T E U T B A L D U S[1]

comes Atrebatensis provintiae, möglicherweise im Jahr 747 bezeugt

Die Miracula S. Vedasti liber II[2] berichten, dass temporibus Pippini et Karlomanni principum[3] der comes Atrebatensis[4] provintiae nomine Teutbaldus[5] mit Hilfe des Grafen von Reims versucht hat, Besitz des Klosters St. Vaast[6], das damals unter der Leitung des Abtes Adalricus[7] stand, in seine Gewalt zu bekommen.


[1] Theobaldus, Theutbaldus.
[2] MGH SS XV,1 S. 401. Nach 875/880 verfasst. Abschriften des 12. und 13. Jahrhunderts (dazu s. Kéry, Lotte, Die Errichtung des Bistums Arras 1093/1094 [Beihefte der Francia, 33], Sigmaringen, 1994, S. 218-219, 258-259).
[3] Diese chronologische Angaben erlauben eine Datierung zwischen 741 und 747, als beide Hausmeier waren. Sollten die weiteren Aussagen (s. Anm. 6 und 7) zutreffend sein, ist es möglich diesen Zeitraum sogar auf das Jahr 747 zu reduzieren, da Karlmann sein Amt zwischen dem 15. August und Mitte Oktober niederlegte (dazu Hahn, Heinrich, Jahrbücher des fränkischen Reichs 741-751 [Jahrbücher der deutschen Geschichte], Berlin, 1863, ND 1975, S. 89 Anm. 7).
[4] Arras (Frankreich, Pas-de-Calais, ch.-l. dép.).
[5] Erster bekannter Graf von Artois (s. Kéry, wie Anm. 2, S 242).
[6] Ein späterer Text (Ende des 12. Jahrhunderts) legt dar, dass der Graf die villa que Dominica-curtis dicitur seiner Grafschaft eingliedern wollte (MGH SS XIII, S. 715). Diese villa hat der Hausmeier Karlmann im Jahr 745 dem Kloster geschenkt (Heidrich Ingrid, Die Urkunden der Arnulfinger, Bonn, 1998, auf Internet: http://www-igh.histsem.uni-bonn.de/anmeldung.asp, Nr. 82a). Es handelt sich um Demencourt, heute Sainte-Catherine, Pas-de-Calais, arr. Arras.
[7] Der Chronicon Vedastinum gibt an, dass Adalricus im Jahr 747 Abt des Klosters wurde.

19.11.2009