H A R T P E C D U S

Bischof (8. Jahrhundert)

Ein Hartpecdi ep.[1] steht unter der Nomina fratrum … defunctorum[2] des Klosters Murbach[3], die im letzten Viertel des 9. Jahrhunderts[4] im Liber memorialis von Remiremont[5] eingetragen wurden[6].


[1] Aus dem Jahrhundert sind folgende Bischöfe mit dem Namen Hartbertus bekannt: 1. der 744 belegte Bischof von Sens; 2. ein Hartpertus, der 745 dem Kloster Wissembourg/Weißenburg eine Schenkung  veranlässt; 3. der Bischof, der unter den verstorbenen Äbten der Reichenau im Liber confraternitatum dieses Klosters eingetragen ist (siehe die entsprechenden Artikel). Mögliche Personengleichheiten müssen in das Reich der unbeweisbaren Hypothesen verwiesen werden.
[2] Wenn diese Liste nach dem Sterbedatum der Mönche aufgestellt wurde (vgl. Ludwig Uwe, Murbacher Gedenkaufzeichungen der Karolingerzeit. Inscriptions commémoratives de Murbach à l’époque carolingienne, in: Alemannisches Jahrbuch 1991/1992, 221-298, hier S. 239, 259), dann wäre Hartpecdus epi., der in 42. Stelle (27. unter den Mönchen) steht, vermutlich um die Jahre 740/770 verstorben. Könnte es sich um einen Klosterbischof handeln, wie vielleicht der weiter unten genannte (68. Stelle) Collecti epi.? Dazu Geuenich Dieter, Frühmittelalterliche Listen geistlicher Gemeinschaften. Versuch einer prosopographischen, sozialgeschichtlichen und Sprachhistorischen Erschließung mit Hilfe der EDV, Habil.-Schrift Freiburg i. Breisgau, 1980 [masch.], S. 281.
[3] Frankreich, Département Haut-Rhin, Arrondissement Thann-Guebwiller.
[4] Monumenta Germaniae historica, Libri memoriales I/1: Liber memorialis von Remiremont, bearb. von Eduard Hlawitschka, Karl Schmid und Gerd Telllenbach, Dublin-Zürich, 1970, S. XXI-XXII.
[5] Dépt. Vosges, Arr. Epinal.
[6] Wie Anm. 4, S. 132 fol. 58v. 

28.02.2011, überarbeitet 21.03.2016