S E D O L I U S

vermutlich Bischof in Bayern (vielleicht verstorben 746/762)

Sedolius ep.[1] ist in der Liste der verstorbenen Bischöfe[2], die sicherlich 784 in das Liber vitae von S. Peter in Salzburg eingetragen wurde, vermerkt[3].
Ein Sedolius episcopus Britanniae de genere Scotorum nimmt mit zwei anderen nicht italienischen Bischöfen an der römischen Synode[4] von April 721[5] teil.


[1] Sonst nicht bekannt. Wagner, Heinrich, Bonifatiusstudien (Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg, 60), S. 115-116 denkt an eine Emendation des Namens Rydoltus. Dieser Bischof ist einer der Adressaten eines päpstlichen Schreibens von vermutlich 738 (Rau, Reinhold, Briefe des Bonifatius [Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, IVb], Darmstadt, 1968, Nr. 44 S. 126-129 [lat./dt.]; MGH Epist. sel. I, Nr. 44 S. 70-71).
[2] Nach Beatus (von Passau 746/754), von dem nichts bekannt ist, und vor Gauuipaldus (von Regensburg, der vielleicht 762 starb. Vgl. Boshof, Egon, Die Regesten der Bischöfe von Passau, Band I: 731-1206 [Regesten zur bayerische Geschichte, hrsg. von der Kommission für bayerische Landesgeschichte, Band ], I, München, 1992, S. 5 Nr. 11). 
[3] MGH Necr. 2 S. 26.
[4] Mansi, Joannes Dominicus, Sacrorum Conciliorum nova et amplissima collectio, ..., 12, Venise, 1766, Sp. 262, 265; vgl. Hartmann, Wilfried, Die Synoden der Karolingerzeit im Frankenreich und in Italien (Konziliengeschichte, hg. von Walter Brandmüller, Reihe A: Darstellungen), Paderborn, 1989, S. 38-39; Jahn, Joachim, Ducatus Baiuvariorum. Das bairische Herzogtum der Agilolfinger (Monographien zur Geschichte des Mittelalters, 35), Stuttgart, 1991, S. 103 Anm. 22; http://www.british-history.ac.uk/report.asp?compid=47919, wo an einen Bischof von Glasgow (Schottland) gedacht wird. Vogel, Lothar, Bayern und Rom im frühen achten Jahrhundert. Über die römischen Synodalakten von 721 und das päpstliche Kapitular von 716 zur Einrichtung einer bayerischen Kirchenprovinz, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Band 63, München, 2000, S. 359-369, ist der Meinung, dass die Akten eine Fälschung darstellen, und dass die Teilnehmerliste aus den Akten von 731 entnommen ist, was Glatthaar, Michael, Bonifatius und das Sakrileg. Zur politischen Dimension eines Rechtsbegriffs (Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte, 17), Frankfurt a. M., 2004, S. 77-78 Anm. 2 verwirft.
[5] Die Teilnehmerliste eines römischen Konzilsentscheids von angeblich 731 zugunsten des Patriarchen von Grado, der sich nur in einer einzigen Überlieferung des 12. Jahrhunderts erhalten hat, ähnelt zu sehr der Unterschriftenliste der Synodalakten von 721, dass sie historische Glaubwürdigkeit beanspruchen kann (MGH Epist. 3 S. 704-706, Nr. 14; vgl. Jaffé, Philippe, Regesta Pontificum Romanorum ab condita ecclesia ad annum post Christum MCXCVIII, 2e édition, 1 (a S. Petro ad a. MCXLIII), Leipzig, 1885, ND Graz, 1956, Nr. 2234 S. 258. Dazu Glatthaar, w. o. Anm. 4, S. 77-78 Anm. 2).

02.01.2009