A R I B E R T U S

sicherlich Würdenträger Pippins, belegt für das Jahr 744

Auf den 02. März 744 ist ein Kapitular Pippins datiert[1], das besagt, dass 23 Bischöfe[2], eine Anzahl von geistlichen und fränkischen Großen[3] auf diesem synodum vel concilio in Soissons[4] versammelt waren[5]. Am Ende der uns erhaltenen Überlieferungen[6] befinden sich neben dem Signum † inlustri viro Pippino, maiore domus die signa dreier[7] wahrscheinlich bedeutender Gefolgsleute[8], Radobodo[9], Ariberto[10] und Helmigaudo[11].


[1] Briefe des Bonifatius. Willibalds Leben des Bonifatius, nebst einigen zeitgenössischen Dokumenten. Unter Benützung der Übersetzungen von M. Tangl und Ph. H. Külb, neu bearb. von Rau Reinhold, in: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe IVb, Darmstadt 1968, S. 384-389 (lat./dt.); Monumenta Germaniae historica - fortan MGH -, Legum sectio II: Capitularia regum Francorum 1, ed. Boretius Alfred, Hannover 1883, Neudruck 1960, S. 28-30; MGH, Legum sectio III. Concilia II/1: Concilia aevi Karolini I/1, recensit Albert Werminghoff, Hannover-Leipzig, 1906, S. 33-36. Vgl. Böhmer Johann Friedrich, Regesta Imperii I. Die Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern 715-918, neubearb. von Engelbert Mühlbacher, vollendet von Johann Lechner (Innsbruck ²1908), mit Ergänzungen von Carlrichard Brühl – Hans H. Kaminsky, Hildesheim 1966, Nr. 55 S. 28-29.    
[2] Die Namen dieser Bischöfe sind nicht überliefert.
[3] Der Text des Kapitulars beruft sich mehrmals auf den Konsens seiner Großen (obtimatibus und comitatibus et obtimatibus Francorum).
[4] Frankreich, Département Aisne in der Picardie, Hauptstadt eines Arrondissements. Pippin wird in Soissons zum König erhoben.
[5] Zum Inhalt des Kapitulars, siehe Hartmann Wilfried, Die Synoden der Karolingerzeit im Frankenreich und in Italien, in: Konziliengeschichte. Reihe A: Darstellungen, 1989, S. 56-59; Carlos de Clercq, La législation religieuse franque de Clovis à Charlemagne (507-814), Louvain-Paris, 1936, S. 122-124; Glatthaar Michael, Bonifatius und das Sakrileg. Zur politischen Dimension eines Rechtsbegriffs, in: Freiburger Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte 17, 2004, S. 308-310.
[6] Original verloren. Verschiedene Kompilationen. Der Urheber der Collectio Bellovacensis hat scheinbar vor 757 gearbeitet (vgl. Glatthaar, wie Anm. 4, S. 314); die Collectio Senonica ist nach 864 (oder nach 884) kompiliert worden (Mordek Hubert, Studien zur fränkischen Herrschergesetzgebung. Aufsätze über Kapitularien und Kapitulariensammlungen ausgewählt zum 60. Geburtstag, Frankfurt am Main, 2000, S. 45-46).
[7] Es ist nicht denkbar, dass sich nur drei Zustimmungen am Ende des Archetyps befanden. Man muss annehmen, dass es viele Unterschriften waren, von denen vielleicht nur diese Namen übernommen wurden (vgl. Glatthaar, ebd., S. 310-314).
[8] Vermutlich drei optimates (s. Glatthaar, ebd., S. 312-313 mit Literaturhinweisen).
[9] Sonst nicht bekannt.
[10] Da der Name ziemlich oft in den Quellen vorkommt (Förstemann Ernst, Altdeutsches Namenbuch. I: Personennamen, Bonn 1900, Nachdruck München 1966, Sp. 766-767; Morlet Marie-Thérèse, Les noms de personne sur le territoire de l'ancienne Gaule du VIe au XIIe siècle. I: Les noms issus du germanique continental et les créations gallo-germaniques, Paris 1968, Sp. 125), kann man diesen Großen nicht bestimmt mit Charibertus, Graf von Laon, dessen Tochter Pippin wahrscheinlich in diesem Jahr noch heiratete, identifizieren (wie Semmler Josef, Der Dynastiewechsel von 751 und die fränkische Königssalbung, in: Studia humaniora. Series minor 6, Düsseldorf 2003, S. 60). 
[11] Ein Helmgaudus, fidelis des Königs Pippin saß drei Verhandlungen des Königsgerichts von 752 bis 759 bei. Dass er Graf von Meaux gewesen ist, wie Hennebicque-Le Jan Régine, Prosopographica neustrica: Les agents du roi en Neustrie de 639 à 840, in: Beihefte der Francia 16/1. La Neustrie. Les pays au nord de la Loire de 650 à 850, publié par Hartmut Atsma, 1, 1989, 231-269, S. 253 Nr. 151 es wissen will, muss nur eine Vermutung der Autorin sein.

03.01.2010, überarbeitet 27.02.2015