, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beiheft Nr. 66, Wiesbaden, 1978, S. 33). Drucke in Auswahl: MGH DD Karol. 1, Nr. 16 S. 21-25; Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Aus den Quellen hg. von Heinrich Beyer. Erster Band: Von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1169, Coblenz, 1860, Neudruck: Urkundenbuch zur Geschichte der mittelrheinischen Territorien, 1, Aalen, 1974, Nr. 16 S. 19-22; Übersetzung, Liber aureus, wie oben, Nr. 4 S. 254-257. Vgl. Oelsner Ludwig, Jahrbücher des fränkischen Reiches unter König Pippin, in: Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Leipzig, 1871, S. 357-358; BM² 95 S. 48-49. Zu dieser Urkunde, siehe die ausführliche Abhandlung von Isphording Bernd, Prüm. Studien zur Geschichte der Abtgei von ihrer Gründung bis zum Tod Kaiser Lothars I. (721-855), in: Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 116, Mainz, 2005, passim.
[9] Die Lokalisierung dieses änigmatischen Ortes hat schon lange die Forschung beschäftigt. Wegen gewisser Anklänge mit des ab 820 genannten pagus Trigorium, der im Rhein-Mosel-Dreieck lag (vgl. Karte bei: Pitz Martina/Puhl Roland, Trisgodros = Triguères /Loiret ? Pour une nouvelle localisation d'une villa publica énigmatique mentionnée dans une charte de Pépin le Bref, in: Nouvelle revue d'onomastique. Ononmastique galloromaine. Noms d'ailleurs et problèmes généraux, Lyon, n° 49-50, 2008, 55-81, hier S. 80, sowie S. 57-59; Heinzelmann Josef, Der Weg nach Trigorium… Grenzen, Straßen und Herrschaft zwischen Untermosel und Mittelrhein im Frühmittelalter, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 21, 1995, S. 9-132, hier S. 34-132, mit Karte S. 53; Halfer Manfred, Trigorium. Namenkontinuität im Rhein-Mosel-Dreieck, in: wie Heinzelmann, 133-151, S. 138-144), wurde diese unbekannte villa in dieser Gegend gesucht: Vorgeschlagen wurde letztens von Halfer, ebd., S. 144-148 der Ort Treis (heute Gemeinde Treis-Karden, Lkr. Cochem-Zell, mit Kritik von Pitz/Puhl, ebd., S. 61-62). Aber zieht man Pippins Itinerar im Jahr 762 hinzu - am 18. April war er noch in Quierzy, am 10. Juli urkundet er in Sinzig (oder Attigny), am 25. Dezember feiert er Weihnachten in Gentilly -, wäre sein Aquitanienfeldzug, der mit der Eroberung von Bourges und Thouars gipfelt, ein "Blitzfeldzug" gewesen, was dessen Darstellung in der Fredegar-Fortsetzung widerspricht (zu diesen Ereignissen und den entsprechenden Orten, s. Pitz/Puhl, ebd., S. 62-64; Isphording, wie Anm. 4, S. 100-113; Rouche Michel, L'Aquitaine des Wisigoths aux Arabes 418-781. Naissance d'une région, Paris, 1979, S. 123 und 125). Deswegen wird der Aquitanienfeldzug eher im Sommer/Herbst stattgefunden haben und Trisgodros "in Aquitanien oder auf dem Wege dorthin gesucht werden muss" (Sickel Theodor, Acta regum et imperatorum Karolinorum digesta et enarat. Die Urkunden der Karolinger, 2, Wien, 1867, S. 217). Pitz/Puhl siehen in Trisgodros den Ort Triguères (Loiret, arr. Montargis, cant. Châteaurenard), schließen dabei die Hypothese Trouy (Cher, arr. Bourges, cant. Levet)  von Isphording aus (Pitz/Puhl, ebd., S. 62-74; Isphording, ebd., S. 108-113). Kann wohl angenommen werden, dass Pippins Aquitanienfeldzug des Jahres 762 in der zweiten Hälfte des Jahres stattgefunden hat, so ist m. E. das Kapitel Trisgodros noch lange nicht geschlossen.
[10] Rheinland-Pfalz, Lkr. Bitburg-Prüm. Das Kloster wurde schon 721 durch Bertrada und ihren Sohn Charibertus, zukünftiger Schwiegervater Pippins, gestiftet (Verlorenes Original. Liber aureus Prumiensis, wie Anm. 8, fol. 82a-83a, S. 177-179. Druck: MrhUB, Nr. 8 S. 10-11. Übersetzung: Nolden, ebd., Nr. 1 S. 252-253). Infolge der Quellenlage lässt sich die Geschichte dieser ersten Gründung nicht erhellen. Sollte sie fehlgeschlagen haben? Mit seiner Urkunde vom  27. Mai 752 schenkt Pippin dem neu erbauten (a novo construimus) Kloster Fischereien an der Mosel und der Dhron (Liber aureus, ebd., fol. 58b-59a S. 127-128; Druck in Auswahl: MGH DD Karol. 1, Nr. 3 S.  5-6). Pippin konnte wohl von einer Gründung sprechen, da das zweite Kloster, obwohl am gleichen Ort erbaut, an einer anderen Stelle, die der heutige Bau einnimmt, lag (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, 12/II: Die Kunstdenkmäler des Kreises Prüm, bearb. von Ernst Wackenroder, 1927, Düsseldorf, S. 139). Auch hat er dorthin neue Mönche entsendet, die Prüm dann reformierten (s. Resmini B., Artikel "Prüm", in: Die Männer- und Frauenklöster der Benediktiner in Rheinland-Pfalz und Saarland, hg. von F. Jürgensmeier, in: Germania Benedictina 9, 1999, 612-649, hier S. 612-614). Aber die Heiligen, denen es 721 geweiht war, kehren alle wieder zurück (die hl. Maria, Petrus, Paulus, Johannes, Martinus). Pippin wollte diese formelle Neugründung, die vor dem 27. Mai 752 stattgefunden haben muss (s. oben Urkunde von 752) sicher aus politischen Gründen (Knichel Martina, Geschichte der Abtei Prüm bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts, in: Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 70: Eiflia sacra. Studien zu einer Klosterlandschaft, hg. von Johannes Mötsch u. Martin Schoebel, 1994, 55-89, S. 55-58 mit angegebener Literatur).
[11][11] Stadt in der Eifel, Rheinland-Pfalz, Landkreis Eifelkreis Bitburg-Prüm.
[12] Karosgau, Moselgau, Bidgau, Eifelgau, Ribuarien, Speyergau, Lommegau. Unter den zwölf Grafen, die als Zeugen auftreten, waren sicherlich Gaugrafen anwesend.
[13] Altrip, Stadt in der Eifel, Rheinland-Pfalz, Rhein-Pfalz-Kreis. Die cella erscheint in dieser Urkunde erstmals in den Quellen. Laut Überlieferung wird seine Gründung dem König Dagobert I. zugeschrieben (Fesser Jörg, Namenskontinuität und Siedlungskontinuität am Beispiel Altrip, in: Beiträge zur Namenforschung, NF 47, 2012, S. 81-89). Sie "scheint mit ansehnlichem Grundbesitz ausgestattet gewesen zu sein" (Mayr Gottfried, Studien zum Adel im frühmittelalterlichen Bayern, in: Studien zur Verfassungs- und Sozialgeschichte , München 1974, S. 83). Zu Altrips Bedeutung, siehe Staab Franz, Speyer im Frankenreich (um 500-918), in: Geschichte der Stadt Speyer 1, Stuttgart, 1982, 163-248, hier S. 202.
[14] Als Mitbesitzer der cella Altrip ist er wohl mit Weolentio und Bagulfus verwandt. Siehe Alter Willi, Die klösterlichen Wohltäter der karolingischen Zeit in Deidesheim, Friedelsheim und Gönnheim, in: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz 97, 1999, 237-351, hier S. 243-244 für die späteren Nachrichten zu Personen dieses Namens. Dass sie zum Verwandtschaftskreis der Widonen gehören, wie manchmal behauptet, ist nur eine schwach begründete Hypothese.
[15] Sollte Weolentio mit dem Grafen Welant, der vor Baugulfus als Zeuge genannt ist, identisch sein? Diese Hypothese wird oft angenommen (Gockel Michael, Karolingische Königshöfe am Mittelrhein, in: Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 31, 1970, S. 194 Anm. 1175; Morlet Marie-Thérèse, Les noms de personne sur le territoire de l'ancienne Gaule du VIe au XIIe siècle. I: Les noms issus du germanique continental et les créations gallo-germaniques, Paris, 1968, S. 220). Aber eine andere Möglichkeit kann nicht ausgeschlossen werden: die Personengleichheit mit Wegelenzo/Wegulantius, der als Vater des Grafen Warinus (im Lobdengau) bezeugt ist (Werle H., Der Hochadel des Westrich in der Spätkarolingerzeit, in: Niederschrift über die Verhandlungen des  Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Abt. III: Geschichtliche Landeskunde, in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft für westdeutsche Landes- und Volksforschung vom 16. - 19. März 1958 in Meisenheim, Bonn 1958, 14-26, hier S. 21).
[16] Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass dieser Bagulfus mit dem Grafen Baugulfus identisch sei (Gockel, wie Anm. 15; Staab, wie Anm. 13, S. 189). Aber Förstemann Ernst, Altdeutsches Namenbuch. I: Personennamen, Bonn 1900, Neudruck München 1966, Sp. 231 und 252 wie auch Geuenich Dieter, in seinem Lemmatisierten Personennamenregister (MGH Libri memoriales et Necrologia, NS, I, hg. von Johanne Autenrieth, Dieter Geuenich und Karl Schmid, Hannover, 1979, S. 55 und 57 trennen deutlich beide Namen. Die  Frage muss unbeantwortet bleiben.Siehe Artikel "Bagulfus".
[17] […] cellam iure proprietatis nostrae in loco qui dicitur Altrepio super fluvium Reni in pago Spirinse, qui est constructa in honore sancti Medardi, cum villis vel appenditiis suis, quem Herlebaldus et Weolentio nec non et Bagulfus mihi traditerunt, […].
[18] Original verloren. Überlieferung: Chartular des 9. Jahrhunderts. Druck in Auswahl: Stengel Edmund E., Urkundenbuch des Klosters Fulda, I, in: Veröffentlichungen der historischen Kommission für Hessen und Waldeck X/1, Marburg 1958, Nr. 50 S. 84-85.
[19] Diese Urkunde wurde ausgestellt, als in Worms eine Reichsversammlung stattfand (oder kurz danach) (vgl. BM² 138b + 139 S. 63-64).
[20] Zu Folcradus, Agilolfus und Irminolfus, siehe Alter, wie Anm. 14, S. 289-334; Stoclet Alain, Autour de Fulrad de Saint-Denis (v. 710-784), in: Ecole Pratique des Hautes Etudes. Sciences historiques et philologiques. 5. Hautes Etudes médiévales et modernes 72, Genève-Paris, 1993, S. 394-404; Gockel, wie Anm. 15, passim.
[21] Fridolfeshaim: Rheinland-Pfalz, Lkr. Bad Dürkheim.
[22] Didineshaim: ebd.
[23] Ginnanhaim: ebd.
[24] Er wird hier als zuständiger Gaugraf gehandelt haben (vgl. Schulze Hans Kurt, Die Grafschaftsverfassung der Karolingerzeit in den Gebieten östlich des Rheins, in: Schriften zur Verfassungsgeschichte 19, Berlin 1973, S. 192 und Anm. 98; Staab, wie Anm. 13, S. 192).
[25] Wie Anm. 18, Nr. 53 S. 88-89.
[26] Der im 12. Jahrhundert verfasste Codex Eberhardi I bringt: Baugulfus de Wormacia tradidit sancto Bonifacio bona sua in loco Ginnenheim et unum servum cum uxore  et liberis (Der Codex Eberhardi des Klosters Fulda 1, hg. von Heinrich Meyer zu Ermgassen, in: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 58, Marburg, 1955, S. 214 Nr. 27). Hat Eberhard den Grafen, der die Schenkung in Gönnheim vornahm, mit diesem Baugulfus verwechselt? Bei dieser Notiz ist das Fehlen des comes-Prädikats und die Bezeichnung de Wormac(ia) zu bemerken. Denn ab 773 kommt der Name Baugulfus - ohne Titel - in Verbindung mit dem Wormsgau im Lorscher Codex mehrmals vor: mit seiner Frau Gunza in Flonheim (Rheinland-Pfalz, Lkr. Alzey-Worms) am 15. Dezember 773, in Wintersheim (Lkr. Mainz-Bingen) als erster Zeuge im Juli 788, in Harxheim (heute Ortsteil der Gemeinde Zellertal, Donnersbergkreis) am 15. März 782 als letzter Zeuge (CL 2, wie unten Anm. 29, 1933, Nr. 942, 965, 909 S. 277, 284, 265) und noch später. Es wurde vermutet, dass wir den Grafen vor uns haben (Alter, wie Anm. 13, S. 266-269; Gockel, wie Anm. 14, S. 194 Anm. 1175). Da der comes-Titel systematisch fehlt und es sich um Urkunden aus dem Wormsgau, wo Hatto Graf ist, handelt, ist aber kaum an den Speyrer Grafen zu denken. Ein Bruderpaar Wilant comes et …Bagolf ist in einem undatierten – aber nach 780 einzureihenden - Fuldaer Eintrag, der u. a. Orte in Unter- und Oberfranken betrifft, genannt (Stengel, wie Anm. 17, Nr. 523 S.503-504). Aus den oben angegebenen Gründen (dazu noch Anm. 16) schließe ich diesen Bagolf für eine eventuelle Identifizierung aus. Damit fällt aber das wichtige Argument gegen die Gleichsetzung mit dem zweiten Fuldaer Abt (vgl. oben Anm. 6), die trotzdem sehr unwahrscheinlich ist: Baugulfus, nach der Stelle seines Namens in der Reihe Pippins Getreuen (753), zählte damals schon vermutlich nicht mehr zu den Jüngsten; als Abt von Fulda wäre er erst 815 verstorben (vgl. Sandmann Mechtild, Die Folge der Äbte, in: Münstersche Mittelalter-Schriften, 8/1. Die Klostergemeinschaft von Fulda im früheren Mittelalter, 1: Grundlegung und Edition der Fuldischen Gedenküberlieferung, München 1978, 178-204, hier S. 182).
[27] in villa Ginninheim: wie Anm. 23.
[28] […] quicquid Uuaningus ad beneficium habet […]. Zu Waningus, siehe Gockel, wie Anm. 15, passim; Alter, wie Anm. 14, S. 244.
[29] Original verloren. Überlieferung: Codex des 12. Jahrhunderts. Drucke in Auswahl: Glöckner Karl, Codex Laureshamensis 1, in: Arbeiten der historischen Kommission für den Volksstaat Hessen, Darmstadt, 1929 - nachfolgend CL -, Nr. 6 S. 277; MGH DD Karol. 1, Nr. 73 S. 106. Deutsche Übersetzung: Minst Karl Josef, Lorscher Codex 1, 1966, S. 57-58. Vgl. BM² 152 S. 69.
[30] […] villam aliquam nuncupantem Hephenheim sitam in pago Renense […]: Heppenheim (Bergstraße), Hessen, Kreisstadt des Kreises Bergstraße.
[31] Oberrheingau, pagus nördlich vom Lobdengau gelegen. Siehe die Karten bei Knöpp Friedrich, Der Oberrheingau, in: Die Reichsabtei Lorsch. Festschrift zum Gedenken ihrer Stiftung 764, I, Darmstadt 1973, 373-425, hier S. 370, 374.
[32] Original verloren. Wie Anm. 29. CL Nr. 6a S. 278-282; Minst, I, S. 58-59. Dazu Knöpp, wie Anm. 31, S. 381-384;  Schwind Fred, Die Franken in Althessen, in: Nationes 2: Althessen im Frankenreich, 1975, 211-292, hier S. 253-254; Schulze, wie Anm. 24, S. 194.    
[33] […] hanc uillam cum silua habuerunt in beneficio Wegelenzo, pater Warini, et post eum Warinus comes filius eius in ministerium habuit ad opus regis, et post eum Bougolfus comes, quousque eam Karolus sancto Nazario tradidit […].
[34] Mitterauer Michael, Karolingische Markgrafem im Südosten, in: Archiv für österreichische Geschichte 123, 1963, S. 148 und Kaufmann Henning, Ergänzungsband zu Förstemann Ernst, Altdeutsches Namenbuch. 1: Personennamen, 1968, München-Hildesheim, S. 392 denken an den lateinischen Namen Vigilantio/ius.
[35] Der Text wird so verstanden. Dieser Warinus wird mit dem Grafen im Lobdengau gleichgesetzt, der schon 762 bezeugt ist (MGH DD Karol. I, Nr. 16 S. 21-25).
[36] Bougolfus ist sicherlich der Speyrer Graf, der auch 762 erstmals bezeugt ist. Vielleicht voraussetzt diese Schenkung Baugulfus' Tod.
[37] […] sancto Nazario […]: Kloster Lorsch (Hessen, Kr. Bergstraße).
[38] Siehe oben Anm. 29.
[39] Vor November 824 eingetragen (MGH Libri memoriales et Necrologia, NS I: Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau, hg. von Johanne Autenrieth, Dieter Geuenich und Karl Schmid, Hannover, 1979, S. LXV-VIII; Zettler Alfons, Mönche und Konvent, in: Archäologie und Geschichte 5. Rappmann Roland und Zettler Alfons, Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr Totengedenken im frühen Mittelalter, 1998, S. 42.
[40] Ebd. pag. CXV = MGH Libri confraternitatum Sancti Galli, Augiensis, Fabariensis, ed. Paul Piper, Berlin, 1894, S. 294 c. 465.

08.06.2012, überarbeitet 16.07.2013, 05.06.2014