G U N T B E R T U S[1]

Adliger, erwähnt wohl 748 (oder 747),
vielleicht derselbe bezeugt als Graf im Jahr 762,
Abt-Bischof des Klosters Ansbach, lebt noch 786

In einem undatierten Brief[2], der wohl am 01. Mai 748 (oder 747)[3] geschrieben wurde, wendet sich Papst Zacharias an dreizehn[4] viris magnificis[5], darunter Gundpertus[6], um ihnen mitzuteilen, wie erfreut er ist über ihre Liebe zur Kirche Gottes und um ihnen kirchliche Vorschriften für die von ihnen gegründeten Kirchen und Klöster einzuschärfen[7]. Dieses Schreiben dürfte an die weltlichen Teilnehmer des Konzils, das sicherlich im Frühjahr 747 im Teilreich des Hausmeiers Karlmann stattgefunden hat[8], gerichtet sein.
Eine hagiographische Schrift des 12. Jahrhunderts, die Vita (II) sancti Burkardi Episcopi Wirziburgensis[9] berichtet, dass ein vir illustrissimus nomine Gumbertus[10] dem Bistum Würzburg[11]  Eltmann[12] und Ansbach[13] übertrug und der Welt entsagte[14].  
Neun Bischöfe und zwölf Grafen[15], darunter Gunbertus[16], bezeugen[17] das am 13. August 762 [18] in Trisgodros villa puplica[19] ausgestellte feierliche Diplom[20], mit welchem König Pippin mit seiner Frau Bertrada dem Kloster Prüm[21], das sie auf der Grenze des Bidgaus und des Ardennengaus[22] gegründet haben[23], etliche Güter in verschiedenen pagi[24] übertragen; Pippin bestätigt auch frühere Schenkungen, stellt das Kloster unter seinen Schutz und erteilt ihm die freie Abtswahl.
Am 29. März 786[25] verleiht Karl der Große dem am Zusammenfluss von Rezat[26] und Onoldsbach[27] im Rangau[28] im Wald Vircunnia[29] zu Ehren der Jungfrau Maria auf Eigengut von Bischof[30] Guntbertus[31] erbauten Kloster[32], das dieser dem König übertragen hat, Immunität und freie Abtswahl nach dem Tode von Bischof Guntbertus[33].
König Karl der Große übergibt[34] der Kirche von Würzburg[35] durch die Hand des Grafen Unroch[36] das Kloster des hl.[37] Bischofs Gumbertus[38] zu Ansbach[39] mit alle Zugehörungen - in Tullifeld[40] Fischbach[41], Bergel[42] und Vilchband[43] und in Hessen Böddiger[44] -  und erhält dagegen vom Würzburger Bischof Beranwelpfus[45] eine Martinskirche zu Brendlorenzen[46].
Am 20. Dezember 837[47] bestätigt Kaiser Ludwig der Fromme dem Würzburger Bischof Hunbertus den zwischen Kaiser Karl d. Gr. und Bischof Berovvelpus von Würzburg durch Vermittlung seines missus des Grafen Hunrogus getätigten Tausch: Karl d. Gr. erhielt eine Martinskirche[48] im Gau Grabfeld[49], der Bischof etliche Objekte, die einst der quidam homo Guntbertus nomine[50] ihm übertragen hatte[51], im Badenachgau[52] in Vilchband[53], im Rangau[54] in Bergel[55] und in Onoltespah[56], im Tullifeld[57] in Fischbach[58], in Hessen[59] Böddiger[60]. Aus dem Text geht hervor, dass damals die Bestätigung dieses Tausches wegen interveniente incuria auctoritatis imperialis nicht stattgefunden hatte.


[1] Auch Gundpertus, Gumbertus, Gunbertus, Kundpertus, Gumprecht.
[2] Original verschollen. Überlieferung: Handschrift der Mitte des 9. Jahrhunderts in Mainz geschrieben. Online: Digitale Sammlung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe. S. Bonifatii aliorum epistolae - Rastatt 22, fol. 41v-42r; Anfang des Briefes: Monumenta Germaniae historica –fortan MGH-, Epistolae selectae I: Die Briefe des heiligen Bonifatius und Lullus, hg. von Michael Tangl, Berlin, 1916, Neudruck München, 1989, Tafel 2 nach S. XL. Drucke in Auswahl: Willibalds Leben des Bonifatius, nebst einigen zeitgenössischen Dokumenten. Unter Benützung der Übersetzungen von M. Tangl und Ph. H. Külb, neu bearb. von Rau Reinhold, in: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe IVb, Darmstadt, 1968, S. 276-282 (lat./dt.); MGH Epistolae selectae 1, ebd., Nr. 83 S. 184-187, auch S. VIII-XI. Vgl. Jakobs Hermann/Büttner Heinrich, Provincia Maguntinensis, pars IV: S. Bonifatius, archidioecesis Maguntinensis, abbatia Fuldensis, in: Germania Pontificia. Regesta pontificum Romanorum 4, Göttingen, 1978, Nr. 83 S. 33-34; Jaffé Philippe, Regesta Pontificum Romanorum ab condita ecclesia ad annum post Christum MCXCVIII, 2e édition, 1 (a S. Petro ad a. MCXLIII), Leipzig, 1885, Neudruck Graz, 1956, Nr. 2288 S. 267.
[3] Seit der Beweisführung von Michael Tangl galt dieser undatierte Brief als im Jahr 748 geschrieben, wohl gleichzeitig mit den Briefen Nr. 82 auch undatiert und Nr. 80, der auf den 01. Mai 748 datiert ist (siehe die Literaturangaben bei: Gockel Michael, Zur Verwandtschaft der Äbtissin Emhilt von Milz, in: Mitteldeutsche Forschungen 74/II. Festschrift für Walter Schlesinger II, hg. von Helmut Beumann, 1974, 1-70, hier S. 50-51 und Anm. 207). Nun will Wagner Heinrich, Bonifatiusstudien, in: Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg 60, 2003, S. 156-164 die Gruppe der drei Briefe (Nr. 80, 82, 83) in das Jahr 747, vielleicht auch zum 01. Mai, setzen. Seine Argumente haben einiges für sich. Doch er hat Schwierigkeiten die genaue Datierung von Nr. 80 zu erklären.   
[4] Viris magnificis filiis Throando, Sandrado, Nantherio, Liutfrido, Sterfrido, Gundperto, Agno, Haaldo, Rantulfo, Rotperto, Brunicho(ni), Rothardo, Rocgoni […]. Die Anordnung der Namen folgt einem nicht mehr feststellbaren Prinzip.
[5] Die möglicherweise zeitgenössische Überschrift, die dem Brief gegeben wurde, spiegelt die höhere soziale Stellung der Angeschriebenen: epistola zachariae papę ad principes francorum missa. Es ist nicht auszuschließen, dass diese dreizehn Laien dem Adel der Diözese Würzburg angehörten (dazu Gockel, wie Anm. 3, S. 51-52; Störmer Wilhelm, Klosterplanung und Spielregeln der Klostergründung im 8. und frühen 9. Jahrhundert. Ein Vergleich zwischen Franken und Bayern, in: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 59, 1999, 1-21, hier S. 11; Schulze Hans Kurt, Die Grafschaftsverfassung der Karolingerzeit in den Gebieten östlich des Rheins, in: Schriften zur Verfassungsgeschichte 19, S. 259).
[6]Zu den Erwähnungen dieses Namens mit seinen Varianten in den Quellen, siehe Förstemann Ernst, Altdeutsches Namenbuch. 1: Personennamen, 2. Auflage, Bonn, 1900, Neudruck 1966, Sp. 699-700. Es wird heute angenommen, dass der magnificus vir das Kloster Ansbach in Mittelfranken gründete. Nachdem er der Welt entsagte, wird er dessen Leitung übernommen haben (s. unten Anm. 31).
[7] Dazu Schieffer Theodor, Winfrid-Bonifatius und die christliche Grundlegung Europas, 1954, Neudruck Darmstadt, 1972, S. 254; Wagner, wie Anm. 3, S. 159-160. Throandus ist sicherlich Gründer des Klosters Holzkirchen im Waldsassengau.
[8] Von dieser Versammlung sind die Akten verschollen; sie wird aber aus der Ergebenheitserklärung der angeführten Bischöfe im wohl gleichzeitig geschriebenen Brief (Die Briefe des heiligen Bonifatius und Lullus, wie Anm. 2, Nr. 82) vorausgesetzt. Zu diesem Konzil und seiner Datierung wahrscheinlich im März/April 747, siehe Glatthaar Michael, Bonifatius und das Sakrileg. Zur politischen Dimension eines Rechtsbegriffs, in: Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte 17, 2004, S. 328; Wagner, wie Anm. 3, S. 160, 247; Schüssler Heinz Joachim, Die fränkische Reichsteilung von Vieux-Poitiers -742- und die Reform der Kirche in den Teilreichen Karlmanns und Pippins. Zu den Grenzen der Wirksamkeit des Bonifatius, in: Francia 13, 1985, 47-112, hier S. 78-79; Hartmann Wilfried, Die Synoden der Karolingerzeit im Frankenreich und in Italien, in: Konziliengeschichte, hg. von Walter Brandmüller, Reihe A: Darstellungen. Paderborn, 1989, S. 60-63.
[9] Schmitt Joachim und Bendel Franz Josef (†), Vita sancti Burkardi Episcopi Wirziburgensis II, in: Würzburger Diözesan-Geschichtsblätter 48, 1986, 19-89, c. 2, § 10 S. 66-69 lat./dt.. Vgl. Bayer Adolf, S. Gumberts Kloster und Stift in Ansbach. Beiträge zum 1200jährigen Gedenken 748/1948, in: Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte. IX. Reihe. 6. Darstellungen aus der fränkischen Geschichte, Würzburg, 1948, S. 67-68.
[10]> Dieser Gumbertus, der weiter unten in der Vita als senior bezeichnet wird, ist sicherlich, wegen der Erwähnung von Ansbach, mit dem späteren Abt-Bischof von diesem Kloster zu identifizieren.
[11] Dass diese Schenkung an die Würzburger Kirche zur Zeit des Bischofs Burkardus (? 741 – 751/754) stattfand, ist fraglich, sollte Gunbertus 762 noch das gräfliche Amt bekleidet haben (s. unten).
[12] Eltimoin: Bayern, Unterfranken, Lkr. Haßberge.
[13] Onoltespach. Da liegt eine Verwechslung vor, da Ansbach erst vom Würzburger Bischof Berowelf von Karl d. Gr. eingetauscht wurde (s. unten).
[14] Beim Zeitpunkt der Schenkung, die nur für Eltmann zutreffen kann (s. oben Anm. 13), ist er aber laut Text noch Laie. Von einer Leitung des Klosters Ansbach, wie sie später bezeugt ist (s. unten), wusste der Verfasser scheinbar nichts. Vgl. die Vita S. Gumberti, Acta Sanctorum  Iulii 4 S. 69-71, die wahrscheinlich spätestens in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts verfasst wurde (Poncelet Alb., La Vie de S. Gombert d'Ansbach, in: Analecta Bollandiana 28, 1909, S. 272-280; vgl. Fries Lorenz, Chronik der Bischöfe von Würzburg 742-1495. Band I: Von den Anfängen bis Rugger 1125, hg. von Wagner Ulrich und Ziegler Walter, bearb. von Heiler Thomas, Tittmann Axel und Ziegler Walter, in: Fontes Herbipolenses. Editionen und Studien aus dem Staatsarchiv Würzburg 1, Würzburg, 1992, S. 74).
[15] Signum † Droconi comitis … Chrodardi …Warini … Welanti … Baugulfi …Gerhardi … Troanie … Waltarii … Herloini … Gunberti … Rachulfi … Signum † Warini comitis.
[16] Es ist möglich in diesem Grafen den magnificus vir von wohl 748 zu sehen, bevor dieser nach 762 in den geistlichen Stand eintrat (s. oben). Ein Graf Grumpraht ist noch belegt in einer undatierten Notiz des Fuldaer Urkundenbuches, die der Herausgeber auf 750/779 datiert hat (Urkundenbuch des Klosters Fulda, I, bearb. von Stengel Edmund E., in: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck X/1, Marburg, 1958, Nr. 125 S. 189). Sollte hier keine Verschreibung vorliegen, so sind die Namen aber verschieden (gunth/berht und gron/berht). In der Ende des 13. Jahrhunderts verfassten Abschrift des Urkundenbuches steht Gumpraht (Der Codex Eberhardi des Klosters Fulda, hg. von Meyer zu Ermgassen Heinrich in: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 58/2, Marburg 1996, S. 131 Nr. 4 Anm. c). Siehe Artikel „Grumpraht, Graf“.
[17] Hauck Karl, Von einer spätantiken Randkultur zum karolingischen Europe, in: Frühmittelalterliche Studien 1, 1967, 3-93, hier S. 88 spricht von der "Unterzeichnung durch das ganze arnulfingisch-karolingische Haus und seine geistliche und weltliche >Freundschaft<". Ein Passus des zweifelhaften "Testaments" Bischof Eddos von Strasbourg/Straßburg, das am 13. März 762 ausgestellt sein soll, spricht von der Erneuerung des Klosters Ettenheim cum consilio supradicti gloriosi regis Pippini et consensu omnium amicorum principumque eius (Schmid Karl, Oexle Otto Gerhard, Voraussetzungen und Wirkung des Gebetsbundes von Attigny, in: Francia 2, 1974, 71-122, S. 107; Regesta Alsatiae aevi Merovingici et Karolini 496-918. I: Quellenband, hg. von Albert Bruckner, 1949, Nr. 193 S. 118).
[18] Verlorenes Original. Überlieferung: Liber aureus Prumiensis, Das "Goldene Buch" von Prüm. Faksimile, Übersetzung der Urkunden. Einband, hg. im Auftrag des Geschichtsvereins "Prümer Land" e.V. von Nolden Reiner, Trier, 1997, fol. 2a-4a S. 15-19 (im zwischen 891 und 919/920 eingetragenen älteren Bestand, vgl. Kuchenbuch Ludolf, Bäuerliche Gesellschaft und Klosterherrschaft im 9. Jahrhundert. Studien zur Sozialstruktur der familia der Abtei Prüm, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beiheft Nr. 66, Wiesbaden, 1978 S. 33). Drucke in Auswahl: Die Urkunden Pippins, Karlmanns und Karls des Grossen, bearb. von Engelbert Mühlbacher u. a., in: MGH Diplomatum Karolinorum 1 –fortan MGH DD Karol. 1-, Hannover 1906, Neudruck München 1991, Nr. 16 S. 21-25; Urkundenbuch der, jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien, hg. Von Heinrich Beyer, Coblenz, 1860, Neudruck Aalen, 1974: Urkundenbuch zur Geschichte der mittelrheinischen Territorien, bearb. von Heinrich Beyer, Leopold Eltester und Adam Goerz, Band 1, Nr. 16 S. 19-22; Übersetzung, Liber aureus, wie oben, Nr. 4 S. 254-257. Vgl. Wampach Camille, Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, 1, Luxemburg, 1935, Nr. 26 S. 29; Böhmer Johann Friedrich, Regesta Imperii I. Die Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern 715-918, neu bearb. von Engelbert Mühlbacher, vollendet von Johann Lechner (Innsbruck ²1908), mit Ergänzungen von Carlrichard Brühl – Hans H. Kaminsky, Hildesheim 1966 - fortan BM² -, Nr. 95 S. 48-49; Oelsner Ludwig, Jahrbücher des fränkischen Reiches unter König Pippin, Leipzig 1871, S. 357-358. Zu dieser Urkunde, siehe die ausführliche Abhandlung von Isphording Bernd, Prüm. Studien zur Geschichte der Abtei von ihrer Gründung bis zum Tod Kaiser Lothars I. (721-855), in: Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte 116, Mainz, 2005, S. 65-139.
[19] Die Lokalisierung dieses enigmatischen Ortes hat schon lange die Forschung beschäftigt. Wegen gewisser Anklänge mit des ab 820 genannten pagus Trigorium, der im Rhein-Mosel-Dreieck lag (vgl. Karte bei: Pitz Martina/Puhl Roland, Trisgodros = Triguères /Loiret? Pour une nouvelle localisation d'une villa publica énigmatique mentionnée dans une charte de Pépin le Bref, in: Nouvelle revue d'onomastique. Ononmastique galloromaine. Noms d'ailleurs et problèmes généraux, Lyon, n° 49-50, 2008, 55-81, hier S. 80, sowie S. 57-59; Heinzelmann Josef, Der Weg nach Trigorium… Grenzen, Straßen und Herrschaft zwischen Untermosel und Mittelrhein im Frühmittelalter, in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 21, 1995, S. 9-132, hier S. 34-132, mit Karte S. 53; Halfer Manfred, Trigorium. Namenkontinuität im Rhein-Mosel-Dreieck, in: wie Heinzelmann, 133-151, hier S. 138-144), wurde diese unbekannte villa in dieser Gegend gesucht: Vorgeschlagen wurde letztens von Halfer, ebd., S. 144-148 der Ort Treis (heute Gemeinde Treis-Karden, Lkr. Cochem-Zell, mit Kritik von Pitz/Puhl, ebd., S. 61-62). Aber zieht man Pippins Itinerar im Jahr 762 hinzu - am 18. April war er noch in Quierzy, am 10. Juli urkundet er in Sinzig (oder Attigny), am 25. Dezember feiert er Weihnachten in Gentilly -, wäre sein Aquitanienfeldzug, der mit der Eroberung von Bourges und Thouars gipfelt, ein "Blitzfeldzug" gewesen, was dessen Darstellung in der Fredegar-Fortsetzung widerspricht (zu diesen Ereignissen und den entsprechenden Orten, s. Pitz/Puhl, ebd., S. 62-64; Isphording, wie Anm. 18, S. 100-113; Rouche Michel, L'Aquitaine des Wisigoths aux Arabes 418-781. Naissance d'une région, Paris, 1979, S. 123 und 125). Deswegen wird der Aquitanienfeldzug eher im Sommer/Herbst stattgefunden haben und Trisgodros "in Aquitanien oder auf dem Wege dorthin gesucht werden muss" (Sickel Theodor, Acta regum et imperatorum Karolinorum digesta et enarat. Die Urkunden der Karolinger, 2, Wien, 1867, S. 217). Pitz/Puhl sehen in Trisgodros den Ort Triguères (Loiret, arr. Montargis, cant. Châteaurenard), schließen dabei die Hypothese Trouy (Cher, arr. Bourges, cant. Levet) von Isphording aus (Pitz/Puhl, ebd., S. 62-74; Isphording, ebd., S. 108-113). Kann wohl angenommen werden, dass Pippins Aquitanienfeldzug des Jahres 762 in der zweiten Hälfte des Jahres stattgefunden hat, so ist m. E. das Kapitel Trisgodros noch lange nicht geschlossen.
[20] Dazu Isphording, wie Anm. 18, S. 93-95.
[21] Rheinland-Pfalz, Lkr. Bitburg-Prüm.
[22] […] infra terminos Bidense atque  Ardinne […]: vgl. Manfred van Rey, Die Lütticher Gaue Condroz und Ardennen im Frühmittelalter. Untersuchungen zur Pfarrorganisation, in: Rheinisches Archiv 102, Bonn, 1977, S. 153 und Karte 4.
[23] In Wirklichkeit handelt es sich um eine Neugründung, da das Kloster schon 721 durch Bertrada und ihr Sohn Charibertus gestiftet wurde (Das "Goldene Buch" von Prüm, fol. 82a-83a, S. 177-179, 252-253). Letzterer ist der Vater von Pippins Frau Bertrada.
[24] Karosgau, Moselgau, Bidgau/Bitgau, Eifelgau, Ribuarien, Speyergau, Lommegau (van Rey, wie Anm. 22, Karte 4). Unter den Grafen, welche die Urkunde bezeugen, werden wohl einige Gaugrafen, wie z. B. Baugulfus vermutlich im Speyergau, anwesend sein.
[25] Original im 16. Jahrhundert verloren. Überlieferung: Abschrift um 1600 verfasst. Drucke in Auswahl: Scherzer Walter, Urkunden und Regesten des Klosters und Stiftes St. Gumbert in Ansbach 786-1400, in: Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte III/5, Neustadt/Aisch, 1989, Nr. 1 S. 1-2; MGH DD Karol. 1, Nr. 152 S. 205-207. Vgl. BM² Nr. 270 S. 111; Scherzer Walter, Der Übergang des Klosters St. Gumbert zu Ansbach aus dem Besitz Karls des Großen in die Zuständigkeit Bischofs Bernwelf von Würzburg. Ein Beitrag zur Diplomatik Karls des Großen und Ludwigs des Frommen , in: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 14./15, 1952/1953, 97-118, hier S. 103-108; Abel Sigurd, Jahrbücher des fränkischen Reiches unter Karl dem Großen, I. 2. Auflage bearb. von Bernhard Simson, Leipzig, 1888, S. 440 Anm. 1.
[26] Fränkische Rezat, Quellfluss der Rednitz in Mittelfranken.
[27] Zufluss der Fränkischen Rezat.
[28] Rangau/Rangowe, pagus in Mittelfranken (vgl. Karte: Stein Friedrich, Geschichte Frankens, Band 1: Das Mittelalter, Schweinfurt, 1885, Neudruck Aalen, 1966; online: Dietz Georg Wilhelm, Vom Rangau, ein Beytrag zur Geographie Frankens in den mittlern Zeiten, § 5, in: Journal von und für Franken 6, 1793, S. 548-577).
[29] Es wird angenommen, dass dieser Wald, der später Virn-Wald genannt wurde, alle fränkischen Höhen bedeckte. Heute können als Überbleibsel der Feuchtlach-Wald um Ansbach,  der Zeilberg-Wald sowie der frühere Pfaffenforst und wahrscheinlich der Harter Forst angesehen werden (Scherzer Walter, St. Gumbert, Kloster und Stift, in: 250 Jahre barocke Kirche St. Gumbertus, Ansbach, 1988, 29-44, hier S. 29-30; Bayer, wie Anm. 9, S. 28-30). 
[30] Es gibt keine Erklärung für Gumberts Bischofswürde. Die Gleichsetzung des Klostergründers von Ansbach mit dem gleichnamigen Bischof von Sens (nach 769) ist vorgeschlagen, aber als sehr fraglich eingestuft worden (Kasten Brigitte, Adalhard von Corbie. Die Biographie eines karolingischen Politikers und Klostervorstehers, in: Studia humaniora 3, Düsseldorf, 1986, S. 32-34; s. Artikel "Guntbertus, Bischof von Sens"). Näher liegt es, Guntbertus als Klosterbischof anzusehen (Bayer, wie Anm. 9, S. 26-28; Büll Franziskus, Die Klöster Frankens bis zum 9. Jahrhundert, in: Studien und  Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 104, 1993, 9-40, hier S. 19-20 Anm. 65; Frank Hieronymus, Die Klosterbischöfe des Frankenreiches, in: Beiträge zur Geschichte des alten Mönchtums und des Benediktinerordens17, Münster in Westfalen, 1932, S. 145-146).
[31] Es wird heute nicht mehr angezweifelt, dass der Klostergründer mit jenem Gundpertus des päpstlichen Schreibens (s. oben) identisch ist (Scherzer Walter, Ansbach – Vom bischöflichen Eigenkloster zum markgräflichen Territorium, in: Jahrbuch des historischen Vereins für Mittelfranken 95, Ansbach, 1990/91, 1-12, hier  S. 1; Wendehorst Alfred, Das benediktinische Mönchtum im mittelalterlichen Franken, in: "Laeta Dies". 50 Jahre Studienkolleg St. Benedikt, Münsterschwarzach, 1968, 83-100, hier S. 85; Büll, wie Anm. 30, S. 19; Bayer, wie Anm. 9, S. 15-18).
[32] […] qualiter vir venerabilis Guntbertus episcopus aliquo in pago Rangovvi infra waldo qui vocatur Vircunnia rastas quattuor inter duo flumina, quae nuncupantur Rehtratenza et Onoldisbach, in loco ubi insimul confluunt […]. Die Klostergründung von Ansbach wird hier erstmals urkundlich erwähnt.
[33] Er soll an einem 11. März verstorben sein (Engel Wilhelm, Die mittelalterlichen Seelbücher des Kollegiatstiftes St. Gumbert zu Ansbach. Necrologia episcopatus Herbipolensis I, in: Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg 3, 1950, S. 28 Nr. 86 und S. 99. Eintragung des 15. Jahrhunderts; vgl. Scherzer, Ansbach, wie Anm. 31, S. 1). Ein Bischof Kundpertus ist zum 12. März im martyrologium Bedae von Würzburg der 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts eingetragen (Dümmler E., Karolingische Miscellen, in:. Forschungen zur Deutschen Geschichte 6, 1866, Neudruck Osnabrück, 1968, 113-129, hier S. 115-116; vgl. Wellmer Hansjörg, Persönliches Memento im deutschen Mittelalter, in: Monographien zur Geschichte des Mittelalters 5, Stuttgart, 1973, S. 13-20; Bischoff Bernhard et Hofmann Josef, Libri sancti Kyliani. Die Würzburger Schreibschule und die Dombibliothek im VIII. und IX. Jahrhundert, in: Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg 6, 1952, S. 34-35). Die Annales Necrologici Fuldenses (MGH Scriptorum XIII, Hannover 1881, Nachdruck 1963, S. 169) verzeichnen zum Jahr 795 einen Cuniperath (Cunibraht), in dem Wagner Heinrich, Zur Frühzeit des Bistums Würzburg, in: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 33. Archiv des Historischen Vereins für Unterfranken und Aschaffenburg 104, 1981, 95-121, hier S. 112-113 den Ansbacher Guntbertus sehen möchte. Aber die zwei Namen sind verschieden sind (Guntbertus = gunth/berht; Cunibraht = kuni/berht).
[34] Undatierte Traditionsnotiz, die nur in Abschrift um 1600 überliefert ist. Drucke in Auswahl: Scherzer, Urkunden, wie Anm. 25, Nr. 2 S. 3; Ders., Der Übergang, wie Anm. 25, hier S. 115). An ihrer Echtheit kann nicht gezweifelt werden (Scherzer, Der Übergang, ebd., S. 102-114). Der Tausch wird zwischen 793 und 800 stattgefunden haben.
[35] […] ad altare sancti Kiliani sociorumque […].
[36] Sost erwähnt von wohl 805/806 bis 811.
[37] Gumbertus wird in Franken als Heiliger geehrt (Büll, wie Anm. 30, S. 19; Aubert R., in: Dictionnaire d'histoire et de géographie ecclésiastiques 22, Paris 1988, Sp. 1149-1150). Zu seiner Vita, s. oben Anm. 14).
[38] Dieser Tausch wird wohl sein Tod voraussetzen.
[39] […] monasterium sancti Gumberti episcopi in Onoltisbach situm cum omni iure ad ipsum pertinente monasterium  …: in Tullifelt Fischpach, Pargilli et Philobonbiunte, et in Hassia quandam villam, quae dicitur Potigerna […].
[40] Das Tullifeld liegt heute im äußersten Westen Thüringens; es wurde im Norden und Osten von der Werra begrenzt, im Westen von der Ulster, reichte aber teilweise auch über sie hinaus.
[41] Fischbach/Rhön, heute Stadtteil von Kaltennordheim im Wartburgkreis in Thüringen. Zu dem Kloster, das Guntbertus dort gegründet haben könnte, s. Erik Soler von Güldenstubben, Leben und Bedeutung des heiligen Gumbert von Ansbach, in: 250 Jahre barocke Kirche St. Gumbertus, Ansbach, 1988, 11-28, hier S. 18 und S. 26 Anm. 20; Bayer, wie Anm. 9, S. 59.
[42] Heute Ortsteil von Marktbergel, Bayern, Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Mittelfranken (vgl. Bayer, wie Anm. 9, S. 56-58). Laut einer Urkunde des Würzburger Bischofs Reginhardus von 1183 (vgl. Bayer, ebd., S. 58) habe Gumprecht Ottenhofen, heute ein Ortsteil von Marktbergel, seinem Kloster geschenkt (vgl. Scherzer, Ansbach, wie Anm. 31, S. 2 Anm. 9; Urkunde Kaisers Heinrich IV. zugunsten sancti Gumperti vom 25. März 1078, MGH, Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser 6/2,  bearb. von D. v. Gladiss, Weimer 1952, Nr. 307 S. 403).
[43] Vilchband gehört heute zur Gemeinde Wittighausen, Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg (vgl. Bayer, wie Anm. 9, S. 56).
[44] Böddiger, heute Stadtteil von Feslberg, Schwalm-Eder-Kreis, Hessen (vgl. Scherzer, Der Übergang, wie Anm. 25, S. 109-110).
[45] Vielleicht verstorben am 26. September 800 (Wendehorst Alfred, Das Bistum Würzburg. I: Die Bischofsreihe bis 1254, in: Germania Sacra, NF 1: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz, Berlin, 1962, S. 34).
[46] […] sita in quadam villa Brenti […]: heute Stadtteil von Bad Neustadt a. d. Saale, Bayern, Unterfranken, Lkr. Rhön-Grabfeld.
[47] Original. Drucke in Auswahl: Scherzer, Urkunden, wie Anm. 25, Nr. 3 S. 4-6; Ders., Der Übergang, wie Anm. 25, S. 115-118; Monumenta Boica 28, vol. I, pars I, 1829, Nr. 21 S. 31-33. Vgl. BM² Nr. 971 S. 394; Menke Hubertus, Dans Namengut der frühen karolingischen Königsurkunden, in: Beiträge zur Namenforschung, NF Beiheft 19, Heidelberg, 1980, S. 485. Zu den Irrtümern in dieser Urkunde, s. Scherzer, Der Übergang, ebd., S. 108-113.
[48] Spätere Dorsualnotizen erwähnen Bren/Brent (s. oben Anm. 46).
[49] Fränkischer pagus zwischen Fulda im Westen, Steinach im Osten, Main bei Schweinfurt im Süden, Werra im Norden (Karte: Stein, wie Anm. 28).
[50] Weiter unten in der Urkunde ist die Rede vom antedictus episcopus.
[51] […] in pago Badanagaui in villa quae dicitur Filuhonbiunte et in pago Hrangaui in villa vocabulo Bargilli et in eodem pago in quadam silva locum, qui dicitur Onoltespah et in pago Tollifelt in locis nuncupantibus Fiscpah, Assia, Pontigerna […].
[52] Fränkischer pagus nördlich der Tauber auf dem linken Mainufer bis Heidingsfeld (Karte: Stein, wie Anm. 28).
[53] S. oben Anm. 43.
[54] S. oben Anm. 28.
[55] S. oben Anm. 42.
[56] Ansbach (Menke, wie Anm. 47, S. 247. Vgl. Bayer, wie  Anm. 9, S. 58-59).
[57] S. oben Anm. 40.
[58] S. oben Anm. 41.
[59] Es handelt sich hier nicht um einen Ort, sondern um Hessen (vgl. Scherzer, wie Anm. 34, S. 102-109).
[60] S. oben Anm. 44.

28.06.2014