A Y R O E N U S

erwähnt 765

Am 08. Oktober 765[1] schenkt Ayroenus[2] ad turmam Valdensis ubi Matulphus monachus turmarius preesse videtur[3] des von Bischof Wilcarius[4][4] geleiteten Klosters Saint-Maurice d'Agaune[5] eine Länderei[6] in pago Valdense[7] in Torny[8], die er von seinem Vater Adaloldus geerbt hat.


[1] Original verloren. Kopialbuch des 14. Jahrhunderts. Druck: Besson M., La donation d'Ayroenus à Saint-Maurice (mardi 8 octobre 765), in: Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte 11, Stans 1909, S. 294-296.
[2] Seltener Name (Förstemann Ernst, Altdeutsches Namenbuch. I: Personennamen, Bonn 1900, Nachdruck München 1966, Sp. 42). Deshalb kam man eine Verwandtschaft von Ayroenus (agir/wini) mit dem Abt von Saint-Maurice Ayrastus (agir/ast) vermuten.
[3] Einer der fünf Chöre, die sich in der Liturgie des "laus perennis", des nie unterbrochenen Lobgesangs, abwechselten. Dem Namen nach waren es waadtländische (vaudois auf französisch) Mönche, die vermutlich aus Romainmôtier (ehemaliges Kloster auf der heutigen Gemeinde Romainmôtier-Envy, im Distrikt Jura-Nord vaudois des Kantons Waadt/Vaud in der Schweiz) kamen. Es scheint, dass jede turma ihren Besitz selbst verwaltete (Besson, ebd., S. 295 n. 1; Niermeyer Jan Frederik, Mediae Latinitatis lexicon minus. Lexique latin médiéval français/anglais = a medieval Latin-French/English dictionary, Leiden 1993, S. 1048).
[4] Siehe Artikel "Wilcharius".
[5] Saint-Maurice, heute politische Gemeinde und Hauptort des gleichnamigen Bezirks im französischsprachigen Teil des Kantons Wallis/Valais in der Schweiz.
[6] colonica.
[7] Waadt/pays de Vaud, Schweiz.
[8] […] in culte (= curte) vel in agro quorum vocabulum est Taurniaco superiore […]: Torny-le-Grand, ehemalige Gemeinde des Bezirks Glâne des Kantons Freiburg in der Schweiz, heute mit der ehemaligen Gemeinde Middes zu Torny fusioniert. Erste urkundliche Erwähnung des Ortes.

05.05.2016