W A N D R E R I U S[1]

Bischof von Langres (unbestimmte Zeit zwischen 737/741 und 769)

Wandrerius ist nur durch die Bischofslisten von Langres, deren ältesten aus dem 12. Jahrhundert stammen[2], bekannt. Sie bringen diesen Bischof zwischen Astoricus[3] und Erlulfus/Arlulfus[4]. In dieser Zeit hat Pippin seinem Halbbruder Remedius/Remigius die Güter der Kirche von Langres überlassen. Dieser scheint aber nicht die Bischofswürde besessen zu haben[5]. Ob Wandrerius vorher oder nachher das Bistum von Langres leitete, ist nicht auszumachen. Burgungs Geschichte während Pippins Zeit (741-768) verschwindet in der Dunkelheit[6].


[1] Variante: Wandericus. Wandrerius ist ein sehr seltener Name (Förstemann, Ernst, Altdeutsches Namenbuch. I: Personennamen, Bonn, 1900, réimp. München, 1966, Sp. 1531).
[2] Marilier, Jean, Quelques aspects du diocèse de Langres au VIIIe siècle. Le diocèse, les cathédrales, les évêques, Langres (Société Historique et Archéologique), 1965, S. 17-18; Duchesne, L., Fastes épiscopaux de l'ancienne Gaule, II, Paris, 1910, S. 183-185, 188; MGH SS XIII, S. 379-380.
[3] Astoricus ist belegt durch eine Urkunde, die in die Jahre 737/741 zu setzen ist (Chevrier Georges et Chaume Maurice, Chartes et documents de Saint-Bénigne de Dijon, prieurés et dépendances, des origines à 1300. I: VIe-Xe siècles, publié et anoté par Robert Folz, avec la collaboration de Jean Marilier (Analecta Burgundica), Dijon, 1986, Nr. 21 S. 58-59.
[4] [5] Bougaud, E. et Garnier J., Chronique de Saint-Pierre de Bèze (Analecta Divionensia, V), Dijon, 1875, S. 248: Pippinus igitur rex habuit quendam fratrem, nomine Remigium, cui in Burgundia plurima loca concessit. Inter quae etiam res ad Episcopatum Ecclesiae Lingonensis pertinentes, quas sicut sibi visum est, suis asseclis dimisit. Es ist wahrscheinlich, dass Remigius den Bischofsitz nicht innehatte, obwohl die Chronik ihn als illegitimen Bischof betrachtet zu haben scheint: Postquam autem remoto Remigio Episcopatus Lingonensis Episcopis legitimus cessit, ... (S. 249). Es ist auch nicht möglich zu erfahren, bis wann Remigius, den die Bischofslisten nicht kennen und der 755 Bischof von Rouen geworden ist, die Güter in seinem Besitz behielt. Die Gallia Christiana, IV, Paris, 1876, Sp. 525, bringt Vandrarius nach Remigius (?). Dazu Marilier, wie Anm. 2, S. 18, 21-22. Zur Chronik von Bèze, die um 1120 verfasst wurde, s. Dahlmann, Charlotte, Dahlmann, Charlotte, Untersuchungen zur Chronik von Saint-Bénigne in Dijon [Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde, 49, Berlin, 1932, 281-331], S. 283.
[6] Dazu Chaume, Maurice, Les origines du duché de Bourgogne, I, Dijon, 1925, S. 95 ff.

28.04.2010