W I C H A D U S

König Pippins missus (um 760/762)

Ein Schreiben des Papstes Paul I.[1] berichtet, dass Pippins Gesandten[2], Bischof Wilcharius[3], Dodo und Wichadus[4], beauftragt waren, ihm zu versichern, dass der König sich an seinem Versprechen, das er seinerzeit Pauls Bruder, dem Papst Stefan II.[5], geben hat, die römische Kirche[6] zu verteitigen, festhalten werde. Die missi hatten auch den Auftrag festzustellen, ob der Papst von den Langobarden die Restitutionen erhalten habe[7].


[1] Codex Carolinus Nr. 22, MGH Epist. III, W. Gundlach, S. 525-526; Jaffé, Philipp, Monumenta Carolina (Bibliotheca rerum Germanicarum, 4), Berlin, 1867, ND Aalen, 1964, S. 95-97. Jaffé und nach ihm Gundlach setzen dieses Schreiben um 761-762, während Kehr, P., Über die Chronologie der Briefe Papst Pauls I. im Codex Carolinus (Nachrichten der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen. Philologisch-historische Klasse 1896, Göttingen, 1896, 102-157), S. 149-150, 157, eher an 760 denkt.
[2] Interea properantibus ad nos Wilchario, scilicet reverentissimo fratre et coepiscopo nostro, atque Dodone et Wichado fidelissimis vestris missis, ...
[3] Wilcharius ist Bischof von Nomentum/Mentana, der spätere Bischof von Sens und Erzbischof für Gallien.
[4] Diese zwei Gesandten können sicher dem Laienstand zugeordnet werden (Hack, Achim Thomas, Codex Carolinus. Päpstliche Epistolographie im 8. Jahrhundert (Päpste und Papsttum, 35), Stuttgart, 2006, S. 995. Der Name Wichadus war nicht sehr geläufig (Förstemann, Ernst, Altdeutsches Namenbuch. 1: Personennamen, 2. Auflage, Bonn, 1900, ND Hildesheim, 1966, Sp. 1584). Ein Wichadus ist Abt von Saint-Germain-des-Prés um 774/775 (Poupardin, René, Recueil des chartes de l'abbaye de Saint-Germain-des-Prés des origines au début du XIIIe siècle, 1, Paris, 1909, Nr. 18 S. 29).
[5] Stefan II., 752-757.
[6] ... ad defensionem sanctae Dei ecclesiae et universi populi Romani atque totius provintiae, ...
[7] Vgl. Kehr, wie Anm. 1, S. 146-151; Oelsner, Ludwig, Jahrbücher des fränkischen Reiches unter König Pippin (Jahrbücher der Deutschen Geschichte), Leipzig, 1871, S. 353-354.

31.07.2010