Eine Gruppe in der Zeit vom 11. bis zum 13. Jahrhundert
geschriebener Augsburger Bischofslisten[2] nennt nach Manno[3]
und Wicho[4] drei unbekannte Namen[5],
Pricho, Zeizzo und Marchman.
[1]Marcman, Marcmannus, Marchmanus,
Marcomannus. [2] MGH SS XIII,
S. 333-335; MGH SS XV/2, S. 1308-1309. Die Urform dieser Listen wird unter Vorbehalt
mit 1064/1067 angesetzt. Der geschichtliche Wert der 10 Namen vor Sintpertus
ist fragwürdig (s. Schmid, Karl, Bischof Wikterp in Epfach. Eine Studie
über Bischof und Bischofssitz im 8. Jahrhundert, in: Münchener Beiträge zur
Vor- und Frühgeschichte, 7. Veröffentlichungen der Kommission zur archäologischen
Erforschung des spätrömischen Raetien, 1 [Epfach, 1]. Studien zu Abodiacum-Epfach,
München, 1964, S. 114 Nr. 5 mit Literaturhinweisen; Volkert, Wilhelm (bearbeitet
von), Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg. I. Band, I.
Lieferung von den Anfängen bis 973 [unter der Leitung von Friedrich Zoepfl]
[Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft bei der Kommission
für Bayerische Landesgeschichte, IIb, 1], Augsburg, 1955, S. 12 und S. 13 Nr.
1). [3]Manno
ist bezeugt als Bischof für das Jahr 759/760. [4] Es handelt
sich hier vielleicht um den Bischof Wiggo, der (? 738) belegt ist und
der Vorgänger des Manno sein soll. Es ist wahrscheinlich, dass Manno
und Wicho aus der Neuburger
Bischofsliste herübergenommen wurden, was ohne weiteres seine Erklärung in der
Geschichte dieses Bistums finden kann, da es mit Augsburg (wieder) vereinigt
wurde (siehe u. a. Thiele, Roland, Bistum Neuburg. 160 Jahre Forschung des historischen
Vereins der Stadt Neuburg an der Donau, in: Neuburger Kollektaneenblatt, 146
und 147, Neuburg, 1998/1999, S. 247-270). [5] Es ist ein
Rätsel, wieso diese drei Namen in die Augsburger Bischofsliste aufgenommen wurden.
Sie sind sonst nicht bekannt. Dies gilt ganz besonders für Marchman,
dessen Name für diese Zeit gar nicht belegt ist (s. Klebel, Ernst, Zur Geschichte
der christlichen Mission im schwäbischen Stammesgebiet, in: Zeitschrift für
Württembergische Landesgeschichte, 17, Stuttgart, 1958, S. 181). Sollte das
Bistum Neuburg älter sein, als bisher angenommen, könnten es die Namen Neuburger
Bischöfe sein. Die Liste könnte in diesem Fall in umgekehrter Reihenfolge eingetragen
worden sein (dazu den hier noch zu erscheinenden Exkurs 3). Meichelbeck (Karl,
Chronicon Benedictoburanum, curante A. Haidenfeld. 1753, S. 6) erwähnt Marcomannum
Episcopum Augustanum für circa annum 740 aufgrund älterer Texte,
die er nicht nennt.