W I G B E R T U S [1]
magister in
Fritzlar (? 732)
Die Datierung eines Briefes[2] des Bonifatius an die carissimis
filiis Tatuuino et Uuigberto presbiteris[3], Bernhardo et Hiedde, Hunfrido et
Stirme[4], in dem er die Verhältnisse in einem
nicht genannten Kloster[5] nach dem Tod des
pater noster Uuigbertus[6] ordnet, ist nicht gesichert[7]. In ihm erhalten Uuigbertus presbiter
et Megingotus[8] diaconus wichtige Aufgaben,
wie unter anderem die Regel zu lehren und die Kinder zu unterrichten; falls
notwendig soll Abt Tatuuinus[9] gefragt und seinen Anweisungen
Folge geleistet werden.
Lupus von Ferrières[10] verfasst 836[11] eine Vita[12] Sancti Wigberti confessoris für
Abt Bun[13] und seine Klostergemeinschaft[14].
Diese Vita[15] berichtet, dass Wigbertus
ein Angelsachse von vornehmer Herkunft war[16]. Sein Ruhm in der Heimat bewirkt,
dass Bonifatius seinen Landsmann in Germaniam ruft[17].
Obwohl älter als Bonifatius[18] schließt er sich ihm an[19] quo tempore dux Francorum Karolus
rerum potiebatur[20]. Nachdem Bonifatius zum archiepiscopus
erhoben wurde[21], vertraut er Wigbertum[22] sacerdotem secundi ordinis[23]
das cenobium suo[24] de Friteslar[25]
als magister[26] an. Später[27] sandte ihn Bonifatius ins Kloster
Ohrdruf[28]. Nach einigen Jahren bat
Wigbertus, mit Rücksicht auf sein hohes Alter und der Krankheit,
nach seinem ersten cenobium quasi feriatus zurückkehren zu dürfen[29]. Ohne ein Amt übernommen zu haben,
starb er dort[30] und sein Leichnam fand seine Ruhestätte
in der Fritzlarer Kirche[31].
Die annalistische Tradition des 10. und 11. Jahrhunderts[32] nennt 746 oder 747[33] als Todesjahr des
Sanctus Wigbertus[34].
Eigil[35], in seiner an Ende des 8.
Jahrhunderts verfassten Vita Sturmi, berichtet, dass Bonifatius den puerum[36]
Sturmen[37] einem presbyter nomine
Wigberto[38] ad Frideslar Hessionum
in regionem[39] zur Ausbildung übergeben hat.
In einem Schreiben[40] das gewisse Züge eines Rundschreibens
aufweist[41], informiert Bonifatius 737/738[42] aus Rom seine Getreuen Geppan[43] et Eoban[44], Tatuuino et Uuyigberto[45] et omnibus fratribus ac sororibus
über seine Aufnahme beim Papst[46] und seine baldige Rückkehr[47].